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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Umbau und Erweiterung der Wohnanlage für Studierende, Kaulbachstraße 49

Ansicht

Ansicht

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

hirner & riehl architekten und stadtplaner partg mbb

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Es handelt sich um einen markanten städtebaulichen Solitär, der sich über einen offen gestalteten, Nord-Süd orientierten Eingangsbereich an den Bestandsbau angliedert. Durch die mehrfach geneigte Lochfassade werden die Abstandsflächen zu den nördlichen- und südlichen Nachbarn eingehalten. Die abgewinkelten Wände im GR vermitteln zwischen der klaren Straßenkante und der rückwärtigen Bebauung erscheinen jedoch etwas willkürlich. Richtung Westen wird der Baukörper um 0,5 m über, das in der Auslobung vorgegebene Maß hinausgeführt. Die Fassadengestaltung und die Dachform des Altbaus bleiben unverändert.

Beim Neubau handelt es sich um einen 5-geschoßigen monolithischen Baukörper in Holzbauweise und einer Fassadenbekleidung aus Weißtannenschindeln. Die Wahl des Fassadenmaterials ist ungewöhnlich, in Anbetracht der umgebenden Bebauung. Die Vielzahl an geneigten Dachflächenfenstern wird kontrovers diskutiert und wirkt etwas willkürlich. Die Neigung der Fenster sorgt für eine gute Belichtung der Räume. Die Brüstungshöhe ist bei den liegenden Fensterformaten zu hoch. Insgesamt führt die Kombination aus geneigten Wänden und Fassaden, sowie der Versatz der Fenster zu einem unruhigen Baukörper der nicht so recht in die Umgebung passt.

Die 2-hüftige Erschließung führt zu einem hohen Anteil an Nordzimmern. Die Grundrisse sind gut durchdacht und lassen eine wirtschaftliche Bauweise erwarten. Die R-Wohnungen sind im EG, 1. + 2.OG übereinander angeordnet was hinsichtlich des Inklusionsgedankens begrüßt wird. Es werden 5 anstelle der 9 geforderten Eltern-Kind Apartments nachgewiesen. Die Gemeinschaftsräume sind im EG des Altbaus untergebracht. Ein größerer Zusammenhang der Gemeinschaftsflächen zur westlichen Freianlage wäre wünschenswert. Fahrradstellplätze und Müll sind im Keller unter dem Neubau untergebracht und über eine großzügige Rampe erschlossen. Die Anordnung des Müllraums hinter dem Fahrradraum ist für die tägliche Nutzung ungut.

Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über einen gläsernen Zwischenbau zwischen dem Altbau und dem Neubau. Zugang ist sowohl vom Norden als auch vom Süden über großzügige Platzflächen möglich. Die beiden Stellplätze sind auf die Nord- und die Südseite aufgeteilt. Ungünstig hierbei ist, dass rückwärts auf die Kaulbachstraße ausgefahren werden muss. Die Grundstücksfläche im Westen bleibt Aufenthaltsfläche, die lärmintensiven Nutzungen liegen sinnvoll dem Gebäude entfernt.

Die Innere Erschließung wird durch drei unabhängige Treppenräume und einen durchladenden Aufzug organisiert. Der Zugang zu den Gemeinschaftsräumen im EG und den Wohnungen des Altbaus in den Obergeschoßen wird durch den querstehenden Aufzug eingeengt und wirkt dadurch nicht einladend. Die brandschutztechnische Abtrennung der Treppenräume ist nicht eindeutig dargestellt.

Der Anteil der Verkehrsfläche ist hoch. Der kompakte Neubaukörper könnte wirtschaftlich realisiert werden. Durch den Versatz der Schächte innerhalb des Grundrisses wird die wirtschaftliche Leitungsführung erschwert. Die Holzbauweise könnte zu einer kurzen Bauzeit führen. Durch die kompakte Holzbauweise ist ein hoher Energieeffizienzstandard möglich.
Lageplan

Lageplan

Eingangssituation

Eingangssituation

Schnitt

Schnitt