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Studienauftrag | 12/2016

Umbau Schwärze-Schulhaus zu drei Kindergartenabteilungen

Gewinner

schoch tavli architekten

Architektur

DIMU BAUmanagement GmbH

sonstige Fachplanung, Projektsteuerung

Eisenbart und Partner AG

TGA-Fachplanung

zumbach partners sa

Akustikplanung, Bauphysik

ICG-Ingenieure AG

Tragwerksplanung

SIMA | BREER GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Analyse Ort:
Das im Jahre 1987 erbaute Schulhaus Schwärze steht am Fusse des Ottobergs inmitten einer grosszügigen Grünanlage in Blickweite des Schlosses Weinfelden. Die Architektur und der Ausdruck des im Jahre 1987 erbauten Schulhauses wurde in direkter Nachbarschaft und zum Teil in Anlehnung an das alte Schwärzeschulhauses gebaut. Insgesamt erscheint die bestehende Anlage als stimmig inmitten der umgebenden niedrigen Wohnbauten eingefügt. Dies erzeugen zu einem grossen Anteil auch die umgebenden grosszügigen Grünräume und Übergänge. Die erkannten Qualitäten in Verbindung mit den beschriebenen Anforderungen führen zu einem klaren und präzisen Umgang mit der vorhandenen Substanz.

Durch einzelne gezielte Korrekturen und Ergänzungen werden in das bestehende Schulhaus aus dem Jahre 1987 drei gleichwertige Kindergärten eingefügt. Die Grundstruktur des Gebäudes bleibt weitgehend bestehen. Die Vorzonen mit den Garderoben werden räumlich gefasst und aufgewertet. Durch die Setzung der Garderobeneinbauten als Bestandteile der Kindergärten wird das gesamte Treppenhaus zur attraktiven und übersichtlichen vertikalen Begegnungszone. In der Umgebung werden drei gleichwertige Aussenbereiche für jeden Kindergarten mit einem gedeckten Ort gestaltet und untereinander mit einem gemeinsamen Aussenraumkonzept verbunden.

Aussenzimmer:
Jeder Aussenraum besitzt einen geschützten Bereich. Zwischen den Bäumen wird so ein zusätzlicher eigener Ort geschaffen und bietet Intimität und Schatten. Die gedeckten Bereiche werden durch Staudenbepflanzungen gefasst. Die Vegetation wird sich je nach Standort und Jahreszeit von waldartiger Vegetation aus Gräsern und Farnen bis hin zu Blütenstauden an der Sonne verändern.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dieses Projekt versucht durch gezielte Eingriffe den Bestand möglichst zu belassen. Es werden 3 gleichwertige Kindergärten in das Gebäude eingefügt.
Im Aussenraum erhält jeder Kindergarten seinen eigenen Bereich. Der gemeinsame Spielbereich befindet sich im Nordosten und wird durch einen Rundweg mit den anderen Bereichen verbunden. Das bestehende Spielfeld im Südwesten wird belassen und soll weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Anstelle der geforderten Abstellräume wurden mobile Spielkisten vorgesehen.
Der Lift wird mittig im Gebäude positioniert. Die Überfahrt findet in einer neuen, vergrösserten Gaube Platz. Die Lage des Liftschachts freistehend im Mehrzweckraum ist funktionell nachteilig. Die Vorzonen werden durch die Öffnung gegen das Treppenhaus und das neue Oberlicht über dem Treppenauge mit zusätzlichem Tageslicht aufgewertet.
Die Grundstruktur der bestehenden Schulräume bleibt erhalten. Durch das Einfügen der mittleren Eingangs- und Garderobenzone als Holzmöbel mit den angefügten Gruppenräumen, den Küchennischen und dem Hauptraum entstehen flexible Raumbezüge und Nischennutzungen.
Das Lehrerzimmer wird im Erdgeschoss, neben dem Eingang platziert. Den Verfassern gelingt es so, den Lehrpersonen eine gute Übersichtlichkeit von Innen- und Aussenbereich zu gewähren.
Im Dachgeschoss bleibt der Mehrzweckraum in seiner Grundstruktur erhalten. Das gewünschte Förderzimmer/Mittagstisch kann durch eine Faltwand abgetrennt oder dem Mehrzweckraum zugeschlagen werden. Die Gauben werden vergrössert, was einerseits baugesetzlich, wie auch konstruktiv überprüft werden muss. Der vorgeschlagene Liftstandort ist unbefriedigend, die Anordnung der Türen über Eck bedingt behindertentauglich. Das Dach wird von der Aussenseite saniert.
Die angegebenen Baukosten scheinen dem Umfang der Umnutzung zu entsprechen.
Das Projekt überzeugt durch seinen sanften Umgang mit dem Bestand und die klare, sich wiederholende Struktur im Innenbereich. Es erreicht mit einfachen Mitteln eine vielfältige Kindergartenlandschaft, die den Nutzern viele Freiheiten garantiert. Der Liftstandort und die Gestaltung der Gauben sind zu überprüfen.