modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 07/2007

Deutscher Architekturpreis 2007

Ausstellungsraum (Foto: Roland Halbe, Stuttgart)

Ausstellungsraum (Foto: Roland Halbe, Stuttgart)

Ausstellungsgebäude Brühlsche Terrasse, Dresden

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

Auer Weber

Architektur

Rolf Zimmermann

Architektur

Erläuterungstext

Geschichte

Ende des 19. Jahrhunderts beschloss die königliche Regierung den Neubau eines Akademie- und Ausstellungsgebäudes.1883 legte der Architekt Constantin Lipsius einen ersten Entwurf vor. Das monumentale Ensemble im Stil des Historismus wurde im Jahr 1894 fertig gestellt.
Bei der Zerstörung Dresdens entstanden schwere Schäden, die in den Folgejahren nur notdürftig behoben wurden. 1992 begann eine umfassenden Sicherung und Rekonstruierung des gesamten Akademiegebäudes.
Der Ausbau des Ausstellungsflügels wurde 2004 begonnen und zur Wiederweihe der Frauenkirche für die erste Sonderausstellung fertig gestellt. Damit verfügt der Freistaat Sachsen nun über ein Wechselausstellungsgebäude und Forum für zeitgenössische Kunst.


Gestaltungskonzept

Durch minimale Eingriffe sollte der Charakter des Gebäudes weitgehend erhalten werden.
Die Spuren der Geschichte sollten lesbar bleiben. Die ruinösen Reste wurden nicht zum Ursprungsbild rekonstruiert sondern nur gereinigt und restauriert.
Neue Elemente des Ausbaus setzen sich in Farbe und Materialität von der historischen Substanz ab. Stahl, Glas und Sichtbeton treten in eine Wechselwirkung zu Putz, Stuck und Sandstein und machen den Kontrast zwischen Alt und Neu erlebbar.


Vestibül

Der Besucher betritt das Gebäude von der Brühlschen Terrasse und gelangt in das hohe zweigeschossige Vestibül. Hier sind die Spuren der Zerstörung, Sandsteinfragmente und die rohen Ziegelwände erhalten. Eine Lasur harmonisiert die Wirkung der Oberflächen.
Die zur Sicherung eingebauten Stahlbetonsäulen blieben unbehandelt.
Auf Eingangsebene befinden sich der Kassentresen und der Zugang zur Ausstellung. Eine zweiläufige Treppe leitet ins untere Foyer, in dem Vortragsveranstaltungen stattfinden können. Auf diesem Niveau liegen auch Ausstellungsvorbereitung und Lager, die Andienung erfolgt über den Georg-Treu-Platz.


Ausstellungsräume

Der zentrale Hauptraum wurde auf der Ostseite um eine Ausstellungsebene aus Sichtbetondecken erweitert, die zwischen die raumhohen Konchen eingespannt sind.
Die bis zum Gesims geputzten Wänden, der helle Estrichboden und die flächendeckende Lichtdecke ergeben einen neutralen Hintergrund für unterschiedliche Ausstellungskonzepte. Die Kabinettebenen auf der Westseite wurden durch eine stählerne Spindeltreppe verbunden. Eine umlaufende Bodenfuge leistet die Belüftung und Sicherung der Ausstellungsräume. Die für ein modernes Museum notwendigen technischen Elemente wurden sorgfältig in das Gebäude integriert, um so wenig wie möglich in Erscheinung zu treten.