Offener Wettbewerb | 02/2017
Neubau Innovationspark Biel/ Bienne
©NYX ARCHITECTES
Aussenbild
REISEZIEL MOND
3. Preis
Preisgeld: 25.000 CHF
Bauingenieurwesen
Bauphysik
sonstige Fachplanung
Erläuterungstext
Das neue Gebäude für den Innovationspark will Innovation vermitteln. Der Entwurf ist offen und mit seiner Umgebung kommunizierend angedacht. Sein Innenleben stellt der Innovationspark hinter der transparenten Fassade zur Schau. Die tiefe des Gebäudes ist optisch greifbar, die Treppen entlang den Fassaden stehen für ein bewegtes Innenleben das sich ständig weiterentwickelt. Die Transparenz wird durch die Fassade gewährleistet die Hauptsächlich aus Glas besteht und deren Raster ebenmässig um das Gebäude gewickelt ist. Der Massstab des Rasters und seine quadratischen Proportionen verleihen dem Neubau seinen institutionellen Charakter.
Die Werkhalle mit doppelter Raumhöhe und der Haupteingang befinden sich gegenüber der zukünftigen Berner Fachchochschule (BFH) und deren Veranstaltungsfläche. Obwohl die Halle gesichert ist und sich in der „Closed Zone“ befindet, beeinflusst sie den öffentlichen und transparenten Ausdruck des Innovationskonzeptes massgebend: sie geht durch das Gebäude durch. Grosse Türen die sich senkrecht öffnen lassen sie beleben. Das Gebäude reagiert, interagiert und öffnet sich, zum Beispiel bei einem Tag der offenen Tür oder bei einem anderen Event. Die Innovation soll offenherzig gelebt werden. Die Zugtüren beleben auch die gegenüberliegende Fassade des Bistro/Auditorium.
Das Sheddach ergänzt den Ausdruck des Neubaus durch seinen industriellen Charakter, es verkörpert die Innovation. Die Dachform beleuchtet die Schulräume und integriert die Lüftungszentralen des Gebäudes. Die gedeckte Terrasse mit Blick auf den Bielersee befindet sich ebenfalls unter dem Dach, an der südlichen Spitze des Gebäudes.
Die Werkhalle mit doppelter Raumhöhe und der Haupteingang befinden sich gegenüber der zukünftigen Berner Fachchochschule (BFH) und deren Veranstaltungsfläche. Obwohl die Halle gesichert ist und sich in der „Closed Zone“ befindet, beeinflusst sie den öffentlichen und transparenten Ausdruck des Innovationskonzeptes massgebend: sie geht durch das Gebäude durch. Grosse Türen die sich senkrecht öffnen lassen sie beleben. Das Gebäude reagiert, interagiert und öffnet sich, zum Beispiel bei einem Tag der offenen Tür oder bei einem anderen Event. Die Innovation soll offenherzig gelebt werden. Die Zugtüren beleben auch die gegenüberliegende Fassade des Bistro/Auditorium.
Das Sheddach ergänzt den Ausdruck des Neubaus durch seinen industriellen Charakter, es verkörpert die Innovation. Die Dachform beleuchtet die Schulräume und integriert die Lüftungszentralen des Gebäudes. Die gedeckte Terrasse mit Blick auf den Bielersee befindet sich ebenfalls unter dem Dach, an der südlichen Spitze des Gebäudes.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt überzeugt mit einer präzisen städtebaulichen Setzung. Die Aussenperspektive des kompakten Baukörpers ist stimmungsvoll und der industrielle Gebäudeausdruck für einen Innovationspark adäquat. Die dreiteilige Fassade, die in einem prominenten Sheddach endet, spiegelt gekonnt und unaufgeregt das dahinterliegende Raumprogramm wieder. Die Setzung des Haupteingangs auf Höhe des Platzes zeugt von der grossen Beachtung, die dem Verhältnis zwischen Gebäude und Stadt geschenkt wird. Dies wird durch die hohe Transparenz der Gebäudehülle mit mobilen Fassadenelementen nochmals unterstrichen.
Bei näherer Betrachtung tauchen jedoch Fragen und Unsicherheiten auf. So erscheinen die im Bereich der Werkhalle und des Bistros vorgeschlagenen torartigen Öffnungen aus Glas, welche auf spannende Weise zwischen Innen- und Aussenraum vermitteln, als unverhältnismässig und kostspielig. Die damit verbundenen Fragen zum Thema Sicherheit bleiben ungeklärt (Zutritt etc.). Die hohe Transparenz der Werkhalle zum Platz und zur Strasse hin wird im Betrieb wohl dazu führen, dass die Storen mehrheitlich geschlossen sind. Weder die Personen noch die Maschinen sollen den neugierigen Blicken der Passanten in diesem Ausmass ausgestellt sein. Ein weiterer Mangel ist die unzureichende lichte Höhe. Das geplante Sheddach überragt die maximal zulässige Gebäudehöhe. Ebenfalls unzulässig ist das Untergeschoss, welches nordseitig den erlaubten Bauperimeter überschreitet.
Die Tragstruktur und die Setzung der Kerne sind klar durchdacht und lassen ein hohes Mass an Flexibilität vermuten. Dem widersprechen bei näherer Betrachtung die vielen fix positionierten Räume wie die Nasszellen oder die Technikschächte, die ausserhalb der Kerne angeordnet sind und teilweise mitten in den Hauptbereichen liegen. Der Grundriss wirkt dadurch unruhig und es wird der Eindruck vermittelt, dass das Raumprogramm nicht wunschgemäss untergebracht werden kann.
Die Anordnung der Schulungsräume im 4. Stock ist geschickt und erlaubt eine natürliche Belichtung der Klassenzimmer über das Sheddach. Leider führen die zahlreichen Lüftungs- und Technikschächte, die die Labore im 3. Obergeschoss erschliessen, durch die Schulungsräume, was zu einer gewissen Unruhe in der Raumstruktur führt.
Die Anordnung des Auditoriums im Gebäudespitz des 1. Obergeschosses statt im Erdgeschoss ist nicht adäquat. Die Erschliessung des Raums über zwei
schmale Korridore ist wenig funktional.
Insgesamt vermittelt das Projekt ein klares Bild, welches in gelungenem Dialog zum Stadtraum steht. Die zahlreichen Schwachstellen in der Gebäudeorganisation verunklären den Plan jedoch. Der starke InnenAussen Bezug ist nicht Teil der Projektanforderungen und verursacht mehr Konflikte als dass er Mehrwert generiert.
Bei näherer Betrachtung tauchen jedoch Fragen und Unsicherheiten auf. So erscheinen die im Bereich der Werkhalle und des Bistros vorgeschlagenen torartigen Öffnungen aus Glas, welche auf spannende Weise zwischen Innen- und Aussenraum vermitteln, als unverhältnismässig und kostspielig. Die damit verbundenen Fragen zum Thema Sicherheit bleiben ungeklärt (Zutritt etc.). Die hohe Transparenz der Werkhalle zum Platz und zur Strasse hin wird im Betrieb wohl dazu führen, dass die Storen mehrheitlich geschlossen sind. Weder die Personen noch die Maschinen sollen den neugierigen Blicken der Passanten in diesem Ausmass ausgestellt sein. Ein weiterer Mangel ist die unzureichende lichte Höhe. Das geplante Sheddach überragt die maximal zulässige Gebäudehöhe. Ebenfalls unzulässig ist das Untergeschoss, welches nordseitig den erlaubten Bauperimeter überschreitet.
Die Tragstruktur und die Setzung der Kerne sind klar durchdacht und lassen ein hohes Mass an Flexibilität vermuten. Dem widersprechen bei näherer Betrachtung die vielen fix positionierten Räume wie die Nasszellen oder die Technikschächte, die ausserhalb der Kerne angeordnet sind und teilweise mitten in den Hauptbereichen liegen. Der Grundriss wirkt dadurch unruhig und es wird der Eindruck vermittelt, dass das Raumprogramm nicht wunschgemäss untergebracht werden kann.
Die Anordnung der Schulungsräume im 4. Stock ist geschickt und erlaubt eine natürliche Belichtung der Klassenzimmer über das Sheddach. Leider führen die zahlreichen Lüftungs- und Technikschächte, die die Labore im 3. Obergeschoss erschliessen, durch die Schulungsräume, was zu einer gewissen Unruhe in der Raumstruktur führt.
Die Anordnung des Auditoriums im Gebäudespitz des 1. Obergeschosses statt im Erdgeschoss ist nicht adäquat. Die Erschliessung des Raums über zwei
schmale Korridore ist wenig funktional.
Insgesamt vermittelt das Projekt ein klares Bild, welches in gelungenem Dialog zum Stadtraum steht. Die zahlreichen Schwachstellen in der Gebäudeorganisation verunklären den Plan jedoch. Der starke InnenAussen Bezug ist nicht Teil der Projektanforderungen und verursacht mehr Konflikte als dass er Mehrwert generiert.
©NYX ARCHITECTES
Innenbild, Empfang
©NYX ARCHITECTES
Innenbild, Café
©NYX ARCHITECTES
Innenbild, Labore
©NYX ARCHITECTES
Umgebungsplan
©NYX ARCHITECTES
Grundriss, Erdgeschoss
©NYX ARCHITECTES
Grundriss, Büros und Labore
©NYX ARCHITECTES
Querschnitt
©NYX ARCHITECTES
Längsschnitt