modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einstufiger, begrenzt offener, städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem, offenen Bewerbungsverfahren mit Losentscheid gem. GRW 1995 | 04/2004

Olympisches Dorf Leipzig 2012

Lageplan olympische Nutzung

Lageplan olympische Nutzung

Ankauf

Preisgeld: 8.000 EUR

Stadtplanung Bergknecht

Stadtplanung / Städtebau

Konermann Siegmund Architekten

Architektur

Christoph Rütter

Architektur

häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Bausteine zur städtebaulichen Konzeption

Hoher Identifikationsgrad des „Wohnens am Wasser“ durch die städtebauliche Figur einer „Insel“

Ausbildung einer Stadtkante oberhalb der „Insel“ durch kostengünstigen Geschosswohnungsbau mit vorteilhafter Orientierung zum Landschaftsraum

Konzentration der baulichen Stadtentwicklung auf die genannten Bereiche, dafür

vollständige Freihaltung des Landschaftsraumes westl. des Hafenbeckens

Entwicklung eines Dienstleistungs- und Veranstaltungsschwerpunktes mit vielfältigen Freiteitangeboten, sowohl regional wie quartiersbezogen, im Bereich der alten Speicher in dafür geeigneter Randlage und optimaler Verkehrsanbindung über den Ring

Grundlegende Umnutzung und Weiternutzung denkmalgeschützter Gebäude (Speicher, Fabrik) zur Zukunftssicherung

Vollständige Nutzung der alten Speicher und damit Bestandssicherung hafentypischer Identifikationsmerkmale :
komplett verglaste Dachgeschosse mit Mensen (Speicher 1 + 2), Disco (Speicher 3), Sevice- und Personlaräume für Bedienstete, Freizeitzentrum, Kino, Bücherei, Poliklinik, Informationszentrum NOC etc, zur Wasserseite orientierte (Speicher 1 + 2) loftähnliche Atelierwohnungen

Anbindung der die Insel umfliessenden Wasserflächen an das städtische Wasserwandernetz

Einbindung des neu geschaffenen Stadtteiles in den nördlich anschliessenden Erholungsraum „Schönauer Lachen“

Verzahnung mit dem östlich liegenden vorhandenen Wohngebiet „Dunker-Viertel“ mit dem Ziel der Aufwertung von Neu-Lindenau

Schlussfolgerungen und Ergebnisse

Die Konzeption geht nicht davon aus, das ursprünglich geplante Hafenbecken nach nunmehr 60 Jahren seiner Vollendung zuzuführen, nachdem die seinerzeit zugrunde liegende Funktion heute ohne Bedeutung ist. Vielmehr soll die „unvollendete“ Wasserfläche in ihrer typischen Form beibehalten werden. Die Anlage eines Kanals direkt unterhalb der prägenden Hangkante lässt eine bewohnbare Insel entstehen, wobei die Anbindung der die Insel umgebenden Wasserflächen an die bestehenden Kanäle im Norden und Süden an das Leipziger Gewässernetz gewährleistet wird. Unmittelbar hat die kompakte Wohnbebauung durch ihre Insellage überall einen direkten und spürbaren Wasserbezug.

Gleichzeitig garantiert die Freihaltung des der Bebauung gegenüber liegenden Grünraumes und das Durchfliessen der Talaue in die Erholungslandschaft „Schönauer Lachen“ unter der aufgeständerten Lyoner Strasse eine hohe Wohnqualität. Die Konzentration der Bebauung auf Hangkante und Insel erfordert entsprechende Bauformen. Sie erlaubt aufgrund der sich daraus ergebenden Dichte keine „Einfamilienhausstrukturen“ im weitesten Sinne, betont aber die angestrebte Urbanität. Damit wird auch die vorgegebene Nutzungsmischung der verschiedenen Wohnformen bewusst aufgegeben und eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht, die zum einen aus der weniger aufwendigen Erschliessung aufgrund der Konzentration der Bebauung resultiert. Zum anderen muss aber auch in diesem Zusammenhang auf die „Nichtbebauung“ der nassen Wiesen im Westen der Wasserfläche hingewiesen werden, die neben dem ökologischen Effekt einen übermässig hohen Aufwand in der Erschliessung vermeidet. Eine hier angedachte Einfamilienhausbebauung dürfte schon aus ökonomischen Gründen sehr schwierig sein. Die Grundidee der städtebaulichen Konzeption, nämlich den relativ unreflektierten „Endausbau“ des Hafenbeckens nicht vorzunehmen, hat den Nebeneffekt, den hohen Aufwand zur Verlegung der Druckerhöhungsstation zu vermeiden.

Beurteilung durch das Preisgericht



Das Projekt hält die süd-westliche Seite des Hafenbeckens völlig frei und konzentriert die gesamte Bebauung auf der nord-östlichen Seite. Das Hafenbecken wird vergrößert, und es wird ein zusätzlicher, parallel zum Hafenbecken verlaufender Kanal geschaffen. Dadurch kann der größte Teil der Bebauung gleichsam auf eine Insel gestellt werden. Die restlichen Baukörper werden nord-westlich des Kanals und oberhalb der freigestellten Geländekante platziert, wodurch sie einen guten Überblick in den „Landschaftspark des Lindenauer Hafens“ erhalten.

Die lange durchlaufende Front wird als eintönig angesehen. Die sich wiederholende Gebäudetypologie auf der Insel in Form einer – an einer Seite offenen – Blockrandbebauung mit jeweils einem Turmgebäude wird variiert und ergibt ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild.

Die Erschließung erfolgt ausschließlich über die Plautstraße, wobei der Hauptzugang – mit der International Zone und der Welcome Area – relativ weit im Norden liegt. Dies ermöglicht zwar einerseits eine attraktive Einbindung des bestehenden Speichergebäudes in diesen wichtigen Bereich, erscheint aber andererseits für die Erschließung und die städtebauliche Einbindung in die Umgebung problematisch.
Das Konzept erlaubt eine Anbindung sehr vieler Wohnungen an die Wasserbereiche und eine vielfältige Sichtbeziehung in die Landschaft.

Der städtebaulich – und auch ökologisch – sehr sinnvolle Ansatz der konzentrierten Bebauung scheitert aber daran, dass es nicht gelingt, alle geforderten Flächen zu schaffen: es fehlen ca. 10 % der Beherbergungsbereiche und 50 % der NOC-Einheiten. Das für die Sicherheitszone zur Nachnutzung beschriebene „Entwicklungspotential“ fehlt in der Darstellung.

Die Bebauung im nördlichen Bereich der Speicher könnte aufgrund der sehr engen Gebäudestellungen problematisch sein. Das Konzept einer durchgehenden Tiefgarage, die während der Olympischen Spiele im südlichen Teil für allgemeine Zwecke (Mensa, Delegation) genutzt wird, erscheint interessant, kann aber in seiner Qualität für die Nutzung aufgrund der sehr sparsamen Darstellung nicht beurteilt werden (Gefahr der Kelleratmosphäre, sehr lange Wege von den Wohnquartieren u.ä.). Die dargestellten Quartiere und deren Nachnutzung sind teilweise schwer lesbar.

Ökologisch und energetisch wird die konzentrierte Bebauung als sehr sinnvoll beurteilt (Erhaltung eines großen Naturbereiches mit direktem Anschluss an das Wasser, Erleben der Natur für viele Stadtbewohner, kurze Transport- und Leitungswege etc.). Leider fehlt dem Projekt aber die Darstellung und Beschreibung des Energiekonzepts fast gänzlich und es liegt das genannte Biomasseheizkraftwerk außerhalb des Planungsgebietes.

Obgleich Einfamilien- und Reihenhäuser in Leipzig für die Nachnutzung sicher leichter zu vermarkten wären und die Errichtung von fast ausschließlich Geschosswohnungen zu einseitig ist, wäre eine Nachnutzung möglich. Die Realisierung des Projektes erscheint trotz der Aufwände für die zusätzlichen Wasserflächen aufgrund der konzentrierten Bebauung als kostengünstig.
Lageplan olympische Nutzung

Lageplan olympische Nutzung

Lageplan olympische Nutzung

Lageplan olympische Nutzung

Lageplan olympische Nutzung

Lageplan olympische Nutzung

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Dachmensa auf dem großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympischer Platz mit Flaggenwald am großen Speicher

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Olympische Promenade

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto