modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2017

Feuerwehr + Bauhof

2. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Jan Derveaux

Architektur

Rimpau & Bauer Architekten PartG mbB

Architektur

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt einen überraschend einfachen, kompakten, länglichen Baukörper vor, der nahezu mittig im Baufeld gelegen zwei gut nutzbare Außenflächen erzielt. Einerseits entsteht hierdurch ein gut funktionierender „Alarmplatz“ für beide Alarmwege, die auch die zweite Ausfahrt ermöglicht. Andererseits kann auf der südwestlichen Seite das Parken und die Freifläche für den Bauhof gut organisiert werden. Sie bieten ausreichend Flexibilität für den täglichen Betrieb.

Die Orientierung der Lagerflächen an der südlichen Planstraße könnte in seiner Offenheit das Erscheinungsbild beeinträchtigen. Auf die Gestaltung der Einfriedung ist speziell bei diesem Entwurf mit einer besonderen gestalterischen Sensibilität zu reagieren. Mit der Teilung des Baukörpers in Längsrichtung nimmt der Verfasser geschickt die topografische Situation im Baukörper auf und nutzt dies für die Anordnung der Garagenplätze beider Funktionen Feuerwehr und Bauhof.

Die Funktionsabläufe inkl. der Zugänge sind sehr gut organisiert und in sich schlüssig. Der Schlauchturm ist geschickt in Verbindung mit dem Höhenversatz gesetzt, kann gut angedient werden und ist für die Übungen im Außenbereich ohne Störung nutzbar. Leider müssen die Fahrzeuge über den Bauhof diese Stelle anfahren.

Die Freiflächen des Bauhofs entsprechen den Anforderungen der Nutzer.

Die innere Organisation der Nutzungen für den Bauhof und die Feuerwehr sind gut gelöst, allerdings ist bei einigen Räumen die Belichtungssituation zu überprüfen. Die Situation Zugang zur Verwaltung des Bauhofs ist nicht gut gelöst, es besteht eine Konfliktsituation mit der benachbarten Garagenausfahrt.

Das Tragwerkskonzept ist gut und einfach in Stahlskelettbauweise mit massiven Geschossdecken in Stahlbeton strukturiert. Es ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad und unterstützt den Baufortschritt mit einem hohen Qualitätsstandard. Auch die Dachkonstruktion kann wirtschaftlich erstellt werden. Allerdings sind die brandschutzrechtlichen Anforderungen zu bedenken, in Teilbereichen – dreigeschossiger Bereich- sind höhere Anforderungen zu erwarten.

Das formale Grundraster wird in Ansicht und Dachform unabhängig von den jeweiligen Nutzungsinhalten stringent durchgehalten. Die formale Geste des Sheddachs wird in Bezug auf Ausführung, Wartung und Entwässerung kritisch hinterfragt.

Der Entwurf liegt im Vergleich der Wettbewerbsbeiträge mit all seinen Kennwerten im oberen Bereich. In Bezug auf die Gebäudekubatur resultiert dies der Überhöhung im Bereich der Fahrzeughalle und aus den Sheddächern. Die modular aufgebaute Fassade ist sehr schematisch dargestellt. Sie bedarf einer detaillierteren Ausarbeitung und Austarierung in Bezug auf den Anteil geschlossener und verglaster Fassadenflächen.

Der Entwurf verspricht ein gutes energetisches Konzept mit Zonierung in nicht beheizte, gering und normal beheizte Bereiche. Eine Zisterne ist vorgesehen, ebenso Photovoltaik und Solarthermie. Die Binnenlage der Technikbereiche ist in Bezug auf die Beheizung günstig, in Bezug auf den Hausanschlussraum jedoch eher ungünstig. Ob der sommerliche Wärmeschutz nur durch den Dachüberstand ausreichend gewährleistet ist, müsste im Weiteren geprüft werden.

Die Arbeit überzeugt durch eine gute Funktionalität und städtebauliche präzise Setzung mittels des langgestreckten, gestuften Baukörpers, mit dem die schwierigen Topographiebedingungen selbstverständlich und unaufgeregt gelöst werden. Der Entwurf besitzt hohe baukünstlerische Qualität, wird jedoch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb kontrovers diskutiert.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Sued

Ansicht Sued

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG1

Grundriss OG1