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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Neubau des LVR-Hauses am Ottoplatz

3. Preis

Preisgeld: 60.000 EUR

Barkow Leibinger

Architektur

Erläuterungstext

Ein Neubau mit erweitertem Raumangebot soll das Büro- und Verwaltungsgebäude des
Landschaftsverbands Rheinland (LVR) am Ottoplatz gegenüber des Deutzer Bahnhofs ersetzen. Der Entwurf sieht ein homogenes Ensemble mit einem knapp 70 Meter hohen Turm und einer 8-förmigen Mantelbebauung mit zwei großzügigen Innenhöfen vor. Inmitten des urbanen, sich rasant verändernden städtebaulichen Umfelds mit der sich nördlich der Bahntrasse entwickelnden MesseCity Köln bietet das neue Ensemble mit seinem selbstbewusst platzierten Hochpunkt Orientierung und formuliert ein prägnantes Entree zum Stadtraum von Deutz.

Im Sinne der Stadtbildverträglichkeit und der Sichtbeziehung von Osten zur Welterbestätte Kölner Dom bleibt der Turm unter der zulässigen Höhe von 73m. Durch seine Platzierung als westlicher Kopf des Ensembles bildet er dennoch eine städtebauliche Dominante und tritt in Dialog mit dem 95m hohen Lanxess-Tower und dem 103m hohen Köln Triangle. Seine Ausrichtung quer zur Opladener Straße folgt wie bereits das bestehende Hochhaus der solitären Scheibenstruktur im Ensemble mit der angrenzenden Jugendherberge und dem Finanzamt. Darüber hinaus bietet sie eine maximale Anzahl an Räumen mit weitem Blick über den Rhein in Richtung Dom.
Die Mantelbebauung bildet eine nach Süden abfallende Topografie: Mit sechs Geschossen schafft sie zum Ottoplatz hin eine klare Raumkante, während sie sich mit fünf und schließlich vier Geschossen der Höhe der südlich angrenzenden gründerzeitlichen Wohnbebauung anpasst.

An der Schnittstelle zwischen dem Hochhaus und dem Mantelgebäude schafft ein schräger Einschnitt im Gebäudevolumen einen klar ablesbaren, wettergeschützten Haupteingang zum Ottoplatz. Ein zweigeschossiges Foyer, das durch eine gläserne Überdachung des nördlichen Innenhofs entsteht, empfängt die Mitarbeiter und Besucher mit einem hellen, repräsentativen Raum, bietet Orientierung und dient als zentraler Verteiler in das Hochhaus und die verschiedenen Nutzungsbereiche der Mantelbebauung.

Die Fassade des Ensembles aus vorgehängten Architekturbeton-Fertigteilen mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur soll neben Offenheit und Transparenz eine dem Ort angemessene Robustheit und Präsenz erzeugen. Glatt geschalte, auskragende Gesimsbänder vor den Geschossdecken, unterschiedlich geneigte vertikale Lisenen vor den Stützen und schräg eingelegte Brüstungselemente mit vertikaler Oberflächenstruktur schaffen ein sanft bewegtes Fassadenbild mit großer räumlicher Tiefe und einem Gleichgewicht zwischen horizontalen und vertikalen Elementen. Die hohe Plastizität der Konstruktion kommt insbesondere auch in der Fernwirkung zur Geltung.