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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2016

Kindergarten und Tagesbetreuung

JOAN

1. Rang / 1. Preis

Preisgeld: 40.000 CHF

mazzapokora

Architektur

mullerarchitecte SĂ rl

Architektur

schaerholzbau ag

Projektsteuerung

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die stĂ€dtebauliche Setzung der GebĂ€ude wurde in der Überarbeitung angepasst. Der dreigeschossige, kompakte Kubus bildet nun den sĂŒdlichen Abschluss des Schulhofs. Der Eingang zum Kindergarten und zur Tagesbetreuung ist auf den Schulhof ausgerichtet. Die bei - den Volumina setzen die schachbrettartige Textur mit GebĂ€uden und FreiflĂ€chen auf dem Areal fort. Die Setzung der GebĂ€ude nach der Überarbeitung ist stĂ€dtebaulich klar nachvollziehbar. Die neue, grosszĂŒgige Aussenraumdisposition klĂ€rt die Nutzungsebenen von Kindergarten und Hort und die Zugangswege. Die entstehenden FlĂ€chen bilden klar definierte, gut proportionierte FreirĂ€ume. Das Element des Heckenzimmers als kleinrĂ€umiger, intimer Aussenraum findet Anklang. Die repetitive Anordnung wirkt allerdings zu monoton und zu kĂŒnstlich. Die BedĂŒrfnisse können nicht allein durch dieses Element abgedeckt werden. Die rĂ€umlichen und funktionalen QualitĂ€ten der einzelnen FreirĂ€ume mĂŒssen in der Weiterbearbeitung stĂ€rker herausgeschĂ€lt werden. Auf die Lage der Tiefgarage und der damit verbundenen Problematik der Überdeckung wurde nicht eingegangen. Die Bepflanzung ist mit der Lage der Tiefgarage, in der dargestellten Art, nicht möglich und muss in der weiteren Projektierung geklĂ€rt werden. Der neue Hauptzugang fĂŒr KindergĂ€rtner und HortschĂŒler des Neubaus gegenĂŒber dem grossen Schulhof ist schlĂŒssig. Als grosszĂŒgige Eingangshalle vermag sie die hohe SchĂŒlerzahl an Spitzenzeiten aufzunehmen und schafft zugleich die Trennung von Kindergarten und Hort. Das Projekt ĂŒberzeugt durch seine intelligente Raumdisposition ĂŒber drei Geschosse. Die FlexibilitĂ€t und vielseitige Nutzbarkeit der RĂ€ume ĂŒberzeugt. Durch das feuerpolizeilich abgeschlossene Treppenhaus entsteht eine grosse, möblierbare InnenflĂ€che um die zentrale Treppe, die vielfĂ€ltig genutzt werden kann. Zugleich entstehen im Schnitt die zwei klaren, rĂ€umlich getrennte Nutzungseinheiten von Kindergarten und Hort. Die inner e Disposition ist nach der Überarbeitung in etwa gleichgeblieben; das klare rĂ€umliche Konzept der ĂŒber sichtlichen Halle im Zentrum ist sehr gelungen und hat im Alltag fĂŒr die Kinder und Betreuer grosse Vorteile. Die zusĂ€tzliche Erschliessung zu den Kindergarten- und HortrĂ€umen ĂŒber die Garderobe ĂŒberzeugt und lĂ€sst somit eine weitere Unterteilbarkeit des Hauptraumes zu. Die Kombination des Erschliessungssystems von Kindergarten und Tagesbetreuung und die ModularitĂ€t des Gesamtsystems erlaubt eine hohe NutzungsflexibilitĂ€t und lĂ€sst sich gut fĂŒr zukĂŒnftige verĂ€nderte rĂ€umliche oder pĂ€dagogische AnsprĂŒche anpassen. Die hölzerne Materialisierung in den InnenrĂ€umen ist gut vorstellbar und erweckt den Eindruck von grosser Wohnlichkeit. Der Belichtung dieser zentralen RĂ€ume ist in der weiteren Bearbeitung des Projekts grosse Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, da die Nutzbarkeit und der Raumeindruck in erheblichen Masse durch die LichtqualitĂ€t bestimmt wird. Die Faltung des Daches wurde in der Überarbeitung um 90° gedreht. So kann die Dachform die Zugehörigkeit zur Schulanlage besser vermitteln. Der Ausdruck der Fassade hat sich durch mĂ€anderartige BrĂŒstungsbĂ€nder verĂ€ndert. Hier sollte in der weiteren Bearbeitung geprĂŒft werden, ob nicht die unterschiedlichen Fassadenseiten noch differenzierter in Bezug zum ortsbaulichen Umfeld ausgefĂŒhrt werden mĂŒssten. Auch wĂ€re es wĂŒnschenswert fĂŒr den Betrieb, dass die Kindergartenkinder im Erdgeschoss mehrere GartenzugĂ€nge aus den Garderoben hĂ€tten. Das Projekt kann die die Minergie-PECO-Anforderungen erfĂŒllen. GrundsĂ€tzlich weist das GebĂ€ude durch seine Kompaktheit sehr gĂŒnstige Voraussetzungen fĂŒr eine gute Nachhaltigkeit aus. Durch die Lage der HauptrĂ€ume ist eine ÜberecklĂŒftung fast ĂŒberall möglich. BezĂŒglich der Erstellungskosten liegt das Projekt im mittleren Bereich und lĂ€sst eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten. Der Projektbeitrag ist gesamthaft nach der Überarbeitung sehr gelungen. Er verspricht, mit seinen klar gesetzten AussenrĂ€umen einen wertvollen Beitrag fĂŒr die ErgĂ€nzung der Schulanlage in FĂ€llanden zu leisten, und erfĂŒllt dank der modularen Grundrisstypologie die betrieblichen und pĂ€dagogischen AnsprĂŒche der Bauherrschaft vorzĂŒglich.