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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2016

Betriebsgebäude und Sicherheitszentrale für die Berliner Wasserbetriebe

4. Preis

karlundp

Architektur

TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung

Landschafts- / Umweltplanung

Bergmeister

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen für das Betriebsgebäude einen sechsgeschossigen Hochpunkt vor, welcher im öffentlichen Stadtraum wirksam wird und eine eindeutige Anlaufstelle für die Kunden darstellt.
Allerdings werden die Kunden – wie derzeit im Bestand- über die Hauptzufahrt auf das Gelände geleitet und betreten dann intern den Hauptzugang. Im erdgeschossigen Sockelbaukörper, welcher die Basis für den Hochpunkt darstellt, sind die Sozialräume und die beheizten Garagen untergebracht. Weitere überdachte Stellplätze und Lager sind mit einem zwischengeschalteten Betriebshof angeschlossen; ein regengeschützter Zugang ist möglich.

Der Entwurf zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise aus und garantiert kurze interne Wege. Der Nutzer beurteilt die Verteilung der Büros (bzw. der Abteilungen) auf verschiedene Etagen des Hochpunktes jedoch als nachteilig und nicht gewünscht.

Für die Sicherheitszentrale wird der Bestand in einem Drittel der Fläche abgebrochen und mit einem ein- bzw. zweigeschossigen Neubau besetzt. Dabei wird das Obergeschoß von den zu erweiternden Laborbereich eingenommen; alle Nutzungen der Sicherheitszentrale befinden sich allerdings im Erdgeschoß und sind somit bezüglich Sicherheitsanspruch eingeschränkt. Die Raumorganisation der Leitstelle entspricht nicht den erforderlichen Bedingungen (zusammenschaltbare Räume). Der Teilabbruch des Betriebsstofflagers einschl. Kellergeschoß mit nachfolgender Neubau-Ergänzung, ist vermutlich baukonstruktiv nicht wirtschaftlich umsetzbar. Die das Laborgebäude anschließende Brücke bietet derzeit nur eine eingeschränkte Durchfahrtshöhe. Eine gewünschte Umfahrung des Laborgebäudes ist derzeit nicht dargestellt und könnte nur mit Abbruch des alten Reinwasserbehälters hergestellt werden.

Die vorgeschlagenen Fassaden für beide Gebäude mit Ziegelvormauerwerk und Fensterbändern sind unkompliziert realisierbar und nutzungstechnisch optimal; die vorgeschlagenen Prallscheiben sind allerdings wirtschaftlich nicht vorteilhaft (Reinigung) und wären ggf. verzichtbar. Positiv wird beurteilt, dass Anmutung und Erscheinung der Neubauten selbstverständlich dem industriellen Charakter der umgebenden Bebauung entsprechen. Das Energiekonzept ist wenig ausformuliert und wählt den nicht gewünschten Ansatz des Anschlusses an das bestehende Netz (keine Vorschläge für ein auf regenerative Energien aufbauendes Versorgungskonzept).

Die Darstellungen der Freianlagen sind sehr sparsam. Der Entwurf bezieht seine hauptsächlichen Qualitäten aus dem städtebaulichen Ansatz der gut proportierten Volumen mit Hochpunkt und Flachbauten. Insgesamt stellt sich die Arbeit als solide aber auch wenig innovativ dar und schöpft die Möglichkeiten der eigentlichen Entwurfsidee nicht aus.