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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2017

Deutsche Bank-Areal

ein 3. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

Max Dudler GmbH

Architektur

JAHN GmbH

Architektur

Atelier Loidl

Landschaftsarchitektur

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Der Entwurf für die Bebauung des Deutsche-Bank-Areals im Finanzzentrum Frankfurt am Main bietet die einzigartige Chance, durch eine hochwertige architektonische Qualität eine bessere Stadt zu schaffen. Hier entsteht das neue Herz Frankfurts, ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen um zu arbeiten, zu wohnen, sich zu vergnügen und bei namhaften internationalen Marken einzukaufen. Das Konzept für die Neubebauung bringt ein offenes und einladendes neues Stadtquartier hervor, in welchem öffentlicher und privater Raum nahtlos ineinander übergehen.
Die vier Hochhäuser gruppieren sich um den zentralen Quartiersplatz, ein städtebaulich einzigartiger Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. Im Uhrzeigersinn entwickeln die Turmhäuser eine kontinuierliche Abfolge ansteigender Höhen, die sich vom 100 Meter hohen Hochhaus T4 bis zum zentralen Hochpunkt T1 zieht. Dieser bildet mit einer Höhe von 228 Metern den prägnanten, städtebaulichen Akzent des neuen Ensembles, der sich selbstbewusst in die Hochhauslandschaft des Central Business District einreiht. Die bestehenden Hochpunkte der Frankfurter Innenstadt werden in die Gestaltung des Quartiers mit einbezogen. Technologische Neuerungen vereinen sich hier mit einer anspruchsvollen Architektur, unter Berücksichtigung eines sorgfältigen Umgangs mit Ressourcen. Der historische Bestand entlang der Junghofstraße wird im Sinne des Weiterbauens in die neue Bebauung eingefügt.
Das neue Ensemble ist von einer abwechslungsreichen Wegeführung durchzogen, die spannende stadträumliche Situationen entstehen lässt. Durch die verbesserte Wegführung wird das Quartier offener und durchlässiger gestaltet und aus seiner hermetisch abgeschlossenen Lage befreit. Innerhalb des Quartiers bilden sich Gassen aus, die es an den mit dem umliegenden Stadtraum anbinden. Alle Durchwegungen führen zum zentralen Quartiersplatz, der einen erweiterten Stadtraum schafft und identitätsstiftend auf das neue Quartier wirkt. Die Orientierung der exklusiven gastronomischen und gewerblichen Einrichtungen hin zum neuen Mittelpunkt verstärkt die prägnante Adressbildung dieses urbanen Raumes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf strahlt eine große Gelassenheit aus, die sich folgerichtig in der Ausbildung des steinernen Blockrandes zeigt. Die Ideen aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb werden überzeugend in die nächste Maßstabsebene transportiert.

Die klare Gliederung von Türmen und Sockel wirkt wohltuend als gestalterische Klammer, jedoch erscheint die Fassadengestaltung trotz ihrer Finesse insgesamt in ihrer Stringenz teilweise etwas (zu) kühl und in Einzelbereichen, wie den Retailflächen, funktional nicht immer optimal. Klärungsbedürftig bleibt außerdem der Übergang von T2 zum Sockel.

Ein nachvollziehbarer Ansatz ist die Auflösung der Sackgasse durch eine zusätzliche öffentliche Durchwegung, die jedoch mit Eingriffen in das Foodhall- bzw. das Gastronomiekonzept einhergeht, was aus Sicht des Auslobers nicht gewünscht ist. Charmant ist die Idee der ‚gestapelten Einfamilienhäuser‘, wobei jedoch die Wohnungsgrundrisse teilweise große Tiefen aufweisen, die funktional nicht optimal sind. Das vorgestellte Grid verschlechtert zusätzlich die Belichtungssituation.

Das Freiraumkonzept ist vielversprechend, wenngleich das Baumdach auf dem Quartiersplatz nicht umsetzbar erscheint.

Insgesamt ist der Entwurf klar, selbstverständlich, von nahezu elitärer Strenge und trägt wesentlich zur Entscheidungsfindung bei.