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Offener Wettbewerb | 02/2017

„Das 100“- Wohnhaus für Studierende

Perspektive

Perspektive

2. Rundgang

Meyer Binning Ruhland Architekten (PartG mbB)

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau und Freiraum
Im vorgegeben Baufeld nimmt der Baukörper eine städtebaulich wichtige
Position ein. Als Leitbild ist das Gebäude die bisher fehlende Vollendung
der „Snozzi Mauer“. Wie selbstverständlich knickt die Mauer an ihrem Endpunkt
ab und setzt sich auf der Fassade weiter in Richtung Himmel fort.
Damit wird das prägende Element der Mauer in die dritte Dimension überführt,
sie bildet gemeinsam mit dem massiven Betonsockel als kräftiger
Schlusspunkt eine neue Raumkante.
Es entsteht ein weithin sichtbarer Abschluss der Mauer und damit des gesamten
Gebietes.
Die Durchwegung des Gebäudes ergibt sich aus der vorhandenen Geländetypologie.
Die Haupteingänge sind auf der Ebene des Carl-Alexander-
Platz angeordnet.
Der Eingang zum Wohnbereich orientiert sich zur Verkehrsachse Richtung
Innenstadt. Für den direkten Bezug zur Hochschule ist der Eingang für die
öffentlichen Bereiche der Musikhochschule dem Bestandsgebäude der
Hochschule zugeordnet. Das Gebäude bildet zusammen mit einem Einschnitt
im Eingangsbereich eine Platzsituation die im Außenbereich für Veranstaltungen
und als Terrasse genutzt werden kann. Der Panoramaausblick
über den angrenzenden Saal ermöglicht vielfältige Blickbeziehungen
über den Park an der Ilm auf das Zentrum Weimars.
Im Außenbereich werden die beiden Ebenen durch die Erweiterung
der bestehenden Treppe mit Sitzstufen miteinander verbunden.
Architektonisch technisches Konzept
Der massive Sockel mit seiner Weiterführung im Bereich des Treppenhauses
bildet das Rückgrat des das Gebäude und gliedert es klar in zwei Bereiche
die sich sowohl in der Nutzung als auch in der Herstellung unterscheiden.
Der vor Ort hergestellte Sockel mit dem sich über alle Geschosse erstreckendem
Treppenkern ist den öffentlichen Nutzungsbereichen, sowie der
Erschließung vorbehalten.
Zur Stadt wird der Sockel auf der Ebene des Carl-Alexander-Platz durch
eine geschoßhohe Panoramafassade aufgelöst und leitet damit auch optisch
die Trennung zu den privaten Wohnbereichen ein. An das Rückgrat
sind in den Obergeschossen die privaten Wohnbereiche modular angedockt.
Die Wohngeschosse werden aus Off -Site gefertigten Modulen errichtet, die
in Ihrer Anordnung die unterschiedlichsten Nutzungskonzeptionen ermöglichen.
Die Module unterscheiden sich mit dem im Inneren sichtbaren Holz in den
privaten Bereichen bewusst von der Äußeren verputzen, schützenden Hülle
die die städtebauliche Dominanz des Ortes stärkt.
Durch die Bildung von halb öffentlichen Wohnbereichen in den Etagen entstehen
Raumsituationen, die von den Bewohnern individuell genutzt werden
können. Jede Ebene besitzt einen Gemeinschaftsbereich der von allen
Bewohnern genutzt werden kann.
Nutzungsverteilung
Erdgeschoss
Im Erdgeschoss sind die zwei Haupteingänge sowohl für die Wohnnutzung
als auch die öffentliche Nutzung angeordnet. Das Erdgeschoss
enthält alle öffentlichen Funktionen so auch den Saal der Musikhochschule.
Der Saal ist flexibel nutzbar und kann durch Unterteilungen separat
bespielt werden. Zum Carl-Alexander-Platz sind die dazugehörigen
Nebenräume: Foyer mit Garderobe, Lager, Toiletten und eine Teeküche
untergebracht. Diese ist so angeordnet, dass sie auch separat in den
Sommermonaten für Veranstaltungen im Außenbereich nutzbar sind.
Aus dem Sockel und dem massiven Erdgeschoss entwickelt sich der
Betonkern mit Treppe, Aufzug und einem Gemeinschaftsraum pro Etage.
Obergeschosse
Der Wohnbereich vom 1. Obergeschoss bis zum 5. Obergeschoss verfügt
insgesamt über 50 Wohnplätze die alle dem ready plus Standard
des Variowohnen entsprechen. Damit werden 5 Wohnplätze mehr als
gefordert geschaffen diese können bei Bedarf als zusätzliche Gästeappartements
genutzt werden.
In jeder Etage gibt es 10 Einzelwohnplätze und einen gemeinschaftlich
nutzbaren Raum.
In den dargestellten Entwurfsgrundrissen überwiegt die Anzahl der Einzelwohnplätze,
diese lassen sich bei Bedarf individuell zu 2er, 3er und
4er Wohneinheiten zusammen schalten.
Die Einheiten sind mit Fluren verbunden welche durch auf geweitete Bereiche
gegliedert sind die, bei einer Einzelnutzung spannende halböffentliche
Räume schaff en. Bei der Nutzung als Wohngruppe werden hier
gemeinschaftliche Funktionen integriert.
Die Flure und auch der Gemeinschaftsraum können so als größere Küchen
oder anderweitige Räume verwendet werden.
Die Wohneinheiten wiederrum sind dann wie eigenständige Wohnungen
nutzbar. Die Zusammenlegung ist einfach durch Ein- oder Umsetzen
einer Tür und bei Bedarf des Küchenanschlusses realisierbar, ebenso
leicht ist der Rückbau zur Einzeleinheiten möglich.
Mit geringem Umbauaufwand lassen sich die Module auch zu seniorengerechten
Wohneinheiten zusammenschalten so dass bei Bedarf vollwertige
Wohnungen entstehen.
Untergeschoss
Zusätzlich zu den sechs Geschossen erhält das Gebäude in Teilen ein
Untergeschoss mit Zugang zum Wohnbereich sowie einem Hausanschlussraum,
Fahrrad- und Waschmaschinenraum.
Nachhaltigkeit und Kosten
Durch den Wandaufbau Holzwände mit vorgelagerter Speichermasse
und solaren Energiegewinnen wird mit einem sehr niedrigen Energieverbrauch
gerechnet. Durch Vorfertigung der oberen Geschosse liegen
die Kosten für die Rohbaukonstruktion unter dem konventioneller Bauten.
Zudem spart man im Innenausbau Kosten, da man oberflächenfertig
bauen kann und ein einzigartig gesundes Raunklima sowie verbesserte
Akustik erhält.
Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Einzelmodul

Einzelmodul

Grundriss UG+EG

Grundriss UG+EG

Regelgeschoss ohne Varianten

Regelgeschoss ohne Varianten