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Einladungswettbewerb | 02/2017

Haus Westland

Blick vom Europaplatz

Blick vom Europaplatz

1. Preis

Preisgeld: 5.400 EUR

KBNK Architekten GmbH

Architektur

Landschafts.Architektur Birgit Hammer

Landschaftsarchitektur

ARGUS Stadt und Verkehr

Verkehrsplanung, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Der Entwurf „Neunzehn Häuser“ liefert einen neuen Stadtbaustein, der den öffentlichen Raum neu belebt und verzahnt. Das Quartier ist so entworfen, dass es auf zukünftige Stadtentwicklungsstrategien flexibel reagieren kann und eine variable Nutzung der beteiligten Akteure ermöglicht.

Dichte , Proportion und „Gesicht“

Die Proportionen der Baukörper bezieht sich auf die umgebenden Strukturen, Raumkanten, Traufhöhen und Fluchten. Akzentuierende Hochpunkte ergänzen das Relief der Stadt. Die Abstandsflächen, Besonnung und Verschattung bestimmen die Dichte des Quartiers. Die städtebauliche Figur der 4 Höfe mit 19 Häusern gibt einen robusten Rahmen für die architektonische Differenzierung und Aufteilung. Vor- und Rücksprünge und mögliche Subtraktionen in den Innenhöfen lockern das Stadtgefüge auf. Weiterhin wird eine Vorgabe der Fassadengestaltung definiert. Die Häuser stehen „auf dem Boden“, zugleich ist ein überhöhter Sockel ablesbar. Die Fassaden erhalten eine Lochfassade und bieten nachhaltige Materialien wie Ziegel, Naturstein, Beton, etc. an. WDVS sollte hierbei ausgeschieden werden. Die Eingänge der Häuser liegen an öffentlichen Wegen/Plätzen und werden durch Rücksprünge akzentuiert.
Höchste Priorität liegt auf die Aufenthaltsqualität im Quartier gelegt. Weite und Dichte, Plätze und Durchwegungen, Nutzungsangebot und Raum für Belebung, insgesamt bieten die Proportionen ein sensibles Gerüst für die Aufenthaltsqualität.

Belebung durch Nutzungsmischung

In den Erdgeschosszonen sind eine Vielzahl von publikumsintensiven Nutzungen angedacht. Bausteine wie Shops, Fachmärkte, Cafes, Gastro, Dienstleistungen, Kleingewerbe/Werkstätten und Kultur bilden ein vielfältiges Angebot.
Die Wohnnutzung in den Obergeschossen unterstützt die Belebung auch in den Abendstunden.
Insgesamt bilden die Baukörper mit einer Tiefe von 13,50 – 15,00 m ein flexibles Grundgerüst und können entsprechend der Nachfrage im weiteren Planungsprozess ausformuliert werden.

Freiraumqualitäten / Materialverwendung

Die hochbaulichen Qualitäten des Quartiers werden durch eine hochwertige, anspruchsvolle Freiraumgestaltung unterstrichen. Besonders Augenmerk wird auf die Qualität des Bodenbelags und seine identitätsstiftende Wirkung gerichtet. Im Sinne einer Kontinuität der Stadtgestaltung im Bereich des öffentlichen Raumes greift der Entwurf auf Elemente im Bestand zurück, mit dem Ziel einer möglichst einheitlichen Materialverwendung im gesamten Innenstadtbereich. Im Quartiers-Innenbereich wird durch einen betonten Belagswechsel eine Zonierung zwischen hausnahen Aufenthaltsflächen und Flächen, die überwiegend der Durchwegung dienen, hergestellt. Das „Herz“ des neuen Quartiers wird durch ein auf der Sonnenseite platziertes Wasserspiel betont.
Neben dem neuen Belagsmix wirkt auch der ausgewählte Quartiersbaum identitätsstiftend. Mit der schmalblättrigen Esche haben wir eine Baumart ausgewählt die aufgrund ihrer großen Standortamplitude den Anforderungen des Stadtklimas und des Klimawandels in besonderem Maß gerecht wird, aber auch hinsichtlich ihres Habitus und ihrer speziellen Färbung eine markante Erscheinung ist. Aufgrund des gewählten städtebaulichen Konzepts konnten der vorhandene
Baumbestand einschließlich des geschützten Baumes nicht erhalten werden. Die Konzeption sieht innerhalb des neuen Quartiers die Pflanzung von sieben Starkbäumen vor.

Grüne Infrastruktur / Regenwassermanagement
Mit der Entwicklung diese neuen Stadtbausteines soll auch die Chance genutzte werden, einen Beitrag zum klimagerechten Stadtumbau zu leisten, d.h. die gesamte Oberfläche muss als potentiell grüne Infrastruktur verstanden werden. Sie hilft Wasser zu speichern, zu verdunsten und die Stadt zu kühlen. Dachbegrünung stellen dabei die effektivste Form der Rückhaltung und Verdunstung von Niederschlagswasser im bebauten Bereich dar, deshalb werden sämtliche Dachflächen als Gründach ausgebildet, wobei die großzügig dimensionierten Dachflächen über dem 1. OG als intensive begrünte Dachgärten mit Retentionsfunktion gestaltet werden. Alle übrigen Dachflächen werden als sogenanntes Extensivdach mit einem erhöhten Wasserrückhaltevermögen angelegt.
Weitgehend unverschmutztes Regenwasser von Dachflächen und nicht befahrenen Wegeflächen lässt sich ohne große Aufbereitung für verschiedene Zwecke verwenden, welche keine Trinkwasserqualität erfordern wie z.B. die Gartenbewässerung.

Der Bahnhofsplatz - das Entreé zur Stadt / Mobilität
Ziel war es den nunmehr neu definierten Bahnhofsplatz zu einem lebendigen Ort zu entwickeln der sowohl Aufenthaltsqualität in Form von Bänken und Vegetation als auch ausreichend Platz für alle Verkehrsteilnehmer (Fahrräder, Taxen, Kurzzeitparken, Car-Sharing, Lagestation für Elektomobilität etc.) bietet. Der neue Busbahnhof mit seinen beiden schwebenden, transluzenten Dächern wird zu einem integrativen Bestandteil des Bahnhofsplatzes und dominiert diesen nicht mehr wie bisher. Ausgehend vom Bahnhofsgebäude kann der Fußgänger alle Ziele sicher, barrierefrei und auf möglichst kurzem Weg erreichen. Eine großzügige, durch eine Baumsetzung markierte Passage, sichert die Zuwegung in das neue „Europaquartier“.
Links- und rechts des Bahnhofsgebäudes werden Stellplatzanlagen für Fahrräder, Taxen, Kurzparker, Car-Sharing und Ladestationen angeboten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurfsansatz, die Lebendigkeit und Körnigkeit eines Stadtquartiers „der 19 Häuser“ in der Kategorie des Gründerquartiers rund um den Schillerplatz in Bahnhofsnähe zu bringen, ist innovativ und ein zeitgemäßer städtebaulicher Ansatz.

Das Konzept bietet darüber hinaus Möglichkeiten, auf sich ändernde Rahmenbedingungen rund um Nutzungsbausteine sowie auch auf vollkommen neue Bedürfnisse reagieren zu können. Der Ansatz die historische Linie / Raumkante der Hindenburgstraße wieder an den Mönchengladbacher Bahnhof heranzuführen schafft einen völlig neuen, erlebbaren Platzraum, der sich über die gewählte, innere Grundkonzeption des „öffentlichen Raumes“ in alle Himmelsrichtungen zudem hervorragend mit der Umgebung vernetzt.

Das Wohnen ist eine wichtige Komponente, die auch vor dem Hintergrund der regionalen Entwicklungen mit dem Vorteil einer 1a Lage am Hauptbahnhof nicht zu unterschätzen ist. Das Hotel ist hervorragend positioniert, die Erdgeschossnutzungen müssen auch im Sinne der gewünschten Frequentierung im Gefüge des öffentlichen Raumes weiter entwickelt werden. Insgesamt ist der Beitrag als zeitgemäß und mutig im Sinne einer neuen „Quartiersentwicklung“ zu verstehen.
1. Preis

1. Preis

Neunzehn Häuser für Mönchengladbach

Neunzehn Häuser für Mönchengladbach

1. Preis

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Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss mit Außenanlagen

Grundriss Erdgeschoss mit Außenanlagen

Ansicht Steinmetzstrasse

Ansicht Steinmetzstrasse

Ansicht Europagasse

Ansicht Europagasse