Nichtoffener Wettbewerb | 12/2016
Neubau WohnĂŒberbauung im Zentrum
Baumgarten im Dorf
2. Rang / 2. Preis
Preisgeld: 37.000 EUR
Harder Spreyermann Architekten ETH/SIA/BSA AG
Architektur
Martin Klauser Landschaftsarchitekt
Landschaftsarchitektur
zehnder & kÀlin AG akustik und bauphysik
Akustikplanung
Brandschutzplanung
TGA-Fachplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Wettbewerbsbeitrag schlĂ€gt eine offene, gefĂ€cherte Setzung der Zeilenbauten vor. Anders als der Grossteil der ĂŒbrigen Wettbewerbsteilnehmer wird eine homogene Bebauung mit einem in den Grundrissen wandelbaren GebĂ€udetypus entwickelt, die sowohl die Nutzungen der Genossenschaft und der Hauswartprofis als auch derer um die Villa Strebel umfasst. Die ortsbauliche Setzung orientiert sich an der Vorstellung eines durchgĂ€ngigen, grosszĂŒgigen Landschaftsraumes, der durch die einheitlich wirkenden Baukörper in Bereiche unterschiedlicher QualitĂ€ten und Dichte gegliedert wird. So werden die ZeilenhĂ€user im Bereich der Villa Strebel bis an die Hauptstrasse dichter und stĂ€rker zueinander verschrĂ€nkt gestellt wĂ€hrend jene der Genossenschaft zugunsten eines grossflĂ€chigeren, offeneren Freiraumes ausgedreht zur Industriestrasse hin gestellt werden. Im Gegensatz zum Masterplan wird ĂŒber die Alte Bahnhofstrasse hinweg eine grössere, zusammenhĂ€ngende FlĂ€che - der Baumgarten - angeboten, die im Sinne eines Quartierparks und Naherholungszone konzipiert ist. Es wird explizit keine Unterscheidung der drei unterschiedlichen Bereiche - Wohnbaugenossenschaft, Hauswartprofis, Familie Strebel - angestrebt, sondern im Gegenteil eine Verzahnung der Gesamtanlage mit dem Kontext zu einem ortsbaulichen Ensemble.
Die Wahl der Wohnzeile in den hier vorgeschlagenen Abmessungen ermöglicht eine hohe Vielfalt in der Ausgestaltung der Wohnungsgrundrisse, die dennoch weitgehend konservativ gestaltet sind, was zu dem, der Gesamtanlage innewohnenden, vertrauten SelbstverstĂ€ndnis beitrĂ€gt. So weisen die HĂ€user zu Industriestrasse Geschosswohnungen auf, wĂ€hrend die beiden HĂ€user östlich der Villa Strebel als ReiheneinfamilienhĂ€user konzipiert sind und ein weiteres - nördlich der Villa befindliches Haus Clusterwohnungen anbietet, das sĂŒdlich anschliessende hingegen eine Mischnutzung. Die durch die offene Setzung der Baukörper und die naturnahe Gestaltung der AussenrĂ€ume angestrebte dörflich-lĂ€ndliche Anmutung findet auch in der Materialisierung ihre Entsprechung. Die Materialisierung der Fassaden in Holz wird in den als individuelle AussenrĂ€ume konzipierten Laubenvorbauten weitergefĂŒhrt. Die offene Gestaltung ohne zwingende Trennung zwischen den einzelnen Nutzern soll analog zu den FreirĂ€umen zur Begegnung und zu gemeinschaftlichem Leben einladen, ist dennoch aber nicht zwingender Bestandteil. Auch hier zeigen sich wieder die hohe FlexibilitĂ€t und der Gestaltungsspielraum, die eine hohe QualitĂ€t dieses Wettbewerbsprojektes ausmachen. Vieles ist möglich, wenig unumstösslich. Diese Offenheit und der Spielraum sind es dann aber auch gleichzeitig, die, mit einem leichten Anklang an Ă€hnliche Siedlungsstrukturen aus 1950er und 60er, die spezifische IdentitĂ€t der verschiedenen Bauherren vermissen lassen. Dem Ausdruck haftet eine leichte Melancholie bei potentieller Einförmigkeit an. Dass die Anlage in ihrer Gesamtwirkung eindeutig und selbstverstĂ€ndlich zur KlĂ€rung der Situation beitrĂ€gt bleibt unbestritten, hilfreich wĂ€re eine stĂ€rkere Auslotung des Potentials der Wohnungstypen und eine stĂ€rkere Differenzierung auf den jeweiligen spezifischen Kontext der Bauherrschaft bezogen, gewesen, um den Nachweis zu erbringen, dass auch eine zunĂ€chst so zurĂŒckhaltend und bescheiden wirkende Anlage in der Lage ist, die fĂŒr ein Wohnquartier in dieser Grössenordnung notwendige identitĂ€tsstiftende Wirkung zu entfalten.
Die Wahl der Wohnzeile in den hier vorgeschlagenen Abmessungen ermöglicht eine hohe Vielfalt in der Ausgestaltung der Wohnungsgrundrisse, die dennoch weitgehend konservativ gestaltet sind, was zu dem, der Gesamtanlage innewohnenden, vertrauten SelbstverstĂ€ndnis beitrĂ€gt. So weisen die HĂ€user zu Industriestrasse Geschosswohnungen auf, wĂ€hrend die beiden HĂ€user östlich der Villa Strebel als ReiheneinfamilienhĂ€user konzipiert sind und ein weiteres - nördlich der Villa befindliches Haus Clusterwohnungen anbietet, das sĂŒdlich anschliessende hingegen eine Mischnutzung. Die durch die offene Setzung der Baukörper und die naturnahe Gestaltung der AussenrĂ€ume angestrebte dörflich-lĂ€ndliche Anmutung findet auch in der Materialisierung ihre Entsprechung. Die Materialisierung der Fassaden in Holz wird in den als individuelle AussenrĂ€ume konzipierten Laubenvorbauten weitergefĂŒhrt. Die offene Gestaltung ohne zwingende Trennung zwischen den einzelnen Nutzern soll analog zu den FreirĂ€umen zur Begegnung und zu gemeinschaftlichem Leben einladen, ist dennoch aber nicht zwingender Bestandteil. Auch hier zeigen sich wieder die hohe FlexibilitĂ€t und der Gestaltungsspielraum, die eine hohe QualitĂ€t dieses Wettbewerbsprojektes ausmachen. Vieles ist möglich, wenig unumstösslich. Diese Offenheit und der Spielraum sind es dann aber auch gleichzeitig, die, mit einem leichten Anklang an Ă€hnliche Siedlungsstrukturen aus 1950er und 60er, die spezifische IdentitĂ€t der verschiedenen Bauherren vermissen lassen. Dem Ausdruck haftet eine leichte Melancholie bei potentieller Einförmigkeit an. Dass die Anlage in ihrer Gesamtwirkung eindeutig und selbstverstĂ€ndlich zur KlĂ€rung der Situation beitrĂ€gt bleibt unbestritten, hilfreich wĂ€re eine stĂ€rkere Auslotung des Potentials der Wohnungstypen und eine stĂ€rkere Differenzierung auf den jeweiligen spezifischen Kontext der Bauherrschaft bezogen, gewesen, um den Nachweis zu erbringen, dass auch eine zunĂ€chst so zurĂŒckhaltend und bescheiden wirkende Anlage in der Lage ist, die fĂŒr ein Wohnquartier in dieser Grössenordnung notwendige identitĂ€tsstiftende Wirkung zu entfalten.