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4. Rang 5 / 5

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2016

Neubau WohnĂĽberbauung im Zentrum

Arkadien

5. Rang / 5. Preis

Conen Sigl Architekten

Architektur

Johannes von Pechmann Stadtlandschaft GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Arkadien entwirft mit einem überraschenden Ansatz eine sehr eigenständige, in sich geschlossene räumliche Anlage. Basierend auf einem so effizient wie sorgfältig gedachten baulichen Grundtyp entstehen durch eine zunächst streng ortagonale Anordnung, sowie innerhalb der Regel leichtfüssig verpackten Abweichungen, vielfältige Bezüge und zahlreiche Platzanlagen mit unterschiedlichen Atmosphären.

Die Zwischenräume der Bauten wachsen zu einem feingliedrigen Netz von Erschliessungsräumen, Gärten und gemeinschaftlichen Orten mit verschiedenen Hierarchien und Öffentlichkeitsgraden. Durch die Proportionen und räumliche Wirkung werden mit jeweils individueller Ausgestaltung unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten geschaffen.




Das Projekt zieht seinen Charakter aus der Repetition und Wandlung verschiedener Zeilentypen mit konsequenter Struktur und Ausrichtung. Die kleinräumige Anordnung orientiert sich in ihrer Massstäblichkeit und Vielfalt an vorgefunden Elementen, erlaubt sich aber gleichzeitig, diese umfassend neu zu interpretieren und aus Versatzstücken der Architekturgeschichte ein neues, sehr charakterstarkes Bild zusammenzufügen.

Erst bei genauerer Betrachtung offenbart sich der innere Reichtum der Grundrisse. Die Grundstruktur der Zeilenbauten mit einfachster Gliederung wird sowohl anhand der Lage, als auch für die verschiedenen Eigentümer sorgfältig angepasst. So verfügen die Einheiten dank intelligenter Gliederung und Variation der angewandten Elemente über einen hohen Wohnwert und individuellen Charakter. Verschiedene Bauweisen und ein je Auftraggeber individueller Grad an Flexibilität lassen trotz rigide aufgebauter Struktur und angemessenem baulichem Aufwand ein wertiges und gleichzeitig vielfältiges Bild erwarten.

Die architektonische Sprache ist von einem lapidaren Pragmatismus, der in den Details einen eigenständigen Schalk entwickelt. Vordergründig störende oder gar scheinbar falsch angewendete architektonische Mittel – wie zum Beispiel markierte Enden an scheinbar beliebig langen Zeilen, Brandmauern mit Fenstern, Schaufassaden an der Stirnseite, Giebeldächer mit flachem Abschluss, Portikus ohne Achse, Anlage ohne Haupthaus – wecken die Neugier und werden zum eigenwilligen Stilmittel.

Die überraschende Raumkonfiguration und der unorthodoxe Umgang mit architektonischen Elementen werden in der Jury kontrovers diskutiert. Der entwerferische Geist befreit sich von vielen Konventionen und schafft es doch, vertraute Dimensionen und Atmosphären zu schaffen. Zurück bleibt eine Irritation, die im positiven Sinn aufregend ist – und in der Diskussion um die Neuordnung und Weiterentwicklung der Sandfoore eine eigenständige Haltung findet, als Gesamtbild aber letztlich fremd und teilweise unverständlich bleibt.
4. Rang 5 / 5