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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Entwicklung Areal Rehlberg

Neues Sportheim Rehlberg

Neues Sportheim Rehlberg

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

FRÖLICHSCHREIBER

Architektur

Erläuterungstext

Entwicklung Areal Rehlberg Georgsmarienhütte

Rehlberg - Sport mit Weitblick
Mit dem Umbau der bestehenden Sportanlage auf dem Rehlberg zu einer modernen, wettkampffähigen Leichtathletikanlage ist die Chance verbunden, dass Gelände für neue Sportarten zu öffnen und mit attraktiven Nutzungen anzureichern. Das dichte Konglomerat an vereinsgebundenen Nutzungen wird zukünftig stärker für nichtvereinsgebundene Aktivitäten geöffnet und um Trendsportarten erweitert. Ein Sport- und Freizeitareal von gesamtstädtischer Strahlkraft entsteht und damit die Sportanlage Rehlberg für die Zukunft gerüstet.

Räumliche Neuordnung
Neben dem Neubau der Leichtathletik-Sportstätten bildet der Neubau des Sportheims einen wesentlichen Baustein zur Neuorganisation und Attraktivitätssteigerung. Zusammen mit den platzartigen Terrassenflächen bildet es das zentrale Gelenk zwischen den verschiedenen Hauptwegerichtungen. Die „Aktivspange“ zieht sich von Nord nach Süd durch das Gelände und vermittelt zwischen den einzelnen Höhenniveaus. Sie verbindet die südliche Hauptzufahrt mit Vereinsheim über eine Platzfolge mit dem tiefer liegenden Jugendzentrum „Alte Wanne“. In der Abfolge inszeniert sie verschiedene Perspektiven auf den umgebenden Stadtraum. Zusammen mit dem Neubau des Familienzentrums wird die Anbindung an den historischen Dorfkern Alt-Georgsmarienhütte aufgewertet. Quer dazu verbindet eine neue Wegeachse das Sportareal mit dem Stadtzentrum und Freizeitbad im Osten und den ausgedehnten Wald- und Parkflächen mit Kasino-Park und Waldbad im Westen. Im Zusammenhang mit der Neuorganisation wird auch die Tribünenanlage von der Südseite des Rasenportplatzes auf die Nordseite entlang des Hauptweges verlegt. Eine lange Bank als Sitzkante vor der Stehtribüne orientiert sich nach Süden. Eine Teilüberdachung der Tribüne als Sonnen- oder Regenschutz ist möglich. Der neue Rasensportplatz mit 400m Laufbahn verlängert den ehemaligen Sportplatz nach Westen.
Das Herzstück des Areals auf dem Rehlberg bleibt aber die zentrale Platzfläche mit dem Sporheim. Der trennende Riegel des Altbaus wird in einzelne Baukörper aufgelöst. Die Perforation des Baukörpers ermöglicht die Verschränkung von Platz und Sportanlage, sowie Gebäude und Außenraum. Eine Aussichtsterrasse auf + 3m Höhe bietet einen weiten Panoramablick über das Sportgeschehen. Die Vereinsnutzung wird stärker ins öffentliche Geschehen gerückt. Der Platz erweitert sich zwischen die Gebäudefuge. Hier liegen die Gebäudezugänge. Gleichzeitig bespielt der Kiosk den Platz. Es entsteht ein attraktiver Ort zum Ankommen, Warten und Verweilen. Der Höhenversprung zum Sportplatz wird nördlich der Sporthalle durch eine breite Treppe mit Sitzstufen abgefangen, ein zwangloser Aufenthaltsort mit engem Bezug zum Sport.
Der bestehende südliche Baukörper wird zugunsten eines großzügigen und funktionalen Ankunftsplatzes, der auch für Reisebus durch Vor- und Zurücksetzen anfahrbar ist, abgerissen. Fahrradstellplätze sowie Pkw-Stellplätze, insbesondere für Mobilitätseingeschränkte, werden in Gebäudenähe zu Verfügung gestellt. Die überwiegende Anzahl an Stellplätzen wird auf der Terrasse des ehemaligen Tennisfeldes konzentriert. Dadurch lässt sich ein Großteil des Anreiseverkehrs aus dem Ankunftsbereich in Gebäudenähe heraus halten.

Gebäude
Wie zwei große „Steine“ schmiegen sich die Baukörper des Clubheims in den Hang am Sportplatz. Die beiden gegeneinander verdrehten, abgeschrägten Quader lassen eine Fuge auf Platzniveau als Verbindung zwischen Sportfeld und Platz. Die quadratischen Grundkörper sind allseitig umlaufbar und bieten ein vielschichtiges räumliches Erlebnis. Ein Baukörper beherbergt den Gymnastiksaal, der andere den Clubraum mit Büro, Kiosk und der Hausmeisterwohnung im Obergeschoss. Auf Niveau des Sportplatzes befinden sich die Umkleiden, der Gymnastiksaal, Reha und Fitness, sowie die Geräteräume. Alle Räume sind barrierefrei zu erreichen, optional kann ein Aufzug zwischen EG und 1.OG eingebaut werden. Im Süden gibt es einen separaten Zugang zu den Umkleidekabinen. Der Gymnastiksaal kann über den Flur bei den Umkleidekabinen erreicht werden oder über einen separaten Eingang, der in der Gebäudefuge liegt. So ist auch eine unabhängige Nutzung des Gymnastiksaals möglich.
Auf Platzniveau in der Gebäudefuge gelangt man in den Clubraum. Dieser öffnet sich großzügig in Richtung Spielfeld. Ein vorgelagertes, erhöhtes und überdachtes Terrassendeck ermöglicht ein geschütztes Zuschauen bei jeder Witterung. In der Gebäudefuge liegt der Kiosk zugänglich vom Platz, aber auch schnell zu erreichen über eine Treppe in einer Raumschicht gelegen, die als direkte Verbindung zwischen Sportfeld und Platz vermittelt. Über diese Treppe gelangt man zudem zu einem Aussichtspunkt über der Gymnastikhalle. Der Aussichtspunkt ermöglicht einen Blick bis nach Osnabrück, über den Platz und die Tennisfelder hinweg. Die abgeschrägten Quader können aus einer simplen, gedämmten Holzständerbauweise realisiert werden. Die Fassade besteht aus einer rautenförmigen Holzlattung vor einer kaschierten Dämmung, die zugleich auch als Rankgitter dienen kann. Durch die Lattung werden die Quader zu eigenständig markanten Baukörpern, die mit ihrer Landschaft verzahnt sind und wie selbstverständlich auf dem Rehlberg stehen.

Neue Freizeitnutzungen
Das Jugendzentrum „Alte Wanne“ wird direkt an den neuen Fitness-Parcours angebunden und bildet den Auftakt zu der sportlichen Erklimmung des Steilhangs. Ein verschachteltes System aus kleinen Plattformen schneidet in den Hang ein oder schiebt sich als filigrane, aufgeständerte Konstruktionen über die Kante hinaus. Ein farbiger Handlauf zieht sich als klar erkennbarer Faden durch den dichtbewaldeten Hang hinauf. Die Plattformen bilden einzelne Parcour-Stationen oder kleine Aufenthaltsorte. Ein Spiel aus Licht und Schatten, introvertiert oder exponiert, Bewegung und Ruhe schafft eine abwechslungsreiche direkte Verbindung zwischen Jugendzentrum und Vereinsheim. Die Podeste verteilen sich weiter über die Wiesen und Platzflächen der Terrassen und bilden hier Spielstationen, Parcourelemente, Streetballfelder oder Beachareale.
Der markante, bestehende Rasenhügel wird als Spielhügel als Teil der oberen Platzfläche inszeniert. Auf spielerische Weise kann der Hügel über Rutschen, Seile und Kletterobjekte erklommen werden. Oben lockt ein Aussichtsdeck.
Über Rampen sind alle Sportterrassen barrierefrei erschlossen. Die Belagsflächen werden aus mit Natursteinsplitt beschichteten Asphalt und wassergebundener Wegedecke hergestellt.
Das breite, weitgefächerte Freizeit- und Sportangebot lässt den Rehlberg zum lebendigen Sportpark werden. Die unmittelbare räumliche Verschränkung von Trendsportarten und Vereinssport beflügelt die gegenseitige Neugier und verleitet zu niederschwelligem Ausprobieren. Die Zukunft des Rehlberg als attraktiver Sportstandort ist gesichert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Eingang in das Sportareal weist eine Folge in den Hang gestaffelter Terrassen auf, die in Verbindung mit den eingefügten Baukörpern des Sportzentrums ein urbanes Entree bieten sowie Blickbeziehungen auf das Sportfeld eröffnen. Durch Verschachtelung der Terrassen mit den Neubauten ergeben sich spannungsvolle Plateaus, die mit aufwendigen Rampenläufen barrierefrei erschlossen werden.
Die Stellplatzanlagen sind sinnfällig auf dem Niveau des abgängigen Tennisplatzes angeordnet.
Die Plateaus bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, wobei die Überschneidungen der vorgeschlagenen Funktionen (Spielfelder) und Vereinzelung von Ausstattungselementen (Skaterelemente) nicht überzeugen können. Durchblicke, Terrassen und eine Freitreppe öffnen und verbinden die Plateaus mit der Kampfbahn und gleichermaßen die Funktionen Freizeit- und Vereinssport. Die Verlegung der Tribüne auf die Nordseite des Sportplatzes wird kritisch gesehen, in Bezug auf die Blendwirkung bei Sonnenschein sowie die fehlende Schallschutzfunktion zur im Süden angrenzenden Bebauung.
Die zusätzliche Anbindung des Jugendzentrums in Gestalt von im Hang angeordneten Plattformen schafft einen Rundweg und macht den Steilhang erlebbar sowie nutzbar. Allerdings erscheint die Größe der Plattformen in Verhältnis zu den vorgeschlagenen Nutzungen zu gering bemessen.
Die angestrebte Aufwertung und Anbindung der „Alten Wanne“ ist unzureichend bearbeitet.
Die Aufwertung des Umfeldes mit einer Straßenmarkierung und Überlagerung mit den Stellplatzfunktionen kann nicht überzeugen.
Die beiden quergelagerten Baukörper entwickeln sich logisch aus der Folge von quadratischen Landschaftsflächen und stehen verdreht zueinander. Die Grundrisse sind logisch organisiert, die barrierefreie Erschließung ist gegeben. Die Zuordnung der Außenterrassen ist angemessen ge-wählt. Das Gebäude ist zu stark geschlossen und ergibt kein angemessenes Erscheinungsbild. Der Entwurf lässt eine wirtschaftliche Erstellung erwarten. Eine Realisierung in Etappen erlaubt den zwischenzeitlichen Erhalt des „Neubaus“ (4- Umkleiden und Imbiss).
Perspektive

Perspektive

Lageplan 1:2000

Lageplan 1:2000

Modellfoto

Modellfoto

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Grundriss EG

Grundriss EG

Lageplan 1:200

Lageplan 1:200

Ansicht 1

Ansicht 1

Piktogramm 1

Piktogramm 1

Ansicht 2

Ansicht 2

Piktogramm 2

Piktogramm 2

Schnitt

Schnitt