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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Wohnquartier Marienweg in Konstanz-Litzelstetten

3. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

arabzadeh.schneider.wirth architekten

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

Das geplante Wohnquartier liegt am nördlichen Ortseingang von Litzelstetten. Das nach Osten abfallende Grundstück weist zwischen Martin-Schleyer-Straße und Marienweg ein Gefälle von über 10 m aus. Das Hanggrundstück besticht durch seine attraktive Sichtbeziehung zum Bodensee und das anschließende Alpenpanorama. Durch die geschickte Anordnung zueinander versetzter Kettenhäuser im südöstlichen sowie Punkthäuser im südwestlichen Bereich profitieren alle Wohnungen vom Seeblick und/oder einer Süd- bzw. Westausrichtung. Die Gebäudeabstände zwischen den Kettenhäusern sowie den Punkthäusern sind großzügig bemessen, um Einschränkungen der Blickachsen oder Verschattungen auch bei tiefstehender Sonne zu vermeiden. Durch die geschickte Ausnutzung der Topographie werden die Gebäude für eine Optimierung ihrer Ausrichtung und Blickbeziehungen in Ostwestrichtung höhenmäßig zueinander versetzt angeordnet. Die Körnung des neuen Wohnquartiers orientiert sich in Höhe und Größe an benachbarte Gebäudestrukturen. So entsteht eine differenzierte Folge von offenen und bebauten Räumen. Großzügige Gebäudeabstände zum Landschaftsraum im Norden lassen die freie Landschaft und das Wohnquartier spielerisch ineinander übergehen. Tiefgaragen, die Topographie geschickt ausnützend, reduzieren den Individualverkehr im Wohnquartier auf Anlieferungen im hausnahen Bereich sowie auf Besucher- bzw. Car Sharing-Stellplätze.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt durchgängig eine dreigeschossige Bebauung vor, welche sich durch zwei Gebäudetypologien von Punkt- und Kettenhäuser charakterisiert. Die Körnung des neuen Wohnquartiers orientiert sich in der Höhe und Volumetrie an der umgebenden Struktur.
Die PKW Erschließung erfolgt von der Martin Schleyer-Straße durch das neue Quartier auf den Marienweg. Diese gewählte Erschließungsstruktur könnte auf eine der beiden Zufahrten verzichten und somit den Individualverkehr im Quartier zu Gunsten vom öffentlichen Raum (Spielflächen, Aufenthaltsbereichen) reduzieren.
Die TG- Zufahrten erfolgen von der Martin Schleyer-Straße aus, ohne einer Einschränkung der Funktionalität der Buswendeschleife.
In Ost-West Richtung werden drei Spielplätze und Verweilflächen entlang der Erschließung angeordnet. Hier würde man sich eine Verteilung abseits des PKW -Verkehrs wünschen. Hier ist zudem der Fledermaus-Korridor enthalten.
Die Kettenhäuser sind an der westlichen Grundstücksgrenze arrondiert und schaffen auf Grund Ihrer Abterrassierung und dem kettenhaus-typologischen Versatz halbprivate Höfe, von denen die Neubauten erschlossen werden. Der Zugang zu den jeweiligen Wohneinheiten erfolgt vom Halbgeschoss der Treppenhäuser. Private Grünflächen nach Süden lassen qualitätsvolle Individualaußenräume erwarten. Zudem schafft die Bebauung mit den Puffergrünzonen zur Martin-Schleyer Straße einen gewissen Schallschutz in das Quartier.
Die im Westen situierten Punkthäuser als Zweispänner sind vorwiegend dem privaten Wohnungsbau zugeordnet. Die Erschließung erfolgt vom Marienweg bzw. der Stichstraße mit Wendehammer im Süden.
Für die meisten Wohnungen scheinen die Sichtverbindungen zum Bodensee gewährleistet.
Die Zufahrten und Aufstellflächen für Feuerwehr sind nachgewiesen.
Die Gebäudehülle mit eingeschnittenen Loggien und dem gut proportionierten Wechsel zwischen geschlossenen und transparenten Fassadenflächen überzeugt im städtebaulichen Kontext.
Der Wohnungsmix von 62%, mit bis zu 80qm sowie zu 23% 100qm großen Wohnungen und größeren Wohnungen, ist abgedeckt. Unter Berücksichtigung einer Gesamtzahl von 92 Wohneinheiten scheint die Körnung und die Freiflächen-Dimensionierung angemessen.
Der Entwurf stellt einen gelungen Beitrag für die komplexe, topografisch und städtebaulich anspruchsvolle Aufgabe dar. Mit seiner hohen Wohnungsanzahl lässt der Beitrag genug Freiraum und individuelle Bespielbarkeit zu.
Lageplan 1_500

Lageplan 1_500

Lageplan Ausschnitt 1_200

Lageplan Ausschnitt 1_200