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7. Rang 8 / 8

Offener Wettbewerb | 02/2017

Sanierung/Erweiterung Martin-Haffter-Schulhaus

UHU

8. Rang / 5. Preis

Studio MOB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt „UHU“ belässt die beiden Hauptkörper der Schulanlage im Norden bestehen. Der Erschliessungstrakt dazwischen wird hingegen vollumfänglich, neu erstellt und ergibt eine grosszügige Halle, welche das Kernstück der sanierten Anlage bildet. Durch den vollständigen Rückbau der alten Aula im Westen wird ein besserer Bezug zum danebenliegenden Kindergarten erreicht. Zusammen mit den neuen Elementen für die notwendigen Zubauten im Osten, wird der Baukörper angenehm beruhigt. Die über alle Bauteile neu erstellte Aussenhülle erzeugt ein gesamt- heitliches Bild mit klarer Formensprache. Die Zugänge zum neugestalteten Bau beziehen sich einerseits auf den heutigen Westeingang und den neu positionierten Osteingang, der zugleich der Abendeingang (Saalnutzung) ist. die Umgebungsgestaltung wird dabei im Osten bestmöglich belassen. Dem gegenüber wird der Westzugang voll- ständig neu gestaltet und zum Haupeingang aufgewertet. Dabei wird der jetzige Aufgang zum erhöhten Schulhofbereich abgebrochen und neu erstellt. Der neue zentrale Innenraum vernetzt die beiden verble ibenden Baukörper, welche die Schulzimmer und Zusatznutzungen beinhalten. Diese Zone in der sich die gegenüberliegenden Baukörpern und die neu erstellte Treppenlandschaft im Zentrum finden, erlaubt zusammen mit den grosszügigen Verkehrsflächen eine spannende und viel- seitige Nutzung. Dank dem neuen Lift werden alle Ebenen geschickt behindertentauglich erschlossen. Zudem wird mit den skulpturhaften Treppenanlagen geschickt die Erdbebenaussteifung sichergestellt. Die Schulzimmer im Südtrakt erhalten mit den neuen Eingangsnischen jeweils einen klar positionierten Eingangsbereich, der stimmig gestaltet wird. Die Zuordnung und Lage der Nutzungszonen vieler Räume ist leider nicht abschliessend durchdacht und müsste in seiner Gesamtheit überprüft werden. So ist die Schulleitung im 1. Obergeschoss, der Lehrerbereich aber im 2. Obergeschoss positioniert und die Tagesschule im Attikageschoss angeordnet. Dies führt zu einer de- zentrale Organisation, die nicht gewünscht wird. Die Positionierung der Räume zueinander ist nicht stimmig und er- zeugt mehr Verwirrung als zwingend notwendig. Die Zonen sind zwar klar deklariert doch entsprechen sie nicht der gewünschten Nutzungszuordnung einer neuzeitlich geplanten Schulanlage. Die Sanitärzonen sind innerhalb der Geschosse dezentral positioniert, was zu lange Wege für die Schüler und Lehrer zur Folge hat. Zudem sind Sie weit vom Mehrzweckraum entfernt, was bei Abendveranstaltungen stören ist. Hinzu kommt, dass die Entfluchtung der Räume über das offene Treppenhaus erfolgen müssen, wodu rch alle offen gestalteten Nutzflächen auf den Geschossen nicht mehr für schulische Zwecke genutzt werden können da sie zu reinen Fluchtwegen mutieren. dies ist tragisch und bewirkt, dass ein starker gestalterischer Entwurf durch eine ungenaue Detailplanung zunichte gemacht wird. Das Projekt „UHU“ schafft es mit seinem starken Eingriff im Kern zwar ein neues, grosses Zentrum zu erzeugen, dass zentrale Anliegen nach einer effizienten Nutzung wird dabei aber sträflich vernachlässigt, was den starken Entwurf massiv schmälert. Dank dem Erhalt der bestehenden Bausubstanz ist zwar der ökologische Fussabdruck gegenüber einem Neubau besser zu beurteilen, doch der neue zentrale Erschliessungstrakt stellt hier einen zu massiven Eingriff dar, der zudem die an ihn gestellten Anforderungen nicht zu erfüllen vermag. Während der Sanierung und Erweiterung der Anlage ist zwingend ein Provisorium zu erstellen, da ansonsten der Umbau nicht realisiert werden kann. Dank dem Erhalt des Standortes der bestehenden Schulanlage können grosse Teile der bestehenden Aussenanlage erhalten werden und müssen nicht neu angelegt werden. Dies vermag aber nicht über die zu grossen logistischen Unzulänglichkeiten hinweg zu täuschen.
7. Rang 8 / 8