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Konkurrierendes Planungsverfahren | 03/2017

Städtebauliche Neuordnung des Areals an der Kirche St. Elisabeth

Perspektive Platzraum

Perspektive Platzraum

2. Rang

ELEMENT A · Architekten BDA, Christian Taufenbach

Architektur

hofmann_röttgen LANDSCHAFTSARCHITEKTEN BDLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Nachbarschaft
Geschlossene Baufluchten überwiegend durch 3 – 4 geschossige Wohnbauten gebildet, solitäre Schulgebäude, großmaßstäbliche Gewerbebauten und der Sonderbaukörper der Kirche St. Elisabeth formulieren Raumbild und Maßstab des Standorts. Parallel zur stark befahrenen Söffinger Straße dominiert der stattliche Solitär der Kirche das in die Jahre gekommene Ensemble aus Gemeindezentrum, Kindergarten und Pfarrhaus. Die Mitspieler im Gemeindeleben, ohne wirksame Orientierung und Ausstrahlung auf den Platzraum, der Kindergarten, versteckt in zweiter Reihe, das Pfarrhaus mit Pfarrgarten im Schatten der Kirche. Im Resultat ein stadträumlich unklares Ensemble, im Schatten der monumentale Kirche, der Vorplatz dem ruhenden Verkehr geopfert.

Stadtraum
Mit Fugen zum Bestand gelöst, fasst ein L-förmiger, aus den städtebaulichen Kanten und Proportionen des Bestandes abgeleiteter Baukörper den bisher offenen Baublock zusammen, formuliert baulich gefasste Straßenprofile und bildet einen durchlaufenden Hintergrund für die Kirche St. Elisabeth.
Als Kopf zum Roncalli Platz orientiert wird der Sonderbaustein Gemeindezentrum und Kindegarten platziert. Erschlossen durch ein zentrales, zum Platz orientiertes Foyer bedeuten Öffnung und Orientierung zum Platzraum. Der Platz erhält mit der in Richtung Kirche aufgelösten Platzfassade des Neubaus eine zweiseitige Fassung, durch Kirchenportal und der in der Tiefe gestaffelten, das monumentale Säulenmotiv der Kirche ins Spielerische auflösende Fassade des Gemeindezentrums.
Zum Platz orientiert werden über das gemeinsame Foyer Kita und Pfarramt und über den unmittelbar anschließenden, zentralen Treppenraum die Gruppenräume und das Saalgeschoss, auf kurzen Wegen und leicht auffindbar erschlossen. Barrierefreiheit sichert ein, über die drei Geschosse des Gemeindehauses durchlaufender Aufzug.
Exponiert im 2. OG wird das Saalgeschoss mit Foyer und Stadtloggia als besonderer Ort des Gemeindelebens zu Platz und Kirche orientiert mit Blickkontakt zum Münster angeordnet.
Der Kindergarten wird in kompakter Grundform über zwei Geschosse organisiert. Gruppenräume und Mehrzweckraum sind orientiert auf die Freifläche des Kindergartens. Zum großzügigen Außenspielbereich werden direkte Zugänge aus den Gruppenräumen über Terrassenflächen, für die Gruppenräume im 1. OG über eine bespielbare Außentreppe angeboten.
Die Sakristei wird, mit klarer äußerer Kante zum Wohnweg und der inneren Kontur des Anbaubereiches folgend an der Süd-West Ecke der Kirche eingepasst.
Die bauliche Kontur wird eingebunden in eine Lamellenhülle, die als gliederndes Freiraumelement die hohe Kirchenwand entlang des Wohnweges begleitet, Maßstäblichkeit für den Wohnweg die Beichterker einbindet und mit Spalierobst berankt ein einprägsamer Teil des Pfarrgartens wird.
Über insgesamt 4 Erschließungskerne werden die Wohneinheiten als 2 – 3 Spänner in 4 Geschossen und einem Staffelgeschoss barrierefrei erschlossen. Unmittelbar an Kita – und Gemeindehaus anschließend, im Erdgeschoss über einen Durchgang zum Hof baulich getrennt, und in den Obergeschossen überschoben, werden insgesamt 9 Mietwohneinheiten angeordnet. Die Eigentumswohneinheiten schließen daran an.

Schnittprofil
Um die Privatheit der Wohneinheiten in der Erdgeschossebene zu stärken werden diese gegenüber dem Wohnweg - und Straßenniveau um bis zu 70 cm erhöht angeordnet . Für die auf Platzniveau schwellenlos angeordneten Bauteile Kita und Gemeindehaus wird dies als Zugabe zur Geschosshöhe in EG und 1. OG genutzt.

Grundrissvielfalt Wohnen
Es werden differenzierte Grundrisstypen für die Geschosswohnungen in unterschiedlichen Größen und Zuschnitten für individuelle Lebensentwürfe angeboten. Alle Geschosse werden barrierefrei zugänglich geplant, die Anforderungen an die Barrierefreiheit sind über das baurechtlich erforderliche Maß hinausgehend erfüllt. Es wird eine möglichst offene Raumabfolge von WohnenEssenKochen vorgeschlagen, Wohn- und Essbereiche werden überwiegend nach Süd – West auf den grünen Wohn-Garten orientiert. Alle Wohnungen verfügen über unmittelbar zugeordnete, private Terrassen, Loggien und Balkone und formulieren eine mit Leben gefülltes Relief zum grünen Wohn-Garten.

Gestalterisches
Das Motiv vertikaler lichtlenkender Lamellen sind prägnantes gestalterisches Motiv im minimalistischen, schmucklosen Kirchenraum. Dieses, mit Durchlässigkeit und Lichtstimmungen bereicherte Motiv wird als gestalterisches Grundmotiv in Variationen eingesetzt. Sicht – und Sonnenschutz im Bereich von Balkonen und Terrassen, als gliedernde, rythmisierende Fassadenverkleidung für Sakristei, Obstspalier und Kindergarten, und ggf. als fernwirksame Turmbekleidung.

Freiraum
Freiraumschollen zonieren, gliedern und akzentuieren die öffentlichen und halböffentlichen Freiraumbereiche, Kindergarten, Wohn-Garten und die Kirche umfassend der Pfarrgarten, definieren Vegetations-, Spiel- und Aufenthaltsbereiche, Flächen für Kinderspiel & Bewohnertreff angeboten. Terrassen, Terrassenstufen formulieren die Übergänge der grünen Zimmer in den Erdgeschoßzonen.
Zugänge zum Gartenhof sind vom Wohnweg, von der Blücherstraße und über eine Außentreppe im Bereich der TG möglich.
Für die Bepflanzung der Schollen werden 4-Jahreszeiten-Gehölze mit ganzjährigen Blüh-, Herbstfärbe- und Habitusaspekten wie etwa Nelkenkirsche und Felsenbirne in Ergänzung mit pflegeleichten Stauden- und Gräserpflanzungen vorgeschlagen.
Sie gliedern die Freiflächen durch unterschiedliche Höhen und ein über das Jahr wechselndes Pflanzbild. Im Umfeld der Kirche wird das Thema Pfarrgarten interpretiert. Der Baumbestand entlang der Söffinger Straße wird ausgedünnt, teilweise ausgeastet, klar gefasste Unterpflanzungen formulieren mit einfachen Mitteln Zugänglichkeiten und qualifizieren die grünen Zwischenflächen. Eine geometrisch klar gefasste Gräserwand besetzt die Raumkanten zu den angrenzenden Straßenräumen und in Verbindung mit dem Höhensprung werden die stirnseitig angeordneten Stellplätze abgedeckt.

Nachtbild
Für die Freiräume wird eine stärkendes, die räumlichen Besonderheiten betonendes Nachbild vorgesehen. Parallel zur Kirchenfassade, zueinander versetzt angeordnete Lichtlinien verweben Kirche und Platz, Kirchenportal und Gemeindehaus sind ausstrahlende Lichtquellen. In die Randeinfassungen der Pflanzfelder integrierte Lichtlinien gewährleisten ein gleichmäßiges blendfreies Nachtbild des Wohn-Gartens.

Fahrradstellplätze
Ebenerdig und zugangsnah werden im Bereich der Hauszugänge Fahrradstellplätze angeboten weitere Abstellmöglichkeiten sind an zentralen Stellen im UG mit direkten Zugänge aus der TG und im Wohn-Garten vorgesehen. Im Umfeld von Gemeindehaus und Platzraum werden in das gestalterische Gesamtkonzept eingebunden Fahrradstellplätze vorgesehen. PKW Stellplätze_ Die Stellplätze für die Wohnungen werden in einer, über die Blücherstraße erschlossene Tiefgarage vorgesehen. Ausbau – und Anschlussoptionen für ergänzende Stellplätze für die Wohn- oder die Gemeindenutzung sind dargestellt.
Die angehobene Baukörperposition ausnutzend wird die TG-Zufahrt baukörperlich und gestalterisch in das Gebäude eingebunden. Zufahrtsmöglichkeiten zu den Gartenbereichen und eine mögliche Pflegezufahrt zur Kita Freifläche verlaufen parallel.
Die Stellplätze für Gemeindehaus / Kirche und Kindergarten werden in 3 Einheiten als oberirdische, in die Freiraumgestaltung eingebundene Stellplätze an den Stirnflächen und im Zugangsbereich zum Platz, sowie auf der Rückseite der Kirche von der Blücherstraße erschlossen angeboten. Über den, bedingt befahrbaren Wohnweg ist eine barrierefreie Erreichbarkeit aller Bereiche möglich. Alle Kerne des Wohnungsbaus, optional auch das UG des Gemeindehauses sind direkt an das UG mit seinen Nebenraumflächen und Stellplätzen barrierefrei vorgesehen.
Lageplan

Lageplan

Perspektive Roncalliplatz

Perspektive Roncalliplatz

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss 1

Grundriss Obergeschoss 1

Ansicht Platz

Ansicht Platz

Ansicht Platz

Ansicht Platz

Hofansicht

Hofansicht

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Sakristei

Ansicht Sakristei

Modell

Modell

Schnitt Foyer

Schnitt Foyer

Programmverteilung

Programmverteilung

Freianlagen

Freianlagen