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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2016

Gartenschau Eppingen 2021

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

werk3 architekturvisualisierungen

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der konzeptionelle Leitgedanke der unterschiedlich großen Landschaftsfenster, die sich zur Elsenz öffnen, wird als eine tragfähige Grundlage für eine Gartenschau und langfristig den „Grünen Bogen“ um die Altstadt angesehen. Damit werden konzeptionell auch die zwei Hauptbereiche, Areal Bachwegle und Bürgerpark Bahnhofswiesen mit vergleichbaren, individuell gestalteten Freiräumen zusammengebunden. Das zweite durchgehende Leitthema „Stege über dem Wasser“ ist interessant. Es wird in der Umsetzbarkeit und Funktionsfähigkeit kritisch gesehen, insbesondere wegen der Auswirkungen auf Ufervegetation und Beschattung der Uferflächen.
Im Ideenteil sind die Konzeptaussagen wenig ausgeführt und im Bereich Spitzgärten nicht konsequent umgesetzt. Der Teilbereich Bachwegle wird als umsetzbar erachtet. Der Postweg wird mit Holzsteigen in einen Rundweg einbezogen. Die drei Brücken sind an richtiger Stelle gesetzt, akzentuieren und beleben die öffentlichen Gärten. Die Vernetzung mit der Brettener Vorstadt ist so gut gelungen.
Das blaue Blumenband auf dem Verlauf des historischen Mühlkanals kann Wasser nicht ersetzen und wird kontrovers diskutiert. Der formale Ansatz der klaren raumbildenden Fassung des Bürgerparks wird an diesem Standort als zu gewollt angesehen, vor allem in seiner Verengung in Richtung Altstadt. Die Konzentration von Nutzungen wie Spielplatz oder Kraichgau-Terrasse am Rand ist gut gewählt und schenkt der Stadt Eppingen eine großartige offene Bahnhofswiese. Die Flanke Spielplatz erscheint überdimensioniert. Die Rasenterrassen am Bahnhof sind richtig ausgerichtet und bieten einen vom Verkehr abgewandten Ausblick auf die Altstadt. Dieser wird aber leider durch den zu hohen Baumbewuchs der renaturierten Elsenz gestört. Die Rampe und die Treppenrampe ausgehend von der Bahnhofsbastion sind gute Angebote, um die Wege zur Altstadt und zur Flussterrasse mit Holzdeck zu erreichen. Das Brückentorhaus sitzt an ungünstiger Stelle, es fehlt ihm ein Umfeld, um zur Geltung zu kommen. Der Mühlkanal ist im Bereich Kleinbrückentorplatz wieder gut in Szene gesetzt, im östlichen Sektor allerdings zu breit. Der Planungsbeitrag zeigt schöne Details und mehrere Orte, wo man das Wasser aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickrichtungen erleben kann. Dies trifft auch auf den Zusammenfluss von Hilsbach und Elsenz zu.
Das Schaukonzept fügt sich schlüssig in das Konzept der Daueranlagen ein. Der Kleinbrückentorplatz ist dabei als Verbindungselement der westlichen und östlichen Teilfläche unerlässlich und konzeptionell zu wenig gewürdigt. Das Planungskonzept zeigt gute Einzelaspekte und identifizierbare Orte. Ihm fehlt aber insgesamt ein überragender, überraschender Gesamteindruck und der erwartete Imagegewinn für die Stadt.