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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Areale Bürgerhospital / AWS und Umgebung Stuttgart-Nord 2016

1. Preis

Preisgeld: 28.000 EUR

Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Grundidee wird aus den identitätsstiftenden Bestandsbausteinen qualitätsvoll entwickelt. Fünf- und sechsgeschossige Bauten im nördlichen Bereich des Bürgerhospitals lassen großzügige Freiräume entstehen. Dies ist auch eine richtige Antwort auf den kraftvollen Bau des Bürgerhospitals. Im Anschluss daran sitzt die räumliche Fuge an der richtigen Stelle und verknüpft die Mönchhalden- optisch mit der Türlenstraße.

In der Weiterentwicklung der städtebaulichen Idee gruppieren sich um drei Gemeinschaftshöfe Blockrandbebauungen, die sich zu einem Mittelpunkt hin auflösen. Die an dieser Stelle platzierten „Stadtvillen“ in ihrer Kubatur wirken jedoch fremd, entwerten die Blockstruktur und schaffen nicht gewünschte unterschiedliche Wohnqualitäten. Dagegen erhält die Tunzhofer Straße eine gute Ergänzung der gegenüber liegenden Bebauung mit den denkmalgeschützten Fassaden; an der nordöstlichen Seite wird auch der „Patientengarten“ räumlich gefasst. Der Tunzhofer Platz erfährt eine Aufwertung und Belebung durch die Gebäudeform und die vorgesehenen Nutzungen. Die westliche Platzkante wird durch ein siebengeschossiges Eckgebäude gebildet und gestärkt. Das dahinter liegende Gebiet integriert den Pferdestall als Spiel- und Aktivitätshaus gut in die städtebauliche Figur, die sich nach Westen hin folgerichtig auflöst. Eine drei- und eine viergruppige Kita tragen zur Lebendigkeit dieses Teilquartiers bei. Allgemein gilt, die differenziert gestalteten Freiräume im öffentlichen und privaten Bereich des Gesamtgebietes lassen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten erwarten. Nur im Bereich des Bettenhauses Bürgerhospital sollte sich die Nutzung nicht ausschließlich auf die Kitas beschränken, zugunsten von mehr öffentlich angebotenen Zonen, die den „Patientengarten“ einbeziehen. Klimatisch können die Freiräume in der breiten Fuge und über die Straßen wirken, in den Teilquartieren ist der Luftaustausch nur bedingt möglich.

Ein Nachteil ist die Erschließung der Tiefgaragen im Bereich der Gäubahntrasse, sie sind topographisch gegenläufig.

Die Blockrandbebauung liegt in der Höhenentwicklung unter ihren Möglichkeiten, in Bezug zur Umgebung und in der Auslastung an Wohnungen.

Insgesamt liefert die Arbeit einen guten städtebaulichen Beitrag, der der Charakteristik des Ortes gerecht wird und ablesbare Teilquartiere schafft, die über qualifizierte Freiräume verknüpft sind.