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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Konversion Jägerhofkaserne

Anerkennung

Preisgeld: 8.000 EUR

bernd zimmermann_architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Gebäude an der Hindenburgstraße bleiben mit ihrer Grundrissstruktur, der Dachform, inklusive der östlichen und westlichen Gebäudeanhänge aus dem Jahr 1901, komplett erhalten. Die drei Quartiersplätze im Innenhof sind durch Fußwege miteinander vernetzt, allerdings weisen die Fußwege im Randbereich in ihrer Ausformulierung Schwächen auf. Die Arbeit geht mit den Bestandsgrundrissen ebenso mit den Fassaden sensibel um. Die Ausarbeitung berücksichtigt die Anforderungen des Ortes und erhält die Blockrandstruktur, auch wenn der Baukörper in der Jägerhofallee durch den Abbruch des Mittelbaus aufgelöst wird. Der Mittelbau wird durch einen Neubau ersetzt der einen Zugang zum Innenhof/ zentralen Quartiersplatz von Seiten der Jägerhofallee ermöglicht. Die Geschossbauten im Inneren dominieren, bzw. erdrücken aufgrund ihrer Höhe und Massivität den Bestand. Die Platzierung des Cafés im neuen Mittelbau an der Jägerhofallee erscheint aufgrund der fehlenden Frequenz nicht richtig. Die Platzierung des Kindergartens im ehemaligen DRK-Gebäude ist richtig, zumal das Gebäude die für die Nutzung notwendige Flexibilität ermöglicht. Die Freiflächen sind direkt zugeordnet. Die sechsgeschossige Innenhofbebauung wirkt in der Höhe zu massiv, worunter die Quartiersqualität leidet. Durch das Zusammenfassen von jeweils zwei Blöcken werden drei Platzsituationen geschaffen, die den Innenhof räumlich gliedern. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über ein separates Punktgebäude an der Alt-Württemberg-Allee. Alle Gebäude erfahren eine Anbindung an die Tiefgarage. Die Stellplatzanzahl ist zu gering. Der Baumbestand kann nicht erhalten werden. Die Fahrradabstellplätze sind ebenerdig den jeweiligen Wohngebäuden zugeordnet, allerdings ebenfalls zu wenig in ihrer Anzahl.

AUSSENANLAGEN
Drei nahezu, identische Platzräume liegen im inneren des Blocks. Sie wirken undifferenziert und hätten in Ihrer Gestaltung unterschiedliche Prägungen erhalten können. Auch die geschwungene und fragmentarische Wegeführung erschließt sich nicht. Die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten gut proportionierte und ausreichende Privaträume.

WOHNUNGEN
Der Wettbewerbsbeitrag weist zu wenig Wohneinheiten auf, insbesondere im Bereich Eigentums- und geförderten Mietwohnungen. Hinzu kommt, dass die dargestellten Wohnflächen zu groß sind. Die Wohnblöcke haben jeweils zentrale Erschließungen. Durch die Ausbildung als Vierspänner, ergibt sich eine wirtschaftliche Erschließung der Wohnungen. Die Wohnungsgrößen sind entsprechend der Nutzungen angepasst, allerdings entsprechen sie nicht der geforderten Größen und Anzahl der Auslobung. Die Wohnungen in den Bestandsgebäuden Hindenburgstraße und Jägerhofallee erhalten aufgrund der Loggien im zweiten Obergeschoss wenig Tageslicht in den Wohnräumen.

MATERIALITÄT/FASSADE
Die Fassaden sind sehr hochwertig ausgebildet. Der Umgang und die Freilegung des Bestandsmauerwerks bilden ein ortsbildprägendes Merkmal sowie ein Verweis auf die Historie des Ensembles. Der Bestand soll im Schlemmverfahren herausgearbeitet werden und der Neubau mit Sichtklinker versehen.