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Begrenzter, einstufiger Wettbewerb auf Grundlage der RAW 2004 mit max. 21 Teilnehmern, davon 7 Einladungen. Als Auswahlverfahren wird ein Losverfahren durchgeführt. | 03/2004

3. Niedersächsische Landesgartenschau 2006

Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

1. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

Michael Nagler Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Jörss-Blunck-Ordemann GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Gestaltungskonzept
WWW - Wasser, Wälle, Wiesen sind die Grundelemente der Winsener Gartenschau. Vielfältig variiert, schaffen sie ein spannendes Grundgerüst für das Landschaftserleben und die Präsentation von Gartenbau und Gartenkunst.

Wasser
Der Landschaftsraum der Luhe mit seinen Wiesenflächen und der Flutmulde schöpft seine besondere Eigenart aus der Weitläufigkeit, - insbesondere im Kontrast zur kleinteiligen Stadt- und Stadtrandlandschaft.
Ziel des Konzepts ist die Bewahrung dieses landschaftstypischen Charakters.
Die Nähe zum Grundwasser wird durch die Restaurierung einer marschtypischen Streifenflur innerhalb des Stadtparks verdeutlicht. Grüppen oder Beetgräben beziehen sich dabei auf die ursprünglichen Parzellen.
Tümpel innerhalb des Naturspielplatzes und Freilandlabors sind interessante Forschungsobjekte für junge Besucher.
Eine weit gezogene lineare Wasserlandschaft verbinden Stadt- und Landschaftspark miteinander und bereichern die gewässerbezogene Erlebnisvielfalt

Wälle
Stellt der Deich ein typisches Element der Kulturlandschaft in der Flussniederung dar, so führt die Vielzahl der geplanten Lärmschutzwälle zu einer starken Überformung des Planungsraums.
Der Wall als Mittel des Hochwasserschutzes sowie Schall- und Sichtschutz wird als Thema aufgegriffen und in das Nutzungs- und Gestaltungskonzept eingebunden.
Auf Basis dieser Grundgedanken wurde der Deich an der Luhe entwickelt. Die Deichlinie wird in Ihrer grundsätzlichen Führung beibehalten; Die Deichkrone soweit erhöht, dass er als Brückenauflager für die Querung der Bundesstrasse 4 genutzt werden kann. Die der Luhe zugewandte Deichseite führt mit einem Neigungsverhältnis von ca. 1 : 4 flach in die Flutmulde.
Entlang des erhöhten Deichweges ergeben sich neue Perspektiven in die von Wasser- und Verkehrswegen fragmentvierten Landschaftsteile.
Der Wall entlang der Bahnlinie wird als \"Aussichtsbahnsteig\" inszeniert. Ein- und Ausblicke sowohl in den Park hinein als auch über den \"Tellerrand\" hinaus erhöhen den visuellen Erlebniswert. und machen diesen Abschnitt zu einem besonderen Ort. Der rege Verkehr der langen Güterzüge trägt hierzu maßgeblich bei.
Die Topografie des Höhenweges in Richtung Lärmschutzwall an der Bundesstrasse 4 leitet sanft in den Landschaftspark über und nutzt den sonnenexponierten Standort für die Anlage der terrassierten Themengärten.

Wachholder prägt wesensgemäss den trockenwarmen Standort der anschliessenden Hangflächen - es grüßt die Heide!
Subtiler in der Wirkung und unter Umständen erst mit dem zweiten Blick wahrgenommen wird die typische Überwölbung der Streifenflur im westlichen Teil des Stadtparks. Auch die Blumenfeldflur im Osten verfügen über eine leichte Aufwölbung.

Wiesen
Trotz der starken Raumgliederung dominieren in den einzelnen Teilbereich weitläufige Wiesenareale. Obwohl teilweise mit Bäumen überstellt, überwiegt Transparenz und insbesondere der Stadtpark wird durch die allseitige Fassung als ein großes Gartenareal wahrgenommen.
Der Schlosspark wird in seinem Grundcharakter belassen. Die Wegeführung wurde jedoch in der Weise variiert, dass nun die Ausrichtung nicht an dem Schloss vorbeigeführt wird, sondern eine schwungvolle Geste das historische Ensemble einrahmt.

Temporäre Gebäude
Der Deichweg findet in Richtung des Schlosses einen Höhepunkt in einer Promenade, die mit einer hinter dem Deich aufgeständerten Hallenschau endet. Die in Gerüstbauweise erstellten Blumenhallen sind vom Deich höhengleich zu erreichen und stehen konzeptionell und konstruktiv in direktem Zusammenhang mit einer auf dem Gartenschaugelände verteilten Gebäudegruppe, deren Anordnung sich an Höhepunkte der Gartenschau, vor allem entlang der Wasserwege hält. Diese Cubes können als Grundgerüst verschiedene Nutzungen- auch gleichzeitig aufnehmen – Sie können informieren, versorgen, Witterungsschutz geben, zur Orientierung beitragen, Aussicht bieten und als Kassenhäuschen dienen. Sie sind ebenfalls in Gerüstbauweise erstellt und mit einer transluzenten Gebäudehaut umgeben.
Als weiterer Gebäudeschwerpunkt sind das Parkbistro und die Einrichtungen des Gärtnermarkplatzes zu nennen, die sich im Stadtpark befinden und ein Zentrum der Freiland – Gartenschau bilden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit bezieht sich in ihrer Grundkonzeption auf die ortstypischen Elemente - Wasser, Wiesen,
und entwickelt daraus eine konsequente Gestaltlösung, die die Winsener Landschaft unterstreicht. In dieses Konzept der Dauernutzung integriert sich die Gartenschau als stimmiges und attraktives Ensemble.

Die Jury beurteilt die bewussten Setzungen, die die einzelnen Bereiche miteinander verklammern positiv. Vor diesem Hintergrund ist das Überschreiten des Wettbewerbsgebietes verständlich, jedoch für die Qualität des Entwurfes letztlich nicht notwendig. Eine zusätzliche Überbrückung der B4 und die Verschiebung der geforderten Stadtpark-Brücke ist aus einer Vielzahl von Gründen so nicht umsetzbar und kommt in Konflikt mit Planungsrestriktionen (Überbauung Biotope, Nichtverfügbarkeit von Grundstücken)

Im Bereich des Schlossparkes überzeugt die Lösung durch einen sehr reduzierten Ansatz, der auf die vorhandenen Elemente vertraut und auf jeglichen Rückbau verzichtet. Der Steg über die Flutmulde bindet sinnvoll an eine neue städtische Kante - die Luhepromenade an -, der drei so genannte Cubes als weithin sichtbare, temporäre Merkzeichen vorgelagert sind. Diese nur wenigen, dezenten Akzentuierungen der Flutmulde sind positiv zu werten und der Situation angemessen.

Die Jury schätzt die klare und selbstverständliche Zonierung des Stadtparkes, die auch langfristig vielfältige Nutzungen zulässt. Der Charakter des Parkes vermittelt gekonnt zwischen Stadt und Landschaft. Der schwierigen Situation zwischen den Lärmschutzwänden wird einerseits durch eine gut ausformulierte Topografie und subtile, teils witzige Elemente wie dem Aussichtsbahnsteig Rechnung getragen.

Die Verfasser kommen hier jedoch auch in Konflikt.

Der Entwurf beweist insgesamt eine ausgewogene Balance zwischen den spezifischen Anforderungen einer attraktiven Gartenschau und den langfristigen Interessen der Stadt Winsen.

Für die Entscheidung des Preisgerichtes waren die optionalen Aussagen zu den verknüpften Bereichen im Landschaftspark nicht von Belang.
Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

Blick vom Aussichtsbahnsteig auf den Eckermannpark

Blick vom Aussichtsbahnsteig auf den Eckermannpark

Blick vom Aussichtsbahnsteig auf den Eckermannpark

Blick vom Aussichtsbahnsteig auf den Eckermannpark

Weiherbogen im Eckermannpark

Weiherbogen im Eckermannpark

Weiherbogen im Eckermannpark

Weiherbogen im Eckermannpark

Gartenterrassen

Gartenterrassen

Gartenterrassen

Gartenterrassen

Höhr\'ohr am Lärmschutzwall

Höhr\'ohr am Lärmschutzwall

Höhr\'ohr am Lärmschutzwall

Höhr\'ohr am Lärmschutzwall

Arkadengang zum Luhe-Bootssteg

Arkadengang zum Luhe-Bootssteg

Arkadengang zum Luhe-Bootssteg

Arkadengang zum Luhe-Bootssteg