Mehrfachbeauftragung | 03/2017
Wohnen am Damiansweg
©Molestina Architekten GmbH
1. Rang
Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Alice Sturm, Ulrike Mönning, Katrin Schiller, Rebekka Berninger, Prof. Catherine Venart
studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
BEZÜGE ZUM UMFELD STÄRKEN
Das neue Quartier wächst aus den bestehenden Bautypologien im Umfeld und den Vorgaben der Planung. Hauptachsen werden aufgenommen, ein neuer "Quartiersplatz" entsteht in dem Raum zwischen dem denkmalgeschützten, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Georgshof samt Herrenhaus und der neuen Kita.
Das neue Gebiet erhält eine Nord-Süd verlaufende "grüne Raumachse", die die gesamte Länge des Areals autofrei verbindet.
DÖRFLICHE URBANITÄT
DEFENSIBLE SPACES VS. HIERARCHICAL SPACE
Klassische Angerformen stellen einen Zusammenhang von grünen Räumen untereinander her, was zu einer Art Hierarchie führt zwischen Straßen mit Hauseingängen und grünen Wegen, die in Zusammenhang mit den
rückwärtigen Gärten der Häuser stehen.
Wir möchten diese alte Hierarchie zwischen grünen, hauseingangsfreien Räumen und Erschließungsstraßen mit Haupteingängen auflösen. Es sollen verkehrsfreie, grüne Räume entstehen, die dennoch Eingänge erhalten. So wird eine Art "dörfliche Urbanität" bewahrt, ohne unüberschaubare Bereiche, da alle öffentlichen Flächen vom Bewohner direkt beobachtet werden können. Der Idee vom "defensible Space" im Städtebau wird hier große Bedeutung beigemessen. Visuell gibt es keine "nicht zugeordnete Bereiche". In diesem Sinne entstehen keine Vorderseiten und keine Rückseiten im übergeordneten Städtebau, vielmehr eine kleinteilige, gut strukturierte, durchgrünte Matrix.
Das neue Quartier wächst aus den bestehenden Bautypologien im Umfeld und den Vorgaben der Planung. Hauptachsen werden aufgenommen, ein neuer "Quartiersplatz" entsteht in dem Raum zwischen dem denkmalgeschützten, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Georgshof samt Herrenhaus und der neuen Kita.
Das neue Gebiet erhält eine Nord-Süd verlaufende "grüne Raumachse", die die gesamte Länge des Areals autofrei verbindet.
DÖRFLICHE URBANITÄT
DEFENSIBLE SPACES VS. HIERARCHICAL SPACE
Klassische Angerformen stellen einen Zusammenhang von grünen Räumen untereinander her, was zu einer Art Hierarchie führt zwischen Straßen mit Hauseingängen und grünen Wegen, die in Zusammenhang mit den
rückwärtigen Gärten der Häuser stehen.
Wir möchten diese alte Hierarchie zwischen grünen, hauseingangsfreien Räumen und Erschließungsstraßen mit Haupteingängen auflösen. Es sollen verkehrsfreie, grüne Räume entstehen, die dennoch Eingänge erhalten. So wird eine Art "dörfliche Urbanität" bewahrt, ohne unüberschaubare Bereiche, da alle öffentlichen Flächen vom Bewohner direkt beobachtet werden können. Der Idee vom "defensible Space" im Städtebau wird hier große Bedeutung beigemessen. Visuell gibt es keine "nicht zugeordnete Bereiche". In diesem Sinne entstehen keine Vorderseiten und keine Rückseiten im übergeordneten Städtebau, vielmehr eine kleinteilige, gut strukturierte, durchgrünte Matrix.
Beurteilung durch das Preisgericht
Prägend für den Entwurf ist eine zentrale, sich nach Süden hin aufspreizende Freiraumachse, die alle Wohnformen miteinander vernetzt und als gemeinsames Quartier zusammenhält. Nach Westen, unter anderem im Bereich des Georgshofs, wird der Bestand gut mit dem neuen Quartier vernetzt.
Die Einfamilienhäuser bilden in ihrer windmühlenartigen Anordnung individuell ausformulierte Hofstrukturen mit gut dimensionierten Quartiersplätzen aus, die für alle Bewohner gut erreichbar sind. Es entstehen hochwertige Nachbarschaften mit weiten Blickachsen für alle Wohneinheiten. Der Geschosswohnungsbau ist gut dimensioniert und erhält durch seine Gruppierung um den Endpunkt der zentralen Grünachse eine besondere Qualität.
Durch die äußere Lage der Erschließungsstraße wird ein Großteil des Gebietes autofrei gehalten. Leider bringt dies teils lange Verkehrswege und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf dem Damiansweg mit sich. Die Anordnung der oberirdischen Stellplätze entlang der Mercator wird sehr positiv bewertet, da durch diesen Ansatz die Reihenhausbebauung in einem größeren Abstand zur lärmbelasteten Straße angeordnet werden kann. Die gestalterische Ausformulierung der Stellplatzanlage ist noch näher zu qualifizieren.
Der Entwurf schafft insgesamt ein zusammenhängendes durchmischtes neues Stadtquartier mit hoher Wohnqualität und attraktiven weitestgehend autofreien Freiräumen.
Die Einfamilienhäuser bilden in ihrer windmühlenartigen Anordnung individuell ausformulierte Hofstrukturen mit gut dimensionierten Quartiersplätzen aus, die für alle Bewohner gut erreichbar sind. Es entstehen hochwertige Nachbarschaften mit weiten Blickachsen für alle Wohneinheiten. Der Geschosswohnungsbau ist gut dimensioniert und erhält durch seine Gruppierung um den Endpunkt der zentralen Grünachse eine besondere Qualität.
Durch die äußere Lage der Erschließungsstraße wird ein Großteil des Gebietes autofrei gehalten. Leider bringt dies teils lange Verkehrswege und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf dem Damiansweg mit sich. Die Anordnung der oberirdischen Stellplätze entlang der Mercator wird sehr positiv bewertet, da durch diesen Ansatz die Reihenhausbebauung in einem größeren Abstand zur lärmbelasteten Straße angeordnet werden kann. Die gestalterische Ausformulierung der Stellplatzanlage ist noch näher zu qualifizieren.
Der Entwurf schafft insgesamt ein zusammenhängendes durchmischtes neues Stadtquartier mit hoher Wohnqualität und attraktiven weitestgehend autofreien Freiräumen.
©Molestina Architekten GmbH
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