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Nichtoffener Ideenwettbewerb nach RPW 2013 mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb | 02/2017

Typenhochhaus 2.0

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Buro Happold

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

imKONTEXT.berlin GmbH

Brandschutzplanung

knippershelbig GmbH

Fassadenplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen Baukörper auf einem quadratischen Grundriss von ca. 25m Seitenlänge vor. Der Baukörper hat eine Höhe von 45,5m und 15 Vollgeschosse. Das Gebäuderaster basiert auf einem Grundraster von 8 x 8m. Die funktionalen und technischen Planungsvorgaben werden eingehalten. Der Baukörper zeichnet sich durch eine kompakte Gebäudehülle mit zentralem Erschließungskern aus.
Das Grundkonzept des Entwurfs ist die Übernahme der Methodik eines BIM Werkzeuges, um damit Fertigteilkonstruktion, Bauzeit zu optimieren. In Folge dieser Methodik ist der Baukörper als elementierter Betonskelettbau geplant, der aus bautechnischer Sicht komplett vorgefertigt werden könnte. Aus Sicht der Tragwerksplanung, sowie aus Sicht des Brandschutzes und der bauordnungsrechtlichen Beurteilung wäre der Baukörper ohne wesentliche Änderungen realisierbar. Die wesentlichen bau- und planungsrechtlichen Anforderungen scheinen damit erfüllt.
Seitens der Verfasser wurde eine Fertigteilskelettbauweise, die sich um einen tragenden Kern gliedert, gewählt. Die Fassaden sind als nichttragende Fassaden ausgebildet was einen Gestaltungsspielraum bietet, der in der Ausarbeitung nicht ausreichend genutzt wurde. Im Preisgericht wurde diskutiert, dass die Fassaden in Ihrer starken 3-teiligen vertikalen Gliederung, zu dominant erscheinen und hinsichtlich architektonischer Gestaltung weiterentwickelt werden müssten. Die Fassaden erscheinen als nicht in ausreichender Tiefe durchgearbeitet.
Im Grundriss dargestellte Loggien, sind in den Fassadenansichten nicht ablesbar, bzw. gar nicht dargestellt. Es wird positiv gewürdigt, dass die Loggien die Möglichkeit bieten über eine Verglasung einen Lärmschutz herzustellen, der es ermöglicht den Baukörper auch an Stellen mit erhöhter Lärmeinwirkung zu platzieren. Die Grundrisse erscheinen funktional, durch die auf 8m Achsraster basierende Skelettbauweise werden die tragenden Bauteile minimiert und die flexible innenräumliche Gestaltung begünstigt. Es wird dennoch diskutiert, dass die Grundrisse teilweise große interne Erschließungsflächen aufweisen, die zu Lasten der Wohnqualität gehen. Der Verzicht auf ein Untergeschoss erscheint nicht sinnvoll, da die haustechnischen Flächen zweckmäßigerweise im Untergeschoss nachgewiesen werden sollten. Der Vorschlag die Abstellflächen im Erdgeschoss anzuordnen wird vom Preisgericht kritisch gesehen, da die Erdgeschossflächen für Wohnnutzungen oder aber mögliche Quartiers- und Gemeinschaftsnutzungen zur Verfügung stehen sollten, um dem Baukörper mehr Flexibilität zu verleihen und in das Umfeld einzupassen. Aus wirtschaftlicher Sicht erscheint es nur bedingt sinnvoll, das Kellergeschoss wegzulassen, da der Gründungsaufwand (abhängig von den Bodenverhältnissen) annähernd gleich ist. Mit einer Flächeneffizienz von 0,72 nähert sich der Entwurf dem vom Auslober gewünschten Wert von 0,75.
Die Arbeit ist hinsichtlich der typologischen Gliederung der einzelnen Bauteile weit durchdacht, die Konzeption der Grundrisse, sowie die architektonische Aussage der Fassaden bleibt hinter diesem Stand zurück.