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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 04/2017

Dynamic Workplace - VFA Studenten Wettbewerb 2016/2017

Anerkennung

Preisgeld: 500 EUR

Elina Watschkowa

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Umnutzung eines ehemaligen Kasernengebäudes zum
modernen Co-Working Office

Die Masterthesis befasst sich mit der Umnutzung des ehemaligen Fähnrichsheims der Kaserne der Nationalsozialisten in Krampnitz bei Potsdam zu einem Co-Working Bürogebäude. Themenschwerpunkte der Arbeit sind Bauen im Bestand, insbesondere im NS-Denkmal und die Arbeitswelt im Wandel.
Die Herausforderung des Entwurfes lag darin einen angemessen Umgang mit der historisch belasteten Bausubstanz zu finden und eine der Arbeitswelt angemessene Umgangsform zu definieren. Dem Erhalt des baukulturell wertvollen Bauwerkes mit seinen architektonisch prägenden Elementen und seiner Ausführung stand der ehemalige genius loci und der Nutzen als Kaserne gegenüber. Durch die Implementierung einer dem inhaltlichen Ursprung völlig fremden Nutzung und die sensiblen aber doch nötigen baulichen Eingriffe in das Bauwerk wird aus dem ehemaligen Fähnrichsheim ein gut strukturiertes Bürogebäude mit zeitgemäßen Elementen die einem Co-Working-Space entsprechen.
Durch den Durchbruch in der Dachfläche, und die Entscheidung einen Wintergarten im südlichen Teil des Komplexes anzubauen, bekommt das Bürogebäude einen neuen, eigenständigen Charakter der sich weit von seiner Vergangenheit entfernt ohne sie zu verstecken. Die unterschiedlichen räumlichen Qualitäten entsprechen allen modernen Arbeitsformen und lassen viele mögliche Kombinationen einzelner Arbeitsplätze zu.
Vorbild für das Gestaltungskonzept ist die Orangerie im Park Sanssouci Potsdam, in deren Hallen die exotischen Kübelpflanzen der Parkanlage zur Überwinterung aufbewahrt wurden.
Krampnitz besitzt eine gute Verkehrsanbindung nach Berlin und ist umgeben von zahlreichen Seen und Naturschutzgebieten. Optimale Voraussetzungen für ein modernes, ruhiges Arbeitsumfeld
in mitten der Natur. Das großzügige Platzangebot des ehemaligen Kasernengebäudes bietet die Chance, eine Vielzahl an unterschiedlichen Arbeitsplatzsituationen zu schaffen, die jedem Nutzer ein individuelles Arbeiten nach seinen persönlichen Bedürfnissen ermöglicht. Das Raumprogramm beinhaltet unterschiedlichste Arbeitsplätze, vom klassischen Schreibtisch über Sofas, Bänke oder Stehtische bis hin zur Hängematte im Wintergarten. Zusätzlich gibt es großzügige Entspannungszonen und Rückzugsmöglichkeiten, Präsentationsräume und ein Café. Zentraler Treffpunkt ist der große Saal im Erdgeschoss in dem auch Lesungen oder Workshops stattfinden können. Zudem befindet sich im Erdgeschoss ein großzügiger Werkstattbereich mit Tischlerei und Druckerei.
Auch Anwohner aller Altersgruppen könnten von diesem Konzept profitieren, in dem Sie an Workshops teilnehmen oder selbst welche anbieten, Arbeitsbereiche oder Werkstätten tagesweise mieten oder einfach neue Kontakte knüpfen. Gerade ländliche Regionen wie Krampnitz bieten viele Vorteile als Co-Working Standort gegenüber den Großstädten. Durch das oft großzügige Platzangebot kann eine Vielzahl an Arbeitsmöglichkeiten in ruhiger Umgebung geschaffen werden. Leerstehenden Gebäuden kann eine neue Funktion verliehen werden und das Co-Working Office kann als zentraler Treffpunkt zur Aufwertung einer Region beitragen. Ziel des Entwurfes ist es, einen Ort der Kommunikation zu schaffen, an dem die Nutzer ein Netzwerk bilden, Projekte gemeinsam bearbeiten und Nutzer sowie Anwohner voneinander profitieren können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf schlägt die Umnutzung einer ausgedienten Kaserne Potsdamer Ortsteil Krampnitz vor, die künftig als Co-Work-Space genutzt werden soll. Die große Herausforderung bestand darin, ein streng und geschlossen strukturiertes Militärgebäude in einen modernen, offenen Arbeitsort zu verwandeln. Durch die Öffnung der Dachflächen und einen neuen Wintergarten erhält der historische Kasernenbau einen gänzlich neuen Charakter, ohne dass die denkmalwerten Strukturen dabei preisgegeben werden.
Es gelingt der Entwurfsverfasserin auf überzeugende Art, sowohl die problematische Geschichte der ehemaligen NS-Kaserne zu thematisieren als auch dem peripheren Standort eine moderne Nutzung zuzuführen.