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Sonstiges Vergabeverfahren | 05/2015

Fassadengestaltung Geschäftshaus Schildergasse 120

1. Preis / Auftrag

blocher partners GmbH

Architektur, Design

Erläuterungstext

1.1 Bauaufgabe
Das Geschäfts- und Bürogebäude besteht aus einem 11-geschossigen Hochhaus mit Büronutzung und einem 3 geschossigen Flachbau mit Geschäftsnutzung. Auf dem Dach des Flachbaus befindet sich ein Parkdeck. Die Planung umfasst die Fassaden des Flachbaus in EG, 1. OG und 2.OG, sowie die Fassade des Hochhauses im EG entlang Schildergasse und Krebsgasse.
Die vorhandene Fassade am Haus Schildergasse 120 ist vertikal gegliedert mit geschlossenen und verglasten Teilen. Die geschlossenen Bereiche sind mit einer vorgehängten Natursteinfassade versehen. Einige Fassadenplatten weisen Risse auf, die Standsicherheit der Fassadenkonstruktion ist nicht mehr gewährleistet. Aufgrund einer gutachterlichen Stellungnahme vom 22.03.2013 vom Sachverständigenbüro Manfred Klein &Kollegen wird von Seiten der Bauherrschaft entschieden, die Fassade zu erneuern.

1.2 Städtebauliche Situation
Das Gebäude Schildergasse 120 befindet sich nahe dem Neumarkt und bildet den Auftakt zur Schildergasse. Der 3 geschossige Flachbau bietet eine prägnante Ecksituation an Schildergasse/Krebsgasse.

2. Entwurf / Fassadenbeschreibung
Der Flachbau des Gesamtkomplexes wird als eigenständiges Gebäude interpretiert und entsprechend gestaltet.

Die Erdgeschosszone wird beruhigt durch eine gerade durchlaufende Schaufensterfront. Die Schaufensterfassade wird möglichst großformatig und geschosshoch verglast. Sie nimmt die Vorderkante der bestehenden Schaukästen auf und springt damit um ca. 1,25m an der Schildergasse gegenüber den Obergeschossen zurück; an der Krebsgasse um ca. 2,10m.
Die neuen Eingänge werden in einer Front mit der neuen Schaufensterfläche gebaut. Im Bereich von Mieter 1 (Ecke Schilder- Krebsgasse) werden die Türen in Form von Schiebetüren ausgeführt; bei Mieter 2 (Schildergasse) kommen 2 HSW-Anlagen (horizontale Glasschiebe-Wände) zur Ausführung.

Zwischen Achse 7 und 9 ist die Erdgeschoßfassade geschlossen. Sie wird mit vorgehängten Betonfertigteil-Tafeln versehen.
Die Fassade der Obergeschosse wird mittels Betonfertigteil-Elementen gegliedert: ein kräftiger Rahmen umschließt die gesamte Fassadenfläche und gliedert die Fassade zusätzlich horizontal in 1. und 2.OG.
Feinere, senkrechte Beton-Fertigteil-Staketen rhythmisieren die Fassade. Im 1.OG entsteht ein Fassadenraster von ca. 2,50m, während das Raster im 2.OG durch weniger tiefe Staketen noch einmal halbiert wird. Durch diese differenzierte Rhythmisierung werden die einzelnen Geschosse betont. Die geschossweise Gliederung der Fassade verbessert die Proportionen zum Hochhaus.
Hinter dem Raster der Betonfertigteile befindet sich eine Pfosten-Riegel-Glasfassade mit geschosshoher Verglasung. Durch die großzügige Verglasung öffnet sich der Handel in den Straßenraum und wird von außen erkennbar.

Im Bereich der bestehenden Ausblasgitter von Rauchgasventilatoren werden nach außen öffnende, verglaste Öffnungsflügel eingebaut, die im Brandfall selbsttätig öffnen.

Entlang der Krebsgasse wird die Fassade teilweise durch vorgehängte Betonelemente geschlossen. Diese Betonelemente sind zurückgesetzt und in der Rasterstruktur gefasst. Die Rhythmisierung der Fassade ist also durchgängig vorhanden. Die Anordnung der geschlossenen Elemente verdichtet sich in Richtung angrenzendes Parkhaus. Im geschlossenen Fassadenteil werden Lamellenelemente eingesetzt, um die Abluft der bestehenden Rauchgasventilatoren zu ermöglichen.