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Offener Wettbewerb | 04/2017

Neubau des Campus Inselplatz der Friedrich-Schiller-UniversitÀt

PlÀtze in der Stadt

PlÀtze in der Stadt

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

LANKES KOENGETER

Architektur

birke · zimmermann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die strukturelle Leitidee ist die Schaffung eines großen zentralen Platzes, der sich in seiner GrĂ¶ĂŸe am Marktplatz von Jena orientiert. Der Platzraum wird durch sechs Baukörper gebildet, die den Platzraum umschließen; im SĂŒden grenzt ein Baumhain den Platz zur Wohnbebauung ab, die dadurch positiv an Privatheit gewinnt. Die Anbindung an das stĂ€dtische Wegenetz erfolgt ĂŒber einen Vorplatz im Nordwesten und gassenartige ZugĂ€nge zwischen den einzelnen Baukörpern.

Den Verfassern gelingt dadurch eine gelungene Einbindung in den Stadtraum von Jena und eine angemessene MaßstĂ€blich der gesamten Baumaßnahme, sowohl in Bezug auf die stĂ€dtischen RĂ€ume als auch auf die Baumassen. Der neue Inselplatz wird zur ĂŒberzeugenden Adresse fĂŒr die gesamte Campusbebauung. SĂ€mtliche FakultĂ€ten und Nutzungen wie Cafeteria, Bibliothek und Rechenzentrum werden von diesem einen Platz aus erschlossen, der somit eine ĂŒbergeordnete IdentitĂ€t erhĂ€lt.

Alle dem Platz zugewandten GebĂ€udeseiten haben im Erdgeschoss Arkaden, die als wind- und wettergeschĂŒtzte Vorzone sowie als Umgang und Weg um den Platz dienen. Die Gesamtgestalt und Anmutung der Anlage spiegelt den klassischen Charakter dieser stĂ€dtebaulichen Grundidee wieder. Die Fassaden beziehen sich in ihrer durchgĂ€ngigen MaterialitĂ€t auf den Jenaer Muschelkalk, und variieren sensibel auf die unterschiedlichen Nutzungen in ihrer jeweiligen AusfĂŒhrung, Rasterung und PlastizitĂ€t.

SelbstverstĂ€ndlich und folgerichtig sind den jeweiligen Eingangszonen FoyerflĂ€chen zugeordnet, die gleichzeitig als Vorzonen der jeweiligen Hörsaalbereiche dienen oder Ausleihzonen im Bereich des Bibliotheksturmes sind. Auch das an der Nordseite des Platzes platzierte CafĂ© wird positiv bewertet, es kann aus funktionalen GrĂŒnden aber nicht gleichzeitig als Foyer fĂŒr das anschließende Institut fĂŒr Psychologie dienen.

Die Grundrisse bieten ausreichend FunktionalitĂ€t und FlexibilitĂ€t. Allerdings fehlen FlĂ€chen im Bereich der Mathematik und Informatik und die Stapelung der FlĂ€chen der Bibliothek im Turm wurde ungĂŒnstig gesehen. Die insgesamt positiv bewertete große PlatzflĂ€che wurde allerdings mit fehlenden bzw. unterirdischen FlĂ€chenanteilen im Parkhaus erkauft.

Insgesamt scheint zweifelhaft, ob der neue Inselplatz und die Anordnung des dort vorgesehenen Wasserspiels in seiner GrĂ¶ĂŸenordnung wirkliche AufenthaltsqualitĂ€t bieten und ob die zentralen RadstellplĂ€tze unter dem Baumhain tatsĂ€chlich funktional sind.

Dennoch hat die Arbeit durch ihre originÀre Platzlösung auf die Fragestellung nach einem kommunikativen Campus eine gute und aus Sicht der Jury anregende Antwort gefunden.
öffentliche, universitÀre Nutzungen

öffentliche, universitÀre Nutzungen

Inselplatz

Inselplatz