modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 11/2007

Galerie der Gegenwart

Engere Wahl

BAYER & STROBEL ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Die Moderne Galerie in Saarbrücken ist solitärhaft eingebettet in
eine parkähnliche Situation zwischen Bismarckstrasse und Saar. Der
Neubau der Galerie der Gegenwart soll den Charakter des
denkmalgeschützten Gebäudes bewahren und wird als weiterer
Erweiterungspavillon frei auf der Grünfläche vor der Galerie platziert.
Durch seine Lage zur Bismarckstrasse wird der Neubau aber auch
städtebaulich wirksam. Das turmartige Gebäude definiert die
städtische Ecke zur Kreuzung Bleichstrasse/Schillerplatz und ist
weithin sichtbar als neues Wahrzeichen des Museumskomplexes und
wird diesen definieren und prägen.
Der besonderen Bedeutung des Schönecker-Baus wird nicht nur
Rechnung getragen, es soll vielmehr versucht werden, verlorene
Qualitäten wiederherzustellen:
Der Haupteingang verbleibt im Bestand und soll die Wandelhalle mit
dem reizvollen Blick zur Saar reaktivieren. Neubau und Bestand sind
über das Untergeschoss verbunden, welches neben Depot und
Restaurierungswerkstatt auch erste Ausstellungsräume -
beispielsweise für Skulpturen - aufnimmt.
Das alte Restaurant, welches nachträglich eingebaut wurde, muss
einem großzügigen Foyer mit Book-Shop, Café-Bar und dem Abgang
zum Neubau weichen. Das neue Restaurant findet seinen Platz nun
in dem dritten Pavillon des Bestands. Der Rundgang durch die
Pavillons ist nach wie vor gewährleistet und das Restaurant bietet
Ausblicke zur Saar und in den Skulpturengarten.
Die Freisitzfläche nach Westen schließt das Ensemble gemeinsam
mit den neuen Sitzstufen zur Saar hin ab, die Freifläche vor dem
Eingang des Museums erhält ihren ruhigen, fast musealen Charakter
zurück.
Die Galerie der Gegenwart stellt gleichsam sich selbst und somit auch
die Architektur des Bestands aus.
Auch im Innern interpretiert das Gebäude die vorhandene Architektur
neu im Hinblick auf seine Nutzung, die innenräumliche Qualitäten
sowie den neuesten Stand der Ausstellungstechnik.
Ein Erschliessungskern nimmt zwei Treppen auf. Die Lage der beiden
Läufe bewirkt, dass die drei Ausstellungsgeschosse flexibel zu nutzen
sind. Es ist zum einen möglich, einen Rundgang durchs Gebäude zu
führen, zum anderen kann das Gebäude in zwei getrennte Bereiche
(Wechselausstellung/Bestand) aufgeteilt werden. Die
Ausstellungsräume können je nach Ausstellungskonzept noch weiter
geteilt werden. Höhepunkt des Rundgangs ist der Oberlichtsaal im
zweiten Obergeschoss.
In Analogie zu den horizontalen Lichtbändern der Bestandsgebäude
sorgen im Neubau geschosshohe Verglasungen für Tageslicht in den
Sälen und geben abwechselnd den Blick frei auf Haupteingang,
Stadt und Saar. Diese werden als Kastenfenster ausgeführt: Die
Einfachverglasung sitzt aussen fassadenbündig und sorgt für einen
zusätzlichen Schall- und Wärmeschutz, der Zwischenraum zur
inneren Doppelverglasung nimmt sowohl einen Blend- und
Sonnenschutz als auch eine wirksame Verdunkelung auf.
Um die einheitliche Erscheinung des Ensembles zu stärken, wird
auch das Erweiterungsgebäude mit Natursteinplatten (Nagelfluh)
verkleidet.