Entwicklung eines Wohnhauses für Senioren mit Einzelhandels- und Gastronomienutzung am Sand

Der Beitrag von KPW Papay Warncke und Partner Architekten schafft mit seiner einheitlichen Ausbildung des Baukörpers ohne Herausbildung eines Hochpunktes eine homogene wenngleich massiv wirkende Anmutung. Die Strukturierung aller vier Fassaden und die Ausbildung des Erdgeschosses zur Marktfläche und zur Neuen Straße werden von dem Preisgericht explizit gelobt. Dem Verfasser ist es gelungen, die Struktur der Erdgeschosslagen und dem damit verknüpften Erscheinungsbild so zu gestalten, dass sie mit dem anliegenden Stadtraum korrespondieren und diesen qualitativ aufwerten.
Sowohl die Wohnungen für Senioren als auch die Einheiten für Gewerbe und Gastronomie zeichnen sich durch gut proportionierte Räume und strukturierte Organisation aus. Die Ausarbeitung der Grundrisse wird gelobt. Die mittige Anordnung der Abstellflächen im Erschließungsbereich wird kritisiert, auch die damit erzeugten langen Erschließungsflure. Die Anordnung der Marktbeschickerräume am Straßenzug Sand und nicht an der Markplatzfläche werden von dem Preisgericht dem gegenüber kritisiert.
Wenngleich die Grundrisse funktional gut entwickelt wurden, ist die gewählte Maßstäblichkeit des Gebäudes im Vergleich zur Körnung des Stadtteils in seiner einheitlichen Höhenentwicklung und Kubatur fraglich und deutlich überstrapaziert. Das Preisgericht stellt in Frage, ob der Auftritt des Gebäudes zum Standort und insbesondere zur vorgesehenen Nutzung passen.