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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2017

Neubau Feuerwehrgerätehaus

3. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

TRU ARCHITEKTEN

Architektur

HOLZWARTH Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser positionieren den Übungshof als einzige Arbeit überzeugend zwischen L70 und Gebäude, wodurch eine großzügige und gut nutzbare Vorfläche entsteht. Infolgedessen liegen die rückwärtigen PKW-Stellplätze dicht am Gebäude und ermöglichen einen kurzen Zugang. Städtebaulich wird mit der nach hinten versetzten Lage eine geringere Wirksamkeit des Feuerwehrhauses erkauft.

Die getrennte Erschließung für PKW und Alarmausfahrt ist gut gelöst. Nicht bedacht wurde die kreuzungsfreie Zufahrt für Radfahrer. Abstellplätze für Fahrräder fehlen ebenso wie die für Mülltonnen und das Notstromaggregat.

Der prägnante Baukörper gliedert sich in zwei gleich breite und hohe Teile, die durch eine Fuge getrennt sind. Zur Straße zeigen sich hinter der breiten Glasfront der Tore die Einsatzfahrzeuge repräsentativ wie in einem Schaufenster. Die schwarzen Holzfassaden bilden einen klaren Kontrast zu den benachbarten Gewerbebauten, aber auch zum Rot der Fensterrahmen und –leibungen. Somit gelingt es dem kompakten Baukörper, ein optisches Gegengewicht zu den großmaßstäblichen Nachbarbauten herzustellen.

Das Gefälle des Grundstücks wurde im Gebäude durch ein um 0,65m höhenversetztes EG aufgegriffen. Die notwendige Rampe zwischen den beiden Ebenen führt indes zu räumlichen Zwängen und funktionalen Beeinträchtigungen. Die Alarmwege sind vergleichsweise lang und kreuzen sich ungünstig, da die Umkleiden jeweils nur über einen Zugang verfügen.

Der rückwärtige Eingang liegt nicht in der großen Fassadenöffnung sondern führt über das nach außen geschlossene Treppenhaus. Das Lager 01 verfügt nicht über den geforderten separaten Zugang von außen. Sämtliche Umkleiden und Sanitärräume sind innenliegend und müssen künstlich belichtet und belüftet werden.
Büros und Schulungsräume im OG sind gut organisiert. Ein 2. Rettungsweg fehlt. Die Fahrzeughalle bietet durch gleich große Stellplätze eine flexible Nutzung.

Die Baukosten liegen unter dem Durchschnitt. Die klare Zonierung in Fahrzeughalle, Lager und übrige Räume lässt einen wirtschaftlichen Betrieb hinsichtlich der Heizkosten erwarten. Dafür spricht auch das günstige A/V-Verhältnis. Die vorgeschlagene Holzkonstruktion für OG und Hallendach erlaubt eine kurze Bauzeit.

Stahlbeton und Holz für tragende und bekleidende Bauteile sind in ihrer Robustheit der Nutzung angemessen. Mit der Verwendung von Holz und Zellulose werden nachhaltige Baustoffe vorgeschlagen. Sichtbare Holzoberflächen im Innern, vor allem die Dachbinder der Fahrzeughalle, bewirken eine warme Atmosphäre.

Fazit
Trotz einiger funktionaler Mängel würde der klare Baukörper der Feuerwehr in Trebbin ein prägnantes Gesicht am nördlichen Stadteingang verleihen.