modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Lammbrücke / Auftakt Stadtkern

3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

asp UM urban matters | Stadtentwicklung, Architektur und Wohnen

Stadtplanung / Städtebau

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Thomas und Partner Ingenieurbüro für Verkehrstechnik, Verkehrs- und Straßenplanung

Verkehrsplanung

asp Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Stadtsilhouette als Foyer

Das Areal an der Lammbrücke bildet durch seine Lage im Stadtgefüge einen der zentralen Orte des Ankommens in die Acherner Innenstadt. Die von der Kreuzung aus wahrnehmbare Stadtansicht besitzt deshalb eine besondere Bedeutung. Um dieser gerecht zu werden entwickelt der Entwurf eine "bildhafte" Silhouette, die aus dem Zusammenspiel maßstäblicher Stadtbausteine und dem Bild der historisch bewegten Dachlandschaft Acherns, mit den grünen Hängen des Schwarzwaldes im Hintergrund, abgeleitet wurde. Die Silhouette vereint vielfältige funktionale Angebote sowie unterschiedliche Typologien und Dachformen zu einem prägnanten Gesamtbild und stärkt die regionale Identität des Ortes.

Acherner Stadtbausteine

Im Bestand der Umgebung finden sich "normale" Quartiers- und Blockstrukturen, die jedoch häuftig durch einen leicht versetzten Sonderbaustein mit eigener Funktion und Charakter ergänzt sind, beispielsweise das leicht verdreht stehende Klauskirchl. Diese Eigenart wird aufgenommen und weiterentwickelt. Die Neubauten werden als Fortsetzung des Stadtkerns verstanden. Drei strukturell ähnliche "Subquartiere" erhalten über die Sonderbausteine eine jeweils an ihre städtische Situation angepasste Ausformung. Sie können in unabhängigen Phasen entwickelt werden. Die Eigenständigkeit der Quartiere wird durch die klare Orientierung der giebelständig zur Silhouette ausgericteten Baukörper zusammengefasst. Der bisher diffuse Rand der Innenstadt erhält eine klare Orientierung zur Acher hin.

Verknüpfende Freiräume

Die städtebauliche Setzung generiert sowohl Platz- als auch Gartenräume. Die Platzräume sind durch ihren öffentlichen und identitätsstiftenden Charakter von hoher Bedeutung für den Auftakt des Stadtkerns. Der Acherplatz in unmittelbarer Nähe der Kreuzung empfängt die Besucher. Historische Bäume an dieser Stelle erzeugen eine besondere Atmosphäre, die durch einen Wassertisch ergänzt wird. Es wird Bezug zur Acher aufgenommen und der Fokus vom Verkehr zurück auf die Acher gesetzt. Eine durchgängige Wegeverbindung wird auf der Innenstadtseite entlang der Acher angestrebt wodurch bedeutsame Freiräume miteinander verknüpft werden. Eine Terrasse als zentraler, öffentlicher Raum wird in diesem Bereich integriert.Es entsteht ein besonderer Aufenthaltsort direkt am Wasser, der durch gastronomisches Angebot bespielt werden kann - ein neuer lokaler Charakter, der dem Stadtkern Attraktivität verleihen wird. Das Stadtfoyer an der Straße Zum Klauskirchl führt von Norden in den Stadtkern und lädt zum Verweilen unter Bäumen ein. Die Außenraumgestaltung des Klauskirchl mit einem wertigen Platzboden betont die solitäre Stellung im Stadtgefüge und fördert die Integration in den Fußgängerbeich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit „Acherner Höfe“ bildet ein prägnantes Stadttor aus, in dem der Verfasser einen Solitär südlich der Hauptstraße stellt. Der Solitär erscheint überdimensioniert und widerspricht der erfolgten Anpassung der übrigen Neubebauung durch Satteldächer. Die städtebauliche Körnung erscheint etwas zu dicht, bildet jedoch zwei interne Höfe aus. Die Bebauung auf den privaten Grundstücken im Norden ist gut gelöst, steht jedoch zu eng auf der Nachbarbebauung.
Zwei städtische Plätze werden angeboten, nördlich der Acher-Platz mit dem vorhandenen Baumbestand, südlich die Acher-Terrasse. Der Acher-Platz ist nur einseitig von neuer Bebauung begleitet, ansonsten von Straßenräumen umgeben und wirkt deshalb nicht gefasst mit geringer Aufenthaltsqualität. Die Acher-Terrasse im Süden lädt zum Verweilen ein und bringt Besucher nahe zur Acher mittels geböschten Freiraums. Die Wand des Parkdecks zu der Acher-Terrasse ist unbefriedigend gelöst. Sehr schön ist der durchgehende Fußweg entlang der Acher, der auch das Glashütten-Areal anbindet.

Die Beibehaltung der Kreuzung als Knotenpunktform sichert der Stadt die Steuerbarkeit der Verkehrsströme durch die Lichtsignalisierung. Die verkehrliche Wirkung der Herausnahme verschiedener Verkehrsströme muss hinsichtlich der Verdrängungseffekte geprüft werden. Die Trassierung führt auf das Stadteingangsgebäude zu. Die im nördlichen Baufeld vorgesehene Tiefgaragenanbindung liegt im verkehrsberuhigten Klauskirchl – sie sollte besser in die Eisenbahnstraße gelegt werden.
Die Zuordnung der öffentlichen (UG 1) und nichtöffentlichen Stellplätze (UG 2) ist klar gelöst.