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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Lammbrücke / Auftakt Stadtkern

1. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Leitidee, am westlichen Zugang zur Stadt ein „Stadttor für Achern“ zu schaffen, ist mit der klaren Setzung der Baukörper konsequent und maßstäblich umgesetzt. Mit der Neubebauung der zwei Baufelder, beidseitig der Hauptstraße, wird ein Stadtgefüge geschaffen, das sich schlüssig aus dem historischen Kontext entwickelt und dem Stadteingang ein neues Gesicht verleiht. Als besonders gelungen betrachtet das Preisgericht den Einbezug der identitätsstiftenden besonderen Punkte, der Acher mit ihrem Uferbereich und dem Weinbrenner-Haus, die durch Stellung und Zuordnung der neuen Gebäude, Abstände und Platzbildung ihrer Bedeutung entsprechend gut herausgestellt sind. Der offene Platzraum an der Acher ist überzeugend und schafft einen repräsentativen Vorbereich zur Altstadt. Er übernimmt als Trittstein zugleich eine wichtige und stärkende Funktion für die Fußweg- und Radwegeverbindungen in der Stadt.
Zusammen mit der Freitreppe entsteht ein öffentlicher Platzraum mit hoher Aufenthaltsqualität, der mit dem Stadtboulevard gleicher Oberflächengestaltung seine schlüssige Fortbildung findet. Bei der Unterbauung des Platzes mit einer Tiefgarage muss den dort vorgesehenen Bäumen ausreichend Wurzelraum gegeben werden. Die im nördlichen Bereich vorgeschlagene hofartige Bebauung mit ihrem geschützten Innenbereich wird ebenfalls als guter Beitrag gewertet.
Die unter den beiden Baufeldern befindlichen Tiefgaragen sind gut erschlossen. Kritisch gesehen wird der Vorschlag in der südlich gelegenen Tiefgarage über eine Ebene hinaus in der zweiten Ebene neben privaten Stellplätzen auch öffentliche Stellplätze unterzubringen. Die Überlagerung kann zu Konflikten führen. Die Beibehaltung der Kreuzung als Knotenpunktform sichert der Stadt die Steuerbarkeit der Verkehrsströme durch die Lichtsignalisierung. Die verkehrliche Wirkung der Herausnahme verschiedener Verkehrsströme muss hinsichtlich der Verdrängungseffekte geprüft werden. Die Trassierung führt auf das Stadteingangsgebäude zu. Die im nördlichen Baufeld vorgesehene Tiefgaragenanbindung liegt im verkehrsberuhigten Klauskirchl – sie sollte besser in die Eisenbahnstraße gelegt werden.

Der Entwurf stellt insgesamt einen überzeugenden Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar. Mit einem stabilen städtebaulichen Grundgerüst wird eine hohe Flexibilität zukünftiger Nutzungsmöglichkeiten, zugleich eine gute Aufenthaltsqualität sowie eine eindeutige Aufwertung des Stadteingangs erreicht. Ebenso wird die Chance zur Identitätsstiftung für den Auftakt zum Stadtkern in besonderer Weise wahrgenommen.