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Einladungswettbewerb | 02/2017

Quartier Baakenhafen HafenCity CreativeBlocks 82 - Baufeld 82a/b in Hamburg

ein 2. Preis / Zur Überarbeitung aufgefordert / Teilfläche 82b

Preisgeld: 16.500 EUR

KSP ENGEL

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser legen einen in der Gesamtheit für beide Baufelder insgesamt überzeugenden Entwurf vor, der interessante Antworten auf die komplexen Fragen
dieses Standorts liefert.

Auf Baufeld 82a1 sind die geforderten Wohnungsgrößen zwar weitgehend eingehalten, der Wohnungsmix wurde indessen nur teilweise erfüllt. Auf Baufeld 82b wurden Wohnungsmix und -größen weitgehend den Vorgaben entsprechend geplant. In der Grundrissorganisation
kann der Entwurf in beiden Gebäudeteilen gleichermaßen überzeugen. Die Gemeinschaftsbereiche im Baufeld 82a1 sind fluraufweitend sinnfällig positioniert. Das Raumgefüge für das Manufakturwerk lässt einen attraktiven Ort erwarten, der die gewünschte flexible Nutzung für unterschiedliche Veranstaltungen ermöglicht und die differenzierten Manufakturgrößen nachweist. Auch lassen die der Versmannstraße zugewandten Ladeneinheiten im Straßenraum den Eindruck von Kleinteiligkeit erkennen. Allein die Lage der Küche wird kritisiert. Der Zugang, bzw. die Anlieferung über Baufeld 82a2 ist nicht umsetzungsfähig, da die Baugemeinschaft die Nutzung des Hofes durch das Manufakturwerk nicht wünscht. Gut ist der Außenraum auf dem Dach des Manufakturwerks mit seinen Anschlüssen an das Gebäudeinnere gegliedert. Die geplante Geschossfläche bleibt deutlich unter der geforderten Zielgröße.

Der Entwurf überzeugt durch die konsequente „Zweiseitigkeit“ der Fassaden. Die Orientierung zum Land und zum Wasser wird offensichtlich lesbar. Die Übersetzung der inneren Struktur in eine hochwertige Fassadengestaltung gelingt auf der dem Baakenhafen zugewandten Seite. Dabei fassen beide Bauteile das gesamte Baufeld wie eine Klammer zusammen. Die Fassade ist von großer Transparenz und Lebendigkeit geprägt, wenngleich die horizontale Bandierung ein durchaus bekanntes Motiv des gehobenen Wohnungsbaus darstellt. Besonders dynamisch mutet die süd-östliche Gebäudekante auf dem Baufeld 82b an. Sie führt das Ensemble zu einem angemessenen
Abschluss. Dagegen wirken Nord- und Ostfassade dieses Bauteils im Vergleich sehr schematisch.

Der Ansatz, auch straßenseitig in der Fassade einen umfassenden Mantel um beide Baufelder zu gestalten, wird gelobt, doch wird die konkrete Ausgestaltung hinterfragt. Kritisch wird vor allem die Fassadengestaltung zum Gerda-Gmelin-Platz und zur Versmannstraße gesehen, deren Anmutung entschieden zu kühl ist und zu wenig von der Besonderheit des Manufakturwerks im Stadtraum erlebbar werden lässt. Gerade mit dem gegenüberliegenden Sports-Dome entsteht auf dem Platz eine im Zusammenspiel beider Fassaden zu wenig einladende Atmosphäre. Auch künden die Monotonie und Abstraktheit der Fassadenbilder zu sehr von einem Hotel und einer hochwertigen, aber klassischen Ladennutzung und vermitteln somit wenig von dem besonderen Charakter der Nutzung. Leider ist auch die Laubengangerschließung der Wohnungen in den oberen Geschossen nicht ablesbar.