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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Wohnquartier Hechtsheimer Höhe

Anerkennung

Preisgeld: 12.000 EUR

KH studio

Architektur

Léonard Cattoni Ingénieur Paysagiste

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Im Projekt “Das relationale Feld” geht es um die Konzeption einer nachhaltigen Grammatik, welche die städtische Erweiterung zwischen Stadt und Land organisiert. “Das relationale Feld” ist als Modellquartier konzipiert das die Idee einer lokalen Landschaft als Schnittstelle zu ihrer territorialen Geographie darlegt. Das Ziel des Projektes ist es diese Geographie in einem menschlichen Massstab zu bewohnen, wobei Landschaft in dieser territorialen Transformation die vermittelnde Rolle spielt.

Von der großen Landschaft zum lokalen Grün
– Bewohnte, ins Feld gezogene Linien verankern das neue Quartier in dem vorhandenen
Gefüge und definieren gleichzeitig die Struktur für eine richtungsweisende
Landmandmetamorphose, die ebenso positiv zur Lebensqualität der angrenzenden städtischen Gebiete beiträgt und neue Perspektiven sowie eine neue Kohärenz herstellt.
–Diese grünen strukturierenden Linien verbinden lokale Freiräume mit dem weiträumigen
Landschaftssystem.
– An wichtigen Knotenpunkten übernehmen diese Linien wesentliche Aufgaben für die
Qualifizierung der öffentlichen Räume, der Definition des Raumprogramms sowie der
Integration sanfter Mobilität. Das Projekt gründet sich entlang dieser Linien von Westen
nach Osten.
– Der Zugang zum neuen Wohngebiet wird deshalb an einer ganz bestimmten topographischen Stelle eingerichtet, um die Verbindung zwischen Stadt und Land zu kennzeichnen und den Eintritt in die visuelle Geographie des Kontextes zu betonen.
– Die sanfte Topographie verbindet die bestehenden Fußgängerachsen und die Freiräume der nahe gelegenen Quartiere mit den neuen Aussichten:die landwirtschaftlichen Flächen im Süden und die Fluss- bzw. Stadtlandschaft im Norden.
– Die Diversifizierung der Pufferzonen im Osten und Westen folgt aus diesen Landschaften, die sich in den spezifischen Landschaftslinien des Projekts einschreiben.
– Die westliche Front ist diskret und ländlich mit einer geringeren Dichte. Sie schließt
an die vorhandene Bebauungsstruktur an und definiert einen intimen Raum. Der nordwestliche Bereich bildet mit Obstbäumen und Gärten eine Weiterführung der angrenzenden Familiengärten. Am östlichen Gebietsrand spielt die zeitliche Entwicklung eine wichtige Rolle, denn in naher Zukunft wird diese Linie die städtische Fassade an einer der grünen Lungen der Stadt sein. Aus diesem Grund wird dieser Bereich bereits in der Phase 1 bepflanzt, um einen intensiven grünen Puffer für die Zukunft vorzubereiten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt durch ein markantes Konzept mit einem ausgeprägten, zentralen Grünraum. Die Haupterschließung des Quartiers erfolgt relativ weit im Osten von der K13 und bildet eine große, sich nach Westen orientierende Schlaufe. Im östlichen Bereich ist auch der Geschosswohnungsbau als Abfolge kurzer Zeilen zum Siedlungsrand ausformuliert. Dies ist richtig in Bezug auf die Verkehrserschließung, führt zugleich aber zu einer geringen Durchmischung der unterschiedlichen Typologien. Während im Westen zur Großberghöhe vier clusterartige Strukturen vorgeschlagen werden, sind die weiteren Wohngebäude als Zeilen angeordnet. Eine Binnengliederung wird in diesen Bereichen vermisst. Kritisch gesehen wird auch die Qualität der linearen Grünräume im Quartier, die eher als Wegeräume denn als Bereiche mit Aufenthaltsqualität wirken. Am Übergang vom zentralen Bereich der Großberghöhe in das neue Quartier stehen zwei größere Solitärgebäude mit Funktionen für den Gemeinbedarf. Die Qualität dieser Setzung und der entstehenden Räume wird angezweifelt. Auch in diesem Konzept sind im Norden zu viele neue Wohngebäude über das bestehende Straßennetz erschlossen; auch hier erscheint dies korrigierbar. Insgesamt wird die Arbeit als in sich schlüssiger und Lösungsansatz gewürdigt, der in seiner genauen Ausformulierung jedoch letztlich nicht vollständig überzeugen kann.