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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2017

Neubau der Chemischen Institute und einer Technikzentrale auf dem Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm PERSPEKTIVE

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm PERSPEKTIVE

ein 1. Preis / Zur Überarbeitung aufgefordert

Preisgeld: 63.000 EUR

mtp architekten gmbh Martin Rudolf, Nana Busch, Erol Örtlek

Architektur

OSD GmbH

Tragwerksplanung

Dr. Heinekamp Labor- und Institutsplanung

TGA-Fachplanung

TCON Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

ee concept gmbh

Energieplanung

IfB Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Gebäudekonzeption
Das Gesamtkonzept sieht 3 Baukörper vor, die durch eine durchgehende Erschließungs-Vene in allen Geschossen verbunden sind. Die Zuschnitte und Volumen der Gebäude entwickeln sich vornehmlich aus der städtebaulichen Konzeption und der Schaffung qualitativ hochwertiger Außenräume. Den Gebäuden gemein ist eine kommunikative Mitte in Form einer Halle oder eines Hofes, sowie der erlebbare Blick bzw. Bezug nach Frankfurt.
[...]

Gebäudestruktur
Die Halle ist zentrales Erschließungselement und Kommunikationszentrum des Gebäudes. Sie schafft Orientierung und regt durch großzügig angelegte Sitzstufen
und Blickbeziehungen über die Geschosse hinweg zum Verweilen und kommunizieren an. Der Raum schafft durch seine Großzügigkeit einen Kontrast zu den sehr funktional gehaltenen Laborbereichen. Er lebt von den Blickbeziehungen von der Halle zu Sitzstufen, zu offenen Erschließungstreppen und Verbindungsbrücken zwischen den Laborblöcken sowie Sichtfenster in den seitlichen Flurwänden der verschiedenen Geschosse.
Im Gebäude wird somit das im Außenraum erlebbare städtebauliche Grundkonzept des Campus - der Bezug zu Frankfurt - nochmals zitiert.
[...]

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen drei unterschiedlich geformte Solitäre als modulare Baukörper vor, die die auf dem Campus vorhandene Körnigkeit aufnehmen und ihn so positiv weiterentwickeln. Ihre Eigenständigkeit erlaubt viel Freiheit und zwingt nicht zur Ausführung ‚aus einem Guss‘, vielmehr ließen sich die Baukörper auch gut nacheinander und mit je eigenständiger architektonischer Ausprägung realisieren. Die durchlässige städtebauliche Anordnung zeugt zugleich vom Verständnis, Campus und Stadt miteinander in Verbindung treten zu lassen.

Die Arbeit besticht im Osten des Baufelds durch ihre städtebauliche Setzung mit dem starken 4-geschossigen und auf einen Sockel gesetzten Baukörper. Hierdurch erhält der Campus einen Auftakt, einen positiven Eingang und Abschluss und somit ein ‚Gesicht‘ zur Altenhöferallee und eine echte Chance, den Campus Riedberg gut weiterzubauen. Ein Preis dafür sind allerdings lange Wege auf dem Campus.

Im Westen, zur Mensa, entsteht ein großzügiger Platzraum, der Möglichkeiten für das Campusleben bietet. Problematisch ist jedoch die Anordnung der Tiefgaragenzufahrt im Westen, die die Potenziale für diesen Platzraum konterkariert und den gesamten Verkehr (immerhin 300 Stellplätze) in den Campus hineinzieht. Auch die Anlieferung an dieser Schnittstelle kann so nicht funktionieren.

Der Haupteingang ist seitlich an der Ostfassade angeordnet und vom vorgelagerten Platz zugänglich. Es schließt sich ein gestaffeltes Foyer von hoher Qualität an, das nach Süden und damit zur Stadt ausgerichtet ist. Dies wird überwiegend positiv gesehen, auch wenn ein Vis-á-Vis zur Mensa nicht zu Stande kommt.

Die funktionale Organisation des 1. Bauabschnitts als Dreispänner ist gut nachvollziehbar, allerdings wird die Tiefe der Laborbereiche kritisiert (Belichtung). Auch die Aufenthaltsqualitäten der recht langen Flure ohne Außenraumbezug sind fraglich. Die schöne Idee der langen inneren Treppe mit dem Blick über die Stadt kann die fehlenden Aufenthaltsqualitäten im sonstigen Innenraum kaum aufwiegen.

Die technischen Anforderungen sind weitgehend gelöst (Schächte); die Technikzentrale ist mit ihren Einbringöffnungen geschickt platziert. Die Versorgung mit Technikzentralen/-flächen ist mehr als ausreichend; dies schlägt sich entsprechend in den Baukosten nieder. Der Brandschutz ist unzureichend: Die Fluchtwegelängen sind erheblich überschritten. Die geforderten Technikflächen sind übererfüllt.

Die Fassadengestaltung ist überzeugend, wenn auch ggf. in der Gesamtheit ein etwas zu geschlossenes Erscheinungsbild erzeugt wird. Sie nimmt die Sprache der vorhandenen Bausteine wohltuend und zurückhaltend auf und kann somit dazu beitragen den Campus stärker zusammenzuführen.

Insgesamt bietet der Entwurf mit seiner schönen städtebaulichen Aussage einen wertvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe, auch wenn die inneren Belange teilweise noch nicht wirklich überzeugen können.
Ansicht von der Stadt

Ansicht von der Stadt

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm KONZEPT

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm KONZEPT

Schnitt durch die Halle

Schnitt durch die Halle

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm LAGEPLAN

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm LAGEPLAN

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm GRUNDRISS EG und ANSICHT SÜD

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm GRUNDRISS EG und ANSICHT SÜD

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm QUERSCHNITT

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm QUERSCHNITT

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm FASSADE

Neubau Chemische Institute und Technikzentrale Goethe-Uni/ Ffm FASSADE