View-Port I und II sowie Übersee-Kontor

Die Verfasser formulieren mit ihrem Beitrag einen eigenständigen Baustein für die Überseestadt, der sich in der äußeren Anmutung einerseits als Teil des städtebaulichen Umfeldes versteht, andererseits einen eigenständigen Auftritt darstellt. Büro- und Wohngebäude verschmelzen mit der gewählten Fassadengestalt zu einem kohärenten Stadtbaustein, einem schlüssigen Ensemble.

Das Bürogebäude wird ohne Sockelausbildung zur Konsul-Smidt-Straße hin adressiert und schafft somit eine angemessene Referenz zum öffentlichen Raum, der großzügig und einladend wirkt. Diese Geste hat zur Folge, dass die Erschließung des Bürogebäudes von der Piazza aus einen Höhenvorsprung erhält, der im vorliegenden Entwurfskonzept nicht gelöst ist. Die Erschließung der Wohngebäude ist richtig gewählt, die Adressbildung ist gewährleistet.

Die innere Erschließung des Bürogebäudes ist angemessen und funktionstüchtig. Bei den Wohngebäuden besteht allerdings, insbesondere im Eingangsbereich, Änderungsbedarf (Briefkastenanlagen etc.).

Die angebotenen Grundrisse der Wohngebäude entsprechen vom Format her weitestgehend den Kriterien der Auslobung, allerdings sind die Raumzuschnitte im Sinne der Vermarktungsfähigkeit und z.B. für die Aufstellflächen für Schränke nicht zufriedenstellend.

Die Gliederung der Fassaden, insbesondere die der Wohngebäude stellen einen eigenständigen und gelungenen Beitrag dar. Mit dem sägezahnartigen Fassadenmotiv orientieren sich die Wohnräume gekonnt zum Hafenbecken hin. Zudem verleiht es den Gebäuden den eingangs erwähnten eigenständigen und souveränen Charakter. Vielschichtig wird dieses Motiv im gesamten Ensemble variiert, die Arbeit erhält hierdurch die Spannung, die der Ort verlangt.

Insgesamt handelt es sich um einen gelungenen, aber auch robusten Beitrag, der erforderliche Anpassungen im Rahmen der weiteren Planung kompensieren kann.