Neubebauung des Baufeldes Mi2

Die Arbeit orientiert sich in ihrer Grundhaltung an der im Bebauungsplan vorgeschlagenen
Blockstruktur, welche sich in Richtung der öffentlichen Grünfläche in einzelne Punkthäuser
auflöst. Die generierte Offenheit in der Struktur wird positiv gesehen. Es entstehen vielseitige
Blickbeziehungen und gute Belichtungssituationen. Die Ecke an der Landsberger Straße und
Offenbachstraße erhält durch ein zusätzliches Geschoss eine wohltuende Akzentuierung.
Kritisch gesehen wird die Schnittstelle zwischen der gewerblichen Nutzung und der
Wohnnutzung an der Landsberger Straße. Der vorgesehene Dachausbau würde Gauben
nach sich ziehen, die wiederum ungeklärte Abstandsflächenproblematiken auslösen.
Als vorteilhaft wird die Erschließungssituation bewertet. Die Wahl der Zugänglichkeiten und
die Positionierung im städtebaulichen Kontext sind richtig gewählt. Dadurch entsteht ein klar
für die Bewohner zugeordneter Innenbereich. Der Innenbereich kann in der
Freiraumgestaltung weitgehend überzeugen. Die Zonierungen sind richtig gewählt. Das wohl
proportionierte Tiefgaragenauge lässt auch die Pflanzung von Großbäumen zu. Die im
Erdgeschoss angedachten Austritte im Zusammenspiel mit den anrainenden
Staudenpflanzungen sind positiv zu bewerten. Die notwendigen Aufstellflächen für die
Feuerwehr im Hofbereich werden durch einen aufgelösten Pflasterbelag überspielt. Die
Machbarkeit wird hinterfragt. Vorschlag wäre es durch die Ausbildung von Sicherheitstreppenhäusern den Innenhof frei von Rettungswegen zu bekommen.

Weitere Freibereiche entstehen auf den Dächern der Punkthäuser und anderen
Gebäudeteilen, was sehr positiv gesehen wird.

Die Fassadengestaltung bedarf einer weiteren Betrachtung, um eine einzelne Häuserstruktur
und eine damit verbundene Lebendigkeit zu erzeugen. Insgesamt erscheint die Abwicklung
zu gleichförmig.

Die Grundrisse im Erdgeschoss können entlang der Landsberger Straße überzeugen. In den
Regelgeschossen sind vor allem entlang der Offenbachstraße im Haus 4 die langen Flure
und die Grundrissorganisation problematisch.

Der Lärmschutz ist durch die vorgeschlagene Bebauungsstruktur gewährleistet.

Das gewählte Fassadenmaterial verspricht Langlebigkeit.

Insgesamt liefert die Arbeit einen stimmigen Beitrag, der wenig gravierende Schwachstellen
aufweist, aber im Detail noch zu wenig Kraft entwickelt.