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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017

Quartier am Klosterwall

Perspektive

Perspektive

2. Phase

Störmer Murphy and Partners

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept und Entwurfsidee:

Der kontrovers in der Öffentlichkeit diskutierte Abriss der 4 Hochhausscheiben bietet, zusammen mit der jüngsten Entscheidung, das Kontorhausviertel gemeinsam mit der Speicherstadt unter den Schutz des Weltkulturerbes zu stellen, für das Quartier und für Hamburg eine einmalige Chance. Unsere Neuplanung bekennt sich klar zum Kontorhausviertel- wird Teil von ihm und gleichzeitig selbstbewusste Ergänzung. Über die Farbigkeit und Materialität sowie die differenzierte Kubatur der einzelnen Gebäudeteile bildet sie eine selbstverständliche Erweiterung und verbindet sich mit ihm zu einem Quartier. Rote Fassaden aus teils ornamentalem Klinker und speckig rot glänzender Beton in wechselnden Prioritäten schaffen den Bezug zwischen Denkmal und Moderne. Auftakt in das Quartier bildet der Hochpunkt- neuer Fingerzeig mit Fernwirkung- der den Eingang ins Viertel markiert, ohne in der städtebaulichen Sichtachse den Turm der Jakobikirche zu verdecken. Wir haben uns entschieden, dem Kontorhausviertel einen klaren, räumlich gefassten Abschluss zu geben, der in seiner Struktur der Ringbebauung folgt. Schützender Rücken ist die höhere Bürobebauung entlang des Klosterwalls. Der Gedanke, das Viertel einzufassen und es über den freistehenden Turm mit dem östlichen Umfeld zu verbinden, schafft ein Spannungsverhältnis zwischen den offenen Stadtraum im Osten und dem dadurch geschützten Quartier mit hohen Aufenthaltsqualitäten für Arbeiten, Wohnen, Gewerbe, Freizeit und für den Tourismus. Das Wohnen orientiert sich nach Westen zu den beruhigten Straßen und Plätzen.

Gebäudestruktur und Nutzungsverteilung, Erschließung und Plätze, Sichtbezüge:

Der frei umspülte Turm verzahnt die verschiedenen Bereiche. Die Passage oberhalb des Turmes ist den Fußgängern vorbehalten. Auch die fußläufige Unterführung zur Kunstmeile und der U Bahn Zugang befinden sich hier. Der Verkehr wird südlich des Turmes ins Viertel geführt. Dieser städtische Raum führt zu dem attraktiven Platz an der Burchardstraße mit der Spitze des Chilehauses, der nunmehr eine neue Fassung und, mit der hierhin orientierten Wohnnutzung, auch neues Leben erhalten hat. Den Platz sehen wir als eine zusammenhängende, durchgängig gepflasterte Fläche mit Strassenmarkierungen und Bäumen. Hier angrenzend sind die Kulturnutzungen sowie ein Restaurant oder Kaffee geplant, die den Platz beleben. Zum Kontorhausviertel hin wird die Blockstruktur der Umgebung aufgenommen und zu zwei begrünten Höfen ausformuliert. Während die Büronutzungen mit großzügigen Adressbildungen zum Klosterwall hin angeordnet sind, orientieren sich die Wohnungen nach Westen zu den beruhigten Straßen und Plätzen. Die dem Gefälle der Straße folgende Bebauung soll den Fußgänger im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss mit Läden am Klosterwall wie auch am Johanniswall begleiten. Der Johanniswall erhält so durch die abgestaffelte, straßenbegleitende Bebauung mit Laden und Wohnungszugängen eine klare Kontur. Die im Ideenteil mitgedachte Erweiterung des Bauer -Verlages ergänzt die Struktur um einen weiteren Hof. In Verlängerung der Altstädter Straße wird ein neuer Quartiersplatz mit Bäumen geschaffen.

Die Öffnung in den unteren beiden Geschossen erlaubt einen weiten Durchblick nach Osten zum Hühnerpostenquartier und ermöglicht die Verbindung vom Kontorhausquartier zum Klosterwall. Der neue „Altstädter Platz“ wird über die hier angeordnete Kita, eine Gastronomie mit Außenterrasse sowie weitere Einzelhandelsflächen und Wohnungszugänge und eine Kinderspielfläche belebt. Die Kita erhält eine Außenfläche im geschützten Innenhof. Dieser erhöhte grüne Hof öffnet sich über eine Art Fenster zur Platz an der Burchardstraße vor dem Chilehaus. Alle Wohnungen erhalten, je nach Wohnungsgröße variierende, großzügige Loggien. 2 Bis auf die Einheiten im Turm, werden alle Wohnungen über außenliegende Sicherheitstreppenhäuser erschlossen. Die straßenbegleitenden Wohnungen mit Ost West Ausrichtung erhalten Laubengänge. Der Schenkel am südlichen Innenhof ist für die geförderten Wohnungen vorgesehen. Im Bereich der lärmbelasteten Zonen sind die Wohnungen mit Schlafräumen zu den ruhigen Bereichen oder zum Durchwohnen geplant. Kinderspielflächen sind in den beiden Höfen und auf dem Platz vorgesehen. Die barrierefreien Wohnungen sind im 1. OG zum Innenhof, mit Möglichkeit der redundanten Erreichbarkeit der Aufzüge, orientiert. Die Höfe sind über die Treppenhäuser für alle zugänglich. Wo möglich sind private Dachterrassen vorgesehen. Nördlicher Abschluss bildet das Hotel mit Zugang von der Steinstraße. Die Anlieferung und Busvorfahrt erfolgt über den Johanniswall. Das Hotel erhält einen Außenbereich im Innenhof, der für das Restaurant genutzt werden kann. Der Konferenzbereich, Umkleiden und ein Spa Angebot sind im 1. Untergeschoss angeordnet und werden über einen Lichthof belichtet. Die geforderten Nutzungen und m² Vorgaben werden um weniger als 5 % unterschritten. Für das Büro wurde eine Geschosshöhe von 3,6m und für das Wohnen 3,1m angesetzt.

Fassadenkonzept:

Über die Materialwahl der Fassaden werden die verschiedenen Gebäude zu einer Familie, in der jedes Teil über die Variation eines Themas dennoch seine eigene Identität erhält. Der mit speckig glänzenden, roten Betonfertigteilen verkleidete Sockel verbindet alle Gebäudeteile. Zum Kontorhausviertel dominiert der Klinkeranteil in den Wohnungsbauten. Tiefe Loggien prägen die Gebäude. Die Fenster erhalten Umrahmungen aus Beton. Kontrast dazu bilden die weiß verputzten Innenhöfe, die diese hell und licht machen. Der verglaste schmale Riegel im südlichen Hof sorgt zusätzlich für Transparenz und Weite. Zur Straße hin erhalten die Bürobauten teilweise einen höheren Anteil an Betonfertigteilen. Hier bestehen die Laibungsverkleidungen aus Klinker. Fenster sind bodentief mit transparenten Brüstungen geplant.
Lageplan

Lageplan

Stadtraum - Konzept

Stadtraum - Konzept

Perspektive

Perspektive

Grundrisse

Grundrisse

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht Nord