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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Umfeld Kloster Weißenohe

Schwarzplan

Schwarzplan

4. Preis / Städtebau

Preisgeld: 3.000 EUR

roedig . schop architekten

Architektur

COQUI MALACHOWSKA COQUI Städtebau Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Katrin Helmbold l ArchitekturModellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Leitidee ist der Versuch des Verfassers, den Straßenraum zu schließen. Dies gelingt durch einen langgezogenen Funktionsneubau der Brauerei, der den Brauereiinnenhof vom öffentlichen Raum trennt.

Das Nutzungskonzept sieht die denkmalgerechte Unterbringung von 44 Betten im Bestand des Prälatenbaus in den Geschossen 1. OG, 2. OG und Dachgeschoss vor. Dies geschieht zwangsläufig zu Lasten vor allem der im Raumprogramm geforderten Medien- und Seminarräume. Negativ fällt auf, dass im historisch wertvollen Bestand in allen Ebenen WC und Nassräume vorgesehen werden. Ebenfalls ungünstig erscheint die Anordnung des Aufzugs im historischen Treppenhaus zu sein. Keine strukturellen Aussagen werden zum Gästehaus und zum Verbindungsbau getroffen. Die Orientierung und Anordnung dieser Baukörper ist nachvollziehbar, wenngleich die Form nicht überzeugt (Gebäudetiefe, Geschossigkeit, Dachform). Dies tritt umso mehr negativ in Erscheinung, als die Kubatur (deren Umfang gemäß Raumprogramm jedoch nicht nachgewiesen ist) in starker Konkurrenz zur Klosterkirche steht und damit überzogen ist. Fraglich ist zudem, ob die vorgeschlagene Holzbauweise in diesem Kontext passend ist. Zur inneren Erschließung (prov. Konzertraum) werden ebenfalls keine Aussagen getroffen. Negativ muss bewertet werden, dass die Flure (ehem. Kreuzgang) zum Teil mit Nebenräumen belegt und je zwei Treppenräume an den Flurenden angeordnet werden. Der notwendige spätere Rückbau (3. BA) kann unproblematisch erfolgen, zumal Räume lediglich umgewidmet werden. Dieser Umstand wird als Pluspunkt gewertet, weil im 1. BA die für einen Betriebsstart der Chorakademie notwendigen Funktionen (wenn auch reduziert) nachgewiesen sind. Umbaukosten können so weitgehend vermieden werden. Eine Realisierbarkeit, die mit Ausnahme der Sanitärelemente im EG, 1. und 2. OG wirtschaftlich machbar sein sollte, ist gegeben. Allerdings lässt der Entwurf innovative Ansätze vermissen. Der vorgeschlagene Baukörper für den Konzertsaal kann lediglich als Platzhalter verstanden werden. Dennoch lässt die Arbeit Interpretationsspielraum offen und kann in ihrer Reduktion durchaus überzeugen.

Freianlagen:
Mit Klosterhof, Gästehof und Streuobstwiese entstehen attraktive Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität mit einer schönen Überleitung in den südlich angrenzenden Grünbereich. Hinterfragt wird der Standort des Amphitheaters. Die Trennung des Brauerhofes vom Klosterhof wird goutiert; die topographische Bewältigung der hier vorgeschlagenen großzügigen Platzflächen wird nicht nachgewiesen.

Brandschutz:
Es sind drei bauliche Rettungswege im Prälatenbau nachgewiesen. Die neuen Treppenräume belegen jeweils die Nord- und Südenden der Chorgänge. Eine Abgeschlossenheit der neuen Treppenräume ist nicht dargestellt, jedoch möglich. Der zweite Rettungsweg aus dem Raum am Treppenraum im Norden im 3. BA ist über eine Bypasslösung herzustellen, die nicht dargestellt, jedoch möglich ist.

Die Beherbergung im Dachgeschoss bezieht sich auf die bestehende Raumstruktur, verändert sich jedoch derart, dass kein Bestandsschutz möglich ist, sondern neue Trennwände nach der Beherbergungsstättenverordnung erforderlich sind. Daher liegt hier der Vorteil nur in der Bezugnahme auf die haustechnischen Anschlüsse, jedoch nicht hinsichtlich brandschutztechnischer Maßnahmen.

Brauerei:
Bei diesem Vorschlag zum Wettbewerb muss der vorhandene Öltank versetzt werden. Eine größere Durchfahrt durch den Hof wäre aus Sicht der Brauerei wünschenswert. Ein Vorschlag dafür wäre „oben durch und unten besser um das Gebäude“. Da es ein sehr langer Weg um das östliche Gebäude ist, wäre eine Durchfahrt an dieser Stelle sinnvoller. Aufgrund der langen Umfahrung ist eine interne Umstrukturierung im Bestand nötig und auch die Parkplätze am Ostbau sind hinsichtlich der Umfahrung problematisch.
Lageplan

Lageplan

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