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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017

Ortsmitte Überauchen

Städtebauliches Konzept M1:500

Städtebauliches Konzept M1:500

3. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

k3 LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Architekturbüro Kuberczyk

Architektur

BIT Ingenieure AG

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

GESTALTUNGSKONZEPT

Durch die städtebauliche Neuordnung der Ortsmitte entstehen um das Heimatmuseum mit Moschte und die Mehrzweckhalle herum neue Freiflächen.

Entlang der Ortsdurchgangsstraße entsteht ein leicht überhöhter, band-artiger Streuobstgürtel über einer extensiven Wildblumenwiese. Dieses dörfliche und zugleich landschaftliche Element schafft einen grünen, räumlich wirkenden Filter zur Bondelstrasse. Heimische Mostäpfel-Sorten haben einen optisch belebenden Blühaspekt im Frühjahr und lehnen sich thematisch auch an die Nutzung des Anbaus des Heimatmuseums als „Moschte“ an. Bürgerpatenschaften für die einzelnen Obstbäume könnten hier zusätzlich identitätsstiftend für die neue Ortsmitte sein.
Entlang dieses Streuobstgürtels verläuft der in die Grünfläche hinein verlegte Gehweg mit einzelnen neuen Sitzmöglichkeiten. Eine gepflegte Rasenfläche mit vereinzelten, segmentartig begleitenden Pflanzungen kann von Jung und Alt bespielt werden und bildet gestalterisch als auch von der Nutzungsintensität her den Übergang zur befestigten Platzfläche.

Von Osten her ist die neue Dorfmitte in der Regel nicht mehr anfahrbar. Das kleine Kriegerdenkmal-Gebäude bleibt an seinem jetzigen Standort und bildet hier in einem mit geschnittenen Hecken eingefassten Areal den Auftakt. Der Obelisk wird entlang des neuen Wegenetzes versetzt. Gegenüber der Einmündung zur Rathausstraße wird der überhöhte Streuobstgürtel durch eine Stahlaufkantung abgeschnitten. Vor der Wange werden die Reste der Villa-Rustica aufgesetzt. So entsteht auch im Straßenraum ein optischer Blickfang und markierter Zugang zur neuen Ortsmitte.

Die Flächen um das Heimatmuseum und die Mehrzweckhalle werden homogen gepflastert. Es sollen anhand des Belages keine Schwerpunkte entstehen und ein Muschelkalkmaterial (geologischer Untergrund) verwendet werden. Die insgesamt 30 Stellplätze sind dezentral auf der Fläche verteilt, so dass der ruhende Verkehr nicht zu dominant wird. Die beiden bestehenden Zufahrten von Westen bleiben erhalten. Der vorhandene Brunnentrog vor der Moschte findet einen neuen Platz auf dem Kranz-Areal. Die vorhandene Linde an der Zufahrt zum Heimatmuseum bleibt erhalten und wird durch zwei weitere Linden (vor der Mehrzweckhalle und im Hinterhof des Museums) als prägende Solitärbäume ergänzt.
Auf die Freilegung des Bondelbachs wird aus topographischen Gründen bewusst verzichtet. Ein großer Wassertisch als Herzstück des Dorfplatzes macht das Thema Wasser aber vor Ort erlebbar. Der Stein in Sitzhöhe hat kleine Wasserspiele und wirkt auch in der wasserfreien Winterzeit skulptural als wertiges Gestaltungselement. Zusammen mit den segmentartigen Sitzmöbeln aus Holz bilden Sie einen Treffpunkt für alle Generationen. Die multifunktional nutzbare Pflasterfläche bietet Platz für verschiedenste gesellschaftliche Veranstaltungen wie Dorffest oder Weihnachtsmarkt. Auch ein Wochen- oder Bauernmarkt wäre denkbar, Fasnets- oder Maibaumstellen natürlich auch.

STÄDTEBAULICHE NEUORDNUNG

Der öffentliche Raum soll neu strukturiert und definiert werden. Durch den Abriss auf dem Kranz-Areal und dem Hirt-Areal entstehen neue Raumkanten und Blickbeziehungen.

Um die Nordseite der Bondelstrasse ihrem Verlauf nach räumlich wieder zu schließen, entsteht auf dem Kranzareal eine Bebauung mit zwei größeren Baukörpern, die in Ihrer Körnigkeit zu den bestehenden Gebäuden an der Ortsdurchfahrt passen, aber auch den Übergang zu der dahinterliegenden Bebauung schaffen.

Die auf dem Hirt-Areal entstehenden Freiflächen sollen nicht bebaut werden. Das alte Schulhaus und heutige Heimatmuseum bekommt somit einen solitären Charakter, um den herum sich die neue Ortsmitte entwickeln soll.



NEUER STANDORT KITA - UMNUTZUNG UND AUFSTOCKUNG DER MEHRZWECKHALLE
Derzeit soll die bestehende „Kita Bondelbach“ im Gebäude Rathausstraße 10 erhalten bleiben und saniert bzw. erweitert werden. Für den Fall einer Entscheidung zum Neubau wird ein alternativer Standort in der neuen Ortsmitte vorgeschlagen.

Zur inhaltlichen und architektonischen Stärkung der Ortsmitte schlagen wir vor, die KITA in den Bestandsbau der MZH zu integrieren. Dadurch entsteht ein Mehrgenerationenhaus, in dem nicht nur die jüngsten Bürger Überauchens betreut werden, sondern auch deren Eltern und Großeltern Ihren Freizeitaktivitäten und Hobbys nachgehen können.

Der in die Jahre gekommene Bestandsbau wird grundlegend saniert und erweitert. Hierfür wird der Turnhallenbereich etwas verkleinert und zu einem echten Mehrzweckraum um-funktioniert. Eine innenräumliche Neuorganisation ist durch die bestehende, in regelmäßigen Rastern aufgebaute Gebäude-struktur gut möglich.
Der Eingang zur Kita wird zum Dorfplatz hin ausgerichtet. Dort können die Kinder verkehrssicher gebracht und abgeholt werden. Dieser Eingang könnte bei größeren Abendveran-staltungen ebenfalls mitbenutzt werden. Im Regelfall wird die
Mehrzweckhalle aber über den bestehenden Seiteneingang
besucht. So ergibt sich trotz Verzahnung der Nutzungen eine
räumliche Trennung - insbesondere tagsüber.
Durch eine Aufstockung des jetzt eingeschossigen Trakts wird sowohl die notwendigen Flächen für die Kita-Nutzung erreicht, als auch städteplanerisch eine deutlich spürbare Raumkante erzeugt. Die notwendigen Außenanlagen werden auf der Ost-seite aus dem Bewegungsraum heraus (Morgensonne) und aus dem Obergeschoss über eine großzügige Dachterrasse nach Süden hin in die unbebaute Freifläche erschlossen.

Die Aufstockung könnte durch einen Holzbau wirtschaftlich und für die Tragstruktur verträglich ausgeführt werden. Eine zusätz-liche Erweiterungsmöglichkeit mit einem zweiten Obergeschoss besteht, so dass bei Bedarf die bestehende Größe der Mehr-zweckhalle erhalten bleiben könnte.

So gewinnt die neue Ortsmitte einerseits optisch durch das sanierte und vergrößerte Bauvolumen der Halle und andererseits auch an Frequenz durch die zusätzliche Nutzung als KITA. Die Ortsmitte wird somit immer belebt und durch die Kinder bespielt. Es entsteht ein Treffpunkt für Jung und Alt. Dies sehen wir als wertvolle Ergänzung des Lebens im Dorf an.


KRANZ-AREAL

Auf dem Kranz-Areal soll eine zweigeschossige Wohnbebauung (zzgl. DG) entstehen. Die Baukörper mit Satteldach bilden hierbei ein “Pärchen“ und stehen miteinander in Beziehung bzw. ergänzen sich.

Durch die Setzung dieser Gebäudekörper entsteht eine neue Raumkante mit zwei zur Ortsmitte ausgerichteten Giebeln. Die Traufseiten nehmen wiederum Beziehung zu der nördlichen bestehenden Bebauung auf. Eine Parkgarage kann aufgrund der Topografie in den Hang integriert werden. So kann etwa die Hälfte der geforderten Stellplätze abgedeckt werden.

Die Baukörper haben zwei Vollgeschosse + Dachgeschoss. Dadurch ist die Volumetrie der Örtlichkeit angemessen und die Gebäude bilden eine adäquate Ergänzung des Bestandes und Raumkante zur neuen Ortsmitte.

Die 2,5 – 4,5 Zi Wohnungen sind über ein innenliegendes Treppenhaus barrierefrei erschlossen. An das Treppenhaus können bis zu 4 Wohnungen (Wohnungsmix 50 – 150 m2) angegliedert werden. Je nach Investor können im EG auch öffentlichere Flächen angeboten werden. Auch eine Anlage für betreutes Wohnen ist hier durchaus vorstellbar.
Freiraumplanung M1:200

Freiraumplanung M1:200

Räumliche Perspektive - Blick von Bondelstraße

Räumliche Perspektive - Blick von Bondelstraße

Räumliche Perspektive - Blick von Eingang Heimatmuseum

Räumliche Perspektive - Blick von Eingang Heimatmuseum

Ansicht Aufstockung Mehrzweckhalle

Ansicht Aufstockung Mehrzweckhalle

Vogelperspektive - Blick von Bondelstraße

Vogelperspektive - Blick von Bondelstraße

Umbau Mehrzweckhalle /Aufstockung

Umbau Mehrzweckhalle /Aufstockung