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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Erweiterung Schulanlage Mettmenstetten

In Situ

3. Rang / 1. Ankauf

Preisgeld: 20.000 CHF

Skop GmbH

Architektur

Spörri Graf Partner

Projektsteuerung

KOLB Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

WaltGalmarini AG

Bauingenieurwesen

Gruenberg + Partner AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser verstehen den bestehenden Pausenplatz als den zentralen Angel- und Ankerpunkt der Primarschule von Mettmenstetten. Aufgrund dieser Feststellung wird der Neubau der Primarschule an die nördliche Kante des Platzes gesetzt. Diese Lage bedingt einen vorgĂ€ngigen Abbruch der Turnhalle Gramatt, so dass die Erweiterung der Primarschule erst nach dem Neubau der Doppelturnhalle realisiert werden kann. Dieser Umstand ist fĂŒr die Schulraumplanung von Mettmenstetten ungĂŒnstig.

Eine weite Auskragung schafft einen gedeckten Eingang fĂŒr die Primarschule. Die zwei ausladenden Geschosse komplettieren die rĂ€umliche Fassung des Pausenplatzes. Auf allen vier Seiten des Platzes befinden sich nun die EingĂ€nge der drei Generationen von SchulhĂ€usern und des Kindergartens Dorf. Durch den Ausbau des Pausenplatzes wird der gemeinschaftliche Zusammenhalt der Schule gestĂ€rkt und eine gute Orientierung in der Anlage geschaffen.

An der Ecke Niederfeldstrasse und Rennweg wird die Doppelturnhalle zusammen mit den Tagesstrukturen platziert. Auf der Nebenraumschicht der Turnhalle werden die Tagesstrukturen in einem zweigeschossigen Aufbau angeordnet. Die AufenthaltsrĂ€ume sind nach Westen ausgerichtet und entlang einer grosszĂŒgigen Erschliessungshalle aufgereiht, die ĂŒber zwei LichtschĂ€chte belichtet wird. Der Eingang der Tagesstrukturen liegt hinter dem Eingang des Schulhauses Gramatt in der zweiten Reihe. Die Doppelturnhalle selbst ist erst am Ă€usseren, nördlichen Ende der Schulanlage zugĂ€nglich. Abgesenkt und unter einer tiefen Auskragung verborgen wirkt dieser Zugang wie ein Nebeneingang. Die abseits liegende Doppelturnhalle mit den Tagesstrukturen stellt die Idee des Pausenplatzes als zentralen Ankunftsort und Verteiler in Frage.

Die beiden Obergeschosse der Primarschule sind kompakt organisiert. Vier Klassenzimmer und vier GruppenrĂ€ume bilden jeweils einen Ă€usseren Kranz von NutzrĂ€umen, die wahlweise zusammengeschaltet werden können. Der umlaufende Korridor wie auch die Treppenpodeste scheinen fĂŒr 100 SchĂŒler eher knapp bemessen.

Die Sennerei wird als von der Schulanlage abgekoppeltes Haus interpretiert. Lediglich ein schmaler Kiesweg verbindet den öffentlichen Aufenthaltsort und die Bibliothek mit der Primarschulanlage. Ein grosser Vorbau und drei riesige Lukarnen ĂŒberformen den bescheidenen historischen Zweckbau zu stark. FĂŒr die Denkmalpflege sind bauliche ErgĂ€nzungen bei der Sennerei in dieser Form nicht erwĂŒnscht.

GrundsÀtzlich ist die Bauweise in Sichtbeton und die Ausfachungen aus Holz gut vorstellbar. Leider wird es verpasst, die architektonische Gestaltung im Dialog mit der bestehenden Schulanlage, die bereits aus verschiedenen Baustilen zusammengesetzt ist, zu entwickeln. Die grossen Auskragungen wirken forciert und im Falle des abgesenkten Eingangs in die Doppelturnhalle störend.

Mit der Situierung und Ausrichtung der ErgĂ€nzungsbauten gelingt es dem Projekt, einen zentralen Platz als stimmigen Ankunftsort, Pausenplatz und gemeinsame Adresse aller SchulgebĂ€ude zu schaffen. Von der Schulhausstrasse her ist er gut und sinnvoll erschlossen. Im Zusammenspiel mit den beiden grosszĂŒgigen Spielwiesen im Nordosten und SĂŒdwesten des baulichen Ensembles ist die rĂ€umliche Grundanlage der AussenrĂ€ume sehr gelungen. Der gedeckte Aussenraum im Nordosten des SchulgebĂ€udes ergĂ€nzt die offenen RĂ€ume gut. Raumbildende Baumgruppen an den PlatzrĂ€ndern und auf den Wiesen bieten Schatten und visuelle Gliederung. Positiv wird der Erhalt vieler BestandsbĂ€ume bewertet. Die Gestaltung des Umfelds der Alten Sennerei ist mit den Sitzgelegenheiten um das GebĂ€ude und dem nahen Spielplatz vorstellbar. Aus Sicht des Aussenraumes nicht zufriedenstellend gelöst ist dagegen die topographische Einbettung der Turnhalle, die sich aus der gewĂ€hlten Eingangssituation ergibt. Auch wĂ€re eine bessere Anbindung der Halle an den zentralen Platz wĂŒnschenswert.

Das Projekt In Situ bewegt sich bezĂŒglich Wirtschaftlichkeit auf mittlerem bis gutem Niveau. Das Investitionsvolumen liegt unter dem Median aller Projekte. Die Effizienz der HauptnutzflĂ€chen (HNF) im VerhĂ€ltnis zur GeschossflĂ€che (GF) liegt leicht ĂŒber dem Median. Das VerhĂ€ltnis GebĂ€udevolumen (GV) zu GeschossflĂ€chen (GF) liegt ebenfalls im positiven Bereich, leicht unter dem Median. Das ErfĂŒllungspotential der Anforderungen von Minergie und Minergie-P konnte anhand der PlĂ€ne nicht beurteilt werden. Die im Projekt beschriebene Photovoltaikanlage konnte bezĂŒglich Lage und Grösse anhand der PlĂ€ne nicht beurteilt werden.

Mit der Fassung der Nordseite des bestehenden Pausenplatzes wird versucht, die Mitte der Primarschule Mettmenstetten als zentralen Begegnungsort zu stĂ€rken. Leider werden bei diesem Vorschlag die Doppelturnhalle und die Tagesstrukturen nicht in diese ĂŒbergeordnete Idee eingebunden.