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Projektstudie, Selektives Verfahren | 05/2017

Areal Isleren

Q7

Teilnahme

Lämmli Architektur AG

Architektur

Bütikofer Schaffrath Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Sieben grosse quadratische Punkthäuser von identischer Grundfläche stehen mit wohltuendem Gebäudeabstand zueinander . Der Auftakt der Siedlung beginnt mit einem viergeschossigen Gebäudekörper. Der Abschluss ist ein sechsgeschossiges Gebäude, das den Übergang zum Wald herstellt. Die Fassaden und Gebäudehöhen tragen zur Identität des Begegnungsraums bei und müssten bei einer Etappierung im Gestaltungsplan gesichert werden. Die Bauten fassen den Raum zu einem klar erfassbaren Siedlungsraum zusammen, ohne eine Abschottung der Nachbarräume zu provozieren. Mit der Staffelung der Gebäudehöhen wurde versucht, auf die benachbarte n städtebaulichen Strukturen Bezug zu nehmen. Aufgrund ihrer Dimensionierung und der kubischen Gestaltung gelingt es den Baukörpern jedoch kaum, sich in die bestehenden städtebaulichen Strukturen einzufüg en. Die versetzte Anordnung ermöglicht sehr gute Aussichten in die Weite. Alle Wohnungen sind durchweg gut belüftet und besonnt, was eine hohe Wohnqualität gewährleistet. Das Projekt erbringt einen guten Nachweis für flexible Grundrisse und alternative Wohnformen. Bei einer künftigen Projektierung wird die Detailplanung der Grundrisse jedoch als anspruchsvoll beurteilt. Die aufgezeigte Etappierung funktioniert einwandfrei. Der zentrale Begegnungsraum , welche r an sechs der sieben Gebäude angebunden ist , bildet das Herz der Siedlung. Dort liegen die Gebäudeeingänge und Aufenthaltsbereiche. Er hebt sich durch die zahlreichen Treppen und Rampen sowie die kleinkronigen, geometrisch gesetzten Bäume von der Umgebung ab und bietet Potenzial für einen intensiv und vielseitig genutzten Ort, der das Gemeinschaftsgefühl der Überbauung fördert . Zwischen den Bauten liegen Nebenhöfe, angedockt an die zentralen Achsen. Sie bieten zahlreiche Spielmöglichkeiten und sind mit den grossen, locker gestreuten Bäumen gut als „Pocket - Parks“ nutz - und vorstellbar. Im Erdgeschoss grenzen Hecken schmale private Vorgärten ab. Sie vergrössern den wahrgenommenen Fussabdruck der Gebäude. Mehrere Haupterschliessungswege durchqueren das Areal und verbinden den Wald mit der Islerenstrasse. Die Erschliessung ist in der Lage der Anknüpfpunkte richtig, lediglich eine gute Verbindung Richtung Kreuzackerstrasse fehlt. Die Achsen zerschneiden die querenden Wege. Durch den Vo rsprung und die geringe Durchsicht auf Fussgängerhöhe wird die Aneignung für die umgebenden Quartiere erschwert. Die Haupterschliessungswege wirken nur bedingt öffentlich. Der Waldrand soll aufgelichtet und gestuft werden und bleibt frei von Nutzungen. Die Grünzone mit vereinzelten Solitärbäumen bildet einen entspannten Siedlungsrand. Die Projektverfasser haben e in überzeugendes detailliertes Entwässerungskonzept entwickelt , das Vorbildcharakter hat . Durch Dachbegrünung en und den renaturierten Bach am Waldrand soll die Retention gefördert werden. Die Zufahrt zum Areal erfolgt über die Islerenstrasse und den Alpenweg. Die Wendemöglichkeit im heutigen Bereich am Ende der Islerenstrasse wird mit einem leichten Ausbau der Ra- dien beibehalten. Der motorisierte Individualverkehr wird so schnell als möglich von den Erschliessungsstrassen weg auf drei Tiefgarageneinfahrten verteilt. Es befindet sich keine Tief- garageneinfahrt am äussersten Siedlungsrand, was zu einer Verkehrsberuhigung im Bereich vom Wendeplatz führt. Die Besucherparkplätze liegen in der Nähe der Fusswegverbindun- gen. Eine Etappierung der sieben Bauten ist ein fach möglich. Die Veloabstellplätze sind vor- bildlich im Erdgeschoss vorgesehen. Die fussläufigen behindertengerechten Haupterschliessungswege durchziehen das Quartier von Süd nach Nord, von der Islerenstrasse in die freie Landschaft, und verzahnen so die Landschaft mit dem Siedlungsgebiet. Das Projekt hat mit den grossen Volumina und den klaren, geometrischen Freiraumachsen einen eher urbanen Charakter. Die multifunktionalen Freiraumachsen im Innern des Areals sind gut vorstellbar. Die Achsen und Nebenhöfe ermöglichen ein vielfältiges, altersgestuftes Aufenthalts - und Spielangebot. Sie sind aufgrund der Lage und eingeschränkten Vernetzung mit der Umgebung vor allem für die Bewohner selbst nutzbar und öffnen sich nur wenig gegenüber den Nachbarquartieren . Di e orthogonale Bebauungs - und Freiraum struktur funktioniert für sich allein und in einem städtischen Kontext sehr gut , nimmt aber zu wenig Bezug auf die Eigenheiten des Standortes und bleibt introvertiert. Das Projekt liefert mit seinem einfachen und klaren städtebaulichen Konzept eine gute Basis für die Ausarbeitung eines Gestaltungsplanes, wobei allerdings wenig Projektierungsspielraum bleibt.