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Projektstudie, Selektives Verfahren | 05/2017

Areal Isleren

Fünf Weiler

Teilnahme

Mathis Kamplade Architekten

Architektur

Noa Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Stefanie Scherer Architektin

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Unregelmässig gruppierte, unabhängige Weiler stehen in einer offenen, allmendartigen Wiesenfläche vor dem Islerenwald. Die polygonalen unterschiedlichen Baukörper wirken schlank, vermeiden geschickt ein allzu direktes vis - à - vis und bilden sich verzahnende Räume. Durch die lockere, ungerichtete Bebauungsstruktur und die Sockelbauweise erscheint der Freiraum als durchfliessender grüner Teppich, was als interessanter und wertvoller Wettbewerbsbeitrag gesehen wird. Durch die Punktform, die Staffelung in Höhe und Grösse der Baukörper und das Sockelgeschoss wird geschickt auf die Topografie reagiert und eine gute Einordnung in die bauliche und landschaftliche Umgebung erreicht . Jeder Weiler kann für sich bestehen und bildet eine eigene Nachbarsc haft und Adresse. Teilweise wird bei den höher geschossi- gen Weilern und den in s Weilerinnere gerichteten Wohnungen durch die geringen Gebäude- abstände die Belichtung einzelner Wohnungen beeinträchtigt und zu viel gegenseitige Einsicht gewährt , was sich nacht eilig auf die Wohnhygiene auswirkt . Die Erdgeschoss - Wohnungen sind erhöht auf einem Sockel angeordnet und via Lift stufenlos erreichbar. Bei der Grundrissgestaltung fällt positiv auf, dass die Wohn - und Aufenthalts- räume stets um eine Loggia angeordnet sind. Das Projekt erbringt den Nachweis, dass flexible Grundrisse und alternative Wohnformen wie Mehrgenerationen - Wohnen möglich sind. Die Weiler bilden eigenständige Nachbarschaften. In ihnen gibt es gärtnerisch gestaltete Begegnungszonen mit Sitzbänken und weiteren Nutzungen. Die Hartflächen sind auf ein Minimum reduziert, die fussläufige Vernetzung funktioniert vor allem in Nord - Süd - Richtung. Private Aussenräume sind nicht vorgesehen. Stufen vor den Loggien im Erdgeschoss ermöglichen aber die Aneignung d er Umgebung durch die Bewohner. Hier wird ein möglicher künftiger Nutzungskonflikt gesehen. Das Konzept sieht Baumpflanzungen zwischen den Gebäuden und damit auf der Tiefgarage vor. Dadurch sollen die Weiler verdichtet und ein Wohnen zwischen lichten Wald bäumen ermöglicht werden. Die Wiesenflächen dazwischen bleiben offen und werden als Lichtungen gesehen. Obwohl das Konzept weit gehend einleuchtet, erscheint die Machbarkeit der hohen Bäume auf der Tiefgarage aufwändig bezüglich Terrain und Statik. Der harmonisch fliessende Grünraum wird unterbrochen. Spazierwege in den Wiesenflächen führen zu den Spielplätzen am Waldrand, die dadurch öf- fentlich wirken und einen hohen Spielwert versprechen, auch für die umgebenden Quartiere. Abgesehen von den Spielplätzen fehlen Gemeinschaftsflächen für die gesamte Überbauung. Die Zufahrt zum Areal erfolgt über zwei Tiefgaragenzufahrten von der Islerenstrasse und dem Alpenweg. Ein Teil der Besucherparkplätze ist senkrecht zur Islerenstrasse angeordnet. Die anderen Besucherparkplätze , wie auch der Grossteil der Veloparkierung , sind in den Tief- garagen vorgesehen. Die Tiefgaragen sind sehr übersichtlich konzipiert. Eine Etappierung ist für die fünf Weiler gut möglich. Sieben Erschliessungswege ab der Islerenstrasse und dem Alpenweg erschliessen die Weiler und den Wald. Es handelt sich um ein interessantes Projekt mit einem spannenden städtebaulichen Konzept , das für sich sehr gut funktioniert . Der öffentlich wirkende Freiraum lässt Durchblicke zum Wald und eine gute Vernetzung mit der Umgebung zu. Die Allgemeingültigkeit zur Umsetzung in einen Gestaltungsplan wird jedoch angezweifelt, es wird kaum Spielraum für eine möglicherweise abweichende künftige Projektierung gesehen. In der Realisierung ist das Konzept durch die Sockelgeschosse und die Bepflanzung der Tiefgarage anspruchsvoll.