modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Neubebauung des Baufeldes Mi2

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

Engere Wahl

LAUX ARCHITEKTEN GMBH

Architektur

ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

KONZEPT
Die ungewöhnliche Lagegunst des Standortes zwischen ICE-Bahnhof und Quartierspark prägt den Charakter des Areals als einen transitorischen Ort. Ankommen und Abreisen, in die Ferne aufbrechen und schnell nach Hause kommen wird für einen Teil der Bewohner Standortkriterium, Lebensalltag und Wohnform.
Begreift man das Pendeln nicht als reine Notwendigkeit begründet sich die Faszination des Transitorischen aus dem aufregend Fremden da draußen im Zusammenspiel mit dem vertrauten Daheim. Diese Dualität greift der Entwurf auf und versucht der Ferne das Lokale als einen sehr spezifischen Ort entgegenzusetzen, mit dem man sich identifizieren kann.
Unsere städtebauliche Antwort ist ein dichtes und überschaubares, urbanes Quartier.
Aus dem solitären Stadtblock des Bebauungsplanes entwickeln wir eine Gruppe von großen Stadthäusern, die räumlich aufeinander Bezug nimmt und mit differenzierten Fugen, Gassen und Tiefenstaffelung ein reichhaltiges räumliches Repertoire bietet.

STÄDTEBAU
Bezüglich Dichte und Nutzung gleicht das Areal der nach BauNVO neu geschaffenen Gebietskategorie eines ’Urbanen Gebietes’ MU. Ein höherer Wohnanteil mit höherer Dichte (GFZ 3,0) und novellierte Immissions-Richtwerte (63 dB(A) tags / 48 dB(A) nachts) sind im MU möglich. Um an diesem urbanen Standort einen konsequenten Schritt Richtung ’Urbanes Gebiet’ zu gehen bedarf es einiger Befreiungen vom B-Plan. Die Abstandsflächen nach außen wurden analog §34 BauGB hergeleitet und sind somit nachbarrechtlich begründbar. Abstandsflächen nach innen werden in den Bauwichen verkürzt. Durch zweiseitig orientierte Grundrisse ist jeweils auf einer Fassadenseite min. 1H Gebäudeabstand gewährleistet. Die offene Bebauung ermöglicht dadurch für jede Wohnung eine ausreichende Belichtung nach DIN 5034.

FREIRAUM
Der Freiraum umgibt die Architektur in geschwungenen Bewegungen und bildet dabei Gemeinschaftsbereiche und Rückzugsorte. Die mäandrierende Freiraumskulptur – teils geschnittene Hecke, teils Belagsband, teils Ausstattungselement – schafft Distanz zwischen privaten Wohnbereichen im Erdgeschoss und gemeinschaftlich genutzten Freiflächen.
Mit dem Band gelingt der Umgang mit den Höhenversätzen, die aus den Vorgaben des Städtebaus resultieren. Durch ein leichtes Abfallen des Geländes zur Hofmitte werden die Gemeinschaftsflächen von den Privatgärten zusätzlich abgehoben und die EG-Wohnungen gewinnen an Privatsphäre. Die Topografie leitet das Oberflächenwasser zur Rigole, die wie ein Donut aus der Tiefgarage ausgestanzt ist, so dass im Hof auch Großbäume wachsen können.
Korrespondierend zu den jeweiligen Erdgeschossnutzungen ist der nördliche Bereich des Hofes mit Bauminsel und Spielbereich für die angrenzenden Wohnlagen grün geprägt, im südlichen Bereich überwiegt zum Hotel hin der Charakter eines urbanen Freiraums mit Hotelterrasse. An der nordwestlichen Gebäudeecke zur Promenade lädt ein abgesenkter Vorplatz vor der To-Go-Area zum Aufenthalt ein. Hier begegnen sich Anwohner und Hotelgäste auf dem Weg vom und zum Bahnhof Pasing.
Das Materialkonzept sieht einen hellen Asphaltbelag im Hof vor. Dieser hebt sich vom grauen Plattenbelag der Umgebung ab und betont die Unterteilung von den halböffentlichen Bereichen im Hof zu den umliegenden öffentlichen Bereichen der Promenade und des Parks. Der Durchgang von der Landsberger Straße zum Park wird mit einer Breite von knapp 12 m zur großzügigen Vorfahrt für das Hotel.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich setzt die Arbeit einen langgestreckten Gebäuderiegel als Aparthotel entlang
der Landsberger Straße. Dahinter orientieren sich entlang der Offenbachstraße und zu denangrenzenden öffentlichen Freianlagen vier große Stadthäuser als räumlich aufeinanderreagierende 6- und 8-Spänner über die 5 Geschoße. Die beiden Häuser entlang derOffenbachstraße werden geschickt über eingeschobene Gebäuderiegel verbunden, um nach außen den Baukörper nach Bebauungsplan als geschlossen zu artikulieren. Durch die sehr geringe Tiefe diese Gebäuderiegel und nach innen ausformulierte Fuge erscheinen die Stadthäuser zum Hof klar voneinander getrennt. Durch das große Volumen der Stadthäuser und deren Platzierung im Hof zergliedert sich der im Bebauungsplan großzügig angelegte Hof in mehrere kleiteilige Zwischenräume.
Die einzelnen Baukörper werden nach ihrer angedachten Nutzung sehr funktional,
ökonomisch sowie gestalterisch hochwertig ausformuliert. Eine Realteilung ist praktikabel
umzusetzen. Bauordnungsrechtlich werden bei dieser Arbeit keine größeren Risiken in der Umsetzung gesehen. Die Fassade erscheint eher monoton durch die starke horizontale Bänderung, insbesondere zur Landsberger Straße. Der Einsatz von Klappläden aus Stanzblech als Verschattungselemente lässt die innere Fassade sehr aufgeregt erscheinen und wirkt bei dem angelegten Bauvolumen inadäquat in ihrer Funktion und Gestalt.
Lobend zu erwähnen ist das Einfügen einer großzügigen Promenade am östlichen
Grundstücksrand zur großen öffentlichen Grünfläche. Dem gegenüber wirken aber die
gestalterisch hochwertigen Freianlagen des Hofes zu kleinteilig und im Missverhältnis zu den privatisierten Grünflächen. Die Adressbildung der Punkthäuser im Inneren des Hofes wird als nicht optimal bewertet.
LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de

LAUX / Ver.de