modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017

Neubau evangelischer Kindergarten Leutershausen

ein 3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

FRANKE SEIFFERT ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1002 entscheiden sich für den maximalen Erhalt der innenliegenden Grünfläche und setzen ihren L-förmigen Winkelbaukörper direkt an die Hauptstraße Ecke Fenchelstraße. Damit einher geht dass die dem Eingang an der Hauptstraße zugeordnete Vorzone zu gering ausfällt. Auch wird von der Jury kritisch bewertet, den Haupteingang an die im Straßenprofil engere Hauptstraße zu legen, in der im Bestand bis heute keine Erschließungsfunktionen liegen.

Die Erschließung über Eck und die Aufweitung über den Mensabereich in die innere Grünzone wird begrüßt. Die Raumabfolge Mensa als Durchgangsraum zum Mehrzweckraum wird in ihrer Funktionalität bezweifelt, zumal durch die Lage der Küche es zusätzlich zur Querung von Bewegungslinien kommt.

Die 5 Gruppenräume in den beiden Geschossebenen sind konsequent zum Innenbereich orientiert, der durch die gewählte schlanke Baukörpertiefe eine maximale Tiefe beibehalten hat. Der Kniff mit den Loggien als Pufferräume sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss, erreicht eine noch größere und differenzierte Nutzung des Außenraums. Die Treppen für die Obergeschossgruppenräume hier zu integrieren schafft eine nahezu gleichberechtigte Partizipation aller Gruppenräume am Außenraum.

Die Nebenräume sind konsequent zur Straßenseite gewandt. Rhythmisiert durch eine Aufweitung für Spielflächen bis zur Straßenfassade entsteht für die Kinder ein Bezug zu beiden Gebäudeseiten. Der Versatz der Spielbereiche mit den Loggien verleiht dem Flur eine interessante Orte-Wegeraumkomposition die die Kindertagesstätte maßgebend prägen wird, wenngleich sie das Hüllflächen-Volumenverhältnis etwas belastet.

Ob die Abtreppung des Gebäudes entlang der Fenchelstraße die Korngröße der Nachbarschaft spiegeln kann wird bezweifelt. Zumal die Abstufungen in der Höhe zu schwach ausfallen, die baukonstruktiven Anschlussdetails aber zu erbringen sind.

Die Anordnung der Stellplätze an der Hauptstraße verlangt einen erheblichen topografischen Eingriff , der gerade im Übergang zur Richtung Süden folgenden Nachbarschaft kritisch gesehen wird und bedauerlicher Weise den für die Kindertagesstätte sinnvoll nutzbaren Außenraum stark reduziert.

Insgesamt wird der strenge typologische Entwurfsansatz der Verfasser als ein sehr gelungener Beitrag für die gestellte Aufgabe gewertet.