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Offener Wettbewerb | 06/2017

Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes und des Willy-Brandt-Platzes

2. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

fpb - Freie Planungsgruppe Berlin GmbH

Stadtplanung / Städtebau, Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch eine reduzierte Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes, eine klare Zuführung der Fußgänger vom Bahnhofsvorplatz zur Innenstadt durch den jetzigen ZOB und durch einen funktional gut strukturierten neuen ZOB.
Ein »Platzteppich« aus mittelgrauchangierten, mittelformatigen Platten fasst die Fußgängerbereiche vor und neben dem Bahnhofsgebäude zusammen. Einzelne neu zu pflanzende Platanen ergänzen den Baumbestand und bilden einen lockeren Baumrahmen zum ZOB. Die Kaiserstraße wird mit einer kleinkronigen Baumreihe aufgewertet. Die Hochbeete in der Straßenmitte bündeln die Fußgänger auf zwei vorgegebene Übergänge. Diese Einschränkung wird im Preisgericht kontrovers diskutiert.
Die große beidseitig nutzbare Bank auf dem Bahnhofsvorplatz eignet sich zum kurzen Verweilen ohne Wegbeziehungen oder temporäre Sondernutzungen auf der Bahnhofsvorfläche einzuschränken.
Der Zugang zur Innenstadt über die Strengerstraße wird über einen breiten Bürgersteig entlang der Kaiserstraße gleichwertig zum Zugang durch den jetzigen ZOB gewährleistet.
»Kiss and Ride« Plätze, Taxen und barrierefreie Stellplätze sind flächensparend unmittelbar an der Kaiserstraße angeordnet. Ein südlicher Übergang über die Kaiserstraße hilft die Lage des Bahnhofes jenseits der Straße gut erreichbar erscheinen zu lassen. Im ersten Bauabschnitt wird auf den jetzigen Parkplatz eine große Stellplatzfläche für Fahrräder vorgeschlagen. Diese Lösung überzeugt das Preisgericht nicht. Viel mehr erscheint eine Lösung teils für Räder teils für Autos vor dem Bestandsgebäude der Post als Zwischenlösung bis zum Bau des neuen ZOB sinnvoll.
Im zweiten Bauabschnitt soll entlang der Bahngleise ein zweigeschossiges Fahrradparkhaus mit 700 Plätzen entstehen. Der weite Weg bis zum Bahnhof erscheint dem Preisgericht nachteilig. »Wildes Fahrradparken« auf dem Bahnhofsvorplatz könnte die Folge sein. Das Preisgericht bemängelt, dass der erste Bauabschnitt mit dem Bestandsgebäude der Post im Lageplan nicht dargestellt ist.
Die Barrierefreiheit der öffentlichen Flächen ist nicht gesondert nachgewiesen (taktiles Leitsystem, Vermeidung von Stufen und Borden), erscheint dem Preisgericht aber grundsätzlich gegeben.
Das Beleuchtungskonzept beschreibt einzelne 8 Meter hohe Lichtsteelen, deren Lage grundsätzlich geeignet ist, den Platz normgerecht und stimmungsvoll auszuleuchten.
Insgesamt zeigt der Entwurf einen realistischen und gestalterisch anspruchsvollen Ansatz auf, der eine gute Grundlage für die phasenweise Umsetzung von Bahnhofsvorplatz, Anpassung Kaiserstraße und neuen ZOB ermöglicht.