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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017

Neubau 6-zügige Realschule

Modell

Modell

Anerkennung

Preisgeld: 12.333 EUR

v-architekten GmbH

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

1_Zonierung
Ausgehend von der Analyse der örtlichen Gegebenheiten und des geforderten Programms wird das Grundstück in Schichten von Süden nach Norden zoniert.

2 _Kontextualisierung
Durch das Versetzen eines Bausteins nach Norden entsteht eine Verzahnung der Baumassen mit dem Freiraum. Es werden Außenräume mit unterschiedlichem Charakter und angemessenen Proportionen geschaffen.

3_Freiräume
1. Der Eingangshof bildet die Adresse der Schule und dient als Ankunftsort für Besucher und Schüler.
2. Ein angemessener Vorbereich nach Westen dient der Erschließung für die Busschüler und nimmt die Mensaterrasse mit angegliedertem Schulgarten auf.
3. Der großzügige Pausenhof öffnet sich nach Norden und Osten zu den Sportflächen und orientiert sich zum Landschaftsraum (Aue).
4. Der überdachte Fahrradplatz ist auf kurzem Weg von der Aue und Landshut aus zu erreichen.

4_Äußere Erschließung / Entflechtung des Verkehrs
Im östlichen Teil der neuen Planstraße wird die Vorfahrt für die Eltern und die Zufahrt zur Tiefgarage organisiert. Die Fahrradschüler kommen von Landshut aus über die Aue direkt in die zwischen den Sporthallen gelegene Fahrradhalle.
Die Bushaltestellen werden in der Fuggerstraße angeordnet. Von dort erreichen die Busschüler über einen Nebeneingang das Hauptgebäude. Hier wird auch ein separierter Stellplatz für die Anlieferung der Catering- und Schulküche angeordnet.

5_Konzept
Die gewählte Gebäudestruktur unterstützt die Idee des ganztägigen Lernens und gemeinsamen Lebens in der Schule. Die neue Schule ist in drei unterschiedlich hohe Baukörper gegliedert und präsentiert sich selbstbewusst im geplanten Gewerbegebiet. Gleichzeitig öffnen sich die Freibereiche zum Landschaftsraum und profitieren vom großzügigen Grünzug.

6_Identität der Baukörper
Der Hauptbaukörper nimmt als 4-geschossiges Volumen im EG und 1. OG die gemeinschaftlichen Funktionen auf. Er ist als Atriumgebäude konzipiert und bildet das Herz der Schule. Das vorgelagerte 3-geschossige Lernhaus wird durch zwei Innenhöfe belichtet. Der Mittelbereich stellt als flexibel bespielbare Lernlandschaft eine pädagogisch wertvolle Ergänzung zu den umlaufend organisierten Fachräumen dar.

7_Umsetzung pädagogisches Konzept
Das Fachraumprinzip und die Idee der Fachbüros wird aufgegriffen: Die Fachräume werden ringförmig um die beiden Zentren organisiert und bieten Raum für konzentriertes Lernen. Jeweils an den Flurenden werden die Fachbüros platziert. Von dort ist eine optimale Übersicht über die Raumgruppen möglich. Vor den Fachbüros entstehen großzügige Flurzonen als „Marktplätze“. Die zentralen Bereiche ermöglichen soziale Interaktion und stehen für differenzierte Unterrichtsformate zur Verfügung.

8_Innere Erschließung / Schule in Bewegung
Das innere Erschließungsprinzip basiert auf dem Gedanken der Zirkulation. Um der Idee einer "Schule in Bewegung" architektonischen Ausdruck zu verleihen sind die Flure und Galerien als Rundwege angelegt. Längere sogenannte "Erlebniswege" werden mit kurzen "Shortcut"-Treppen kombiniert, die auch als notwendige Rettungswege dienen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Drei Baukörper werden schlüssig entlang der Planstraße B angeordnet und bilden dadurch einen gut proportionierten Vorplatz, von dem sowohl das Schulgebäude als auch davon unabhängig die Sporthalle erschlossen wird. Inwieweit die Absenkung der Turnhalle in Hinblick auf die temporär auftretenden hohen Grundwasserstände sinnvoll ist, muss aufgrund der Auftriebsproblematik hinterfragt werden.

Die zentrale Aula kann durch Mehrzweck und Vortragsraum sinnvoll erweitert werden. Sie bildet in Verbindung mit den angegliederten Pausenhof und den repräsentativen Treppenraum in die Obergeschosse einen gelungenen Auftakt in die neue Schule. Die Mensa kann allerdings nicht optimal diesen Bereich ergänzen.

Die Klassen und Fachräume werden gut gegliedert um zwei zentrale Hofbereiche angeordnet. Die kleinen südlichen Hofbereiche sind mit angrenzenden faktisch innenliegenden Fachräumen kritisch zu beurteilen, da insbesondere bei der vorgesehen Erweiterung durch ein viertes Geschoss die Belichtungsverhältnisse nichtmehr ausreichend sind.

Während die Fachbereiche sinnvoll verteilt sind, ist die Verteilung von Verwaltung und MB-Dienststelle in verschiedene Bereiche wenig nachvollziehbar.

Der Außenbereich ist klar strukturiert und die Dimensionierung und Anordnung des Pausenhofs nachvollziehbar. Problematisch erscheint allerding die Situierung der Fahrradhalle, die eine unmittelbare Erweiterung der Sporthalle verhindert. Ebenso wie die prominente Lage der Tiefgaragenzufahrt.

Die gewählte Konstruktion und vorgeschlagene Fassadengestaltung versprechen eine hohe Wirtschaftlichkeit und aufgrund der gewählten kompakten Bauweise eine hohe Energieeffizienz. Die dargestellten Fassaden und Materialitäten lassen nur eine eingeschränkte Beurteilung der gestalterischen Qualität zu.

Insgesamt handelt es sich um eine funktionale und wirtschaftliche Gesamtkonzeption, die allerdings keinen der Nutzung entsprechenden Schwerpunkt in Umfeld des zukünftigen Gewerbegebietes darstellt.

Die Tiefgaragenstellplätze sind ausreichend (Zufahrt über Planstraße B). Die oberirdische Fahrradhalle ist ebenfalls über die Planstraße B erschlossen, die Gesamtfläche ist ausreichend für 700 Fahrräder. Die Anordnung von Senkrechtparkern an der Nordseite der Planstraße B und einem zu kurzen Hol-/Bringbereich ist nicht praktikabel. Die erforderliche Breite des Sickerstreifens zur Straßenentwässerung an der Pfuglanstraße B ist nicht gegeben. Die Vorgaben der Straßenraumaufteilung in der Fuggerstraße werden nicht eingehalten.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

Ansicht

Schnitt

Schnitt

Gesamtansicht Modell

Gesamtansicht Modell