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Einladungswettbewerb | 06/2017

„Urbanes Leben am Papierbach“ Baufeld B1 „Kulturelle Nutzung und Wohnbebauung“ auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabrik

Anerkennung

ATP architekten ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Die Leitidee: Kreatives Wohnen und Arbeiten im Kontext der industriellen Historie und Kultur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser zitieren in ihren Erläuterungen eine Fülle von Bildern und Referenzen, interpretieren ihr Haus als Vermittler zwischen Historie und Moderne, intro- und extrovertiert, als Wabenstruktur, als mit Holzboxen gefülltes Skelett, geprägt durch industrielle Bauweise und „historisches Handwerk“, zitieren mit den vermeintlichen „Sheds“ der Dachlandschaft und den zu öffnenden Holztoren im Erdgeschoss den Geist des Ortes.

Dabei wird das Bemühen um ein kompaktes, dicht gefülltes und gut nutzbares Gebäude durchaus anerkannt. Das offene Erdgeschoss stellt auf einfache Weise den Bezug zur Öffentlichkeit her. Die Gestaltung differenziert allerdings nicht zwischen publikumswirksamen und untergeordneten Funktionen und stellt in seiner Neutralität weder einen Bezug zur kulturellen Nutzung her, noch assoziiert es den erwünschten Werkstattcharakter. Positiv wird das Café an der Nordostecke zum Lechbogen hin beurteilt. Die übrigen Gemeinschaftsbereiche sind nachgewiesen und funktionieren, es entsteht jedoch keine anregende räumliche Situation.
Das angebotene Zwischengeschoss optimiert die Raumausnutzung, muss jedoch aufgrund der zu geringen Gesamthöhe infrage gestellt werden.
Mit dem kompakten Geviert der Wohngeschosse wird die Gesamtkubatur ausgereizt – es entsteht im Vergleich mit den übrigen Arbeiten die höchste Dichte und ein Maximum an Wohnfläche. Die Verfasser schlagen eine durchdachte, gut ausgearbeitete Typologie und eine intelligente Kombination der Wohnungen vor, die großenteils zweigeschossige Atelierbereiche und in den oberen Geschossen Zugang zu den Dachgärten bieten. Die sparsame Erschließung über zwei Kerne und großzügige Laubengänge ist funktional sinnvoll und könnte das erwünschte Gemeinschaftsgefühl der Bewohner fördern.
Insgesamt stellt sich das Konzept als funktional stimmig und wirtschaftlich optimiert dar; das Preisgericht vermisst jedoch einen besonderen, auf den Ort bezogenen und die kulturelle Nutzung akzentuierenden Charakter.