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Offener Wettbewerb | 07/2017

Rathaus Korbach

1. Preis

Preisgeld: 33.600 EUR

Christian Thomann - Architekt

Architektur

Heimspiel Architekten Matzken Kampherbeek PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das historische Rathaus wird nach Abbruch des Erweiterungsbaus aus den 70-er Jahren traufseitig durch ein Gebäude mit zwei weiteren Giebeln folgerichtig ergänzt. Im Zusammenhang mit dem Bestandsgebäude wird ein nahezu quadratischer Block ausgebildet, der wesentlichen Funktionen des Rathauses auf nahezu selbstverständliche Weise Raum bietet. Ergänzt wird das Ensemble durch ein Gebäude in Verlängerung des Gebäudes Stechbahn 5 parallel zur Straße ‘Tempel‘. Durch die Aufnahme der Flucht des historischen Rathauses zur Prof.-Kümmell-Straße entsteht vor dem Rathauskomplex ein großzügiger, städtischer Platz, an dem der Haupteingang des Rathauses liegt. Dieser wird durch das Preisgericht auch in der Gestaltung und in seinem Erscheinungsbild zur Prof.-Kümmell-Straße sehr gewürdigt. Auch die übrigen Durchwegungen und Freiflächen sind stimmig. Selbst die historische Rathausgasse findet, in der Führung interpretiert, einen Anschluss an die Stechbahn.

Im ersten Obergeschoss entsteht eine sehr gut nutzbare, multifunktionale Veranstaltungsebene unter Einbindung des Saals, der notwendigen Sitzungsräume, eines großen Foyers und des Bereichs des Bürgermeisters. Die gewünschten Synergien in der Nutzung von Öffentlichen Flächen werden hier voll umgesetzt. Alle weiteren geforderten Flächen sind nachgewiesen und nutzungsgerecht im Gebäude platziert. Hervorgehoben wird, dass das Bürgerforum in der Mitte des Gebäudes sehr zur guten Orientierung im Gebäude beiträgt und zusätzliche Aufenthaltsqualitäten für Besucher und Bedienstete erwarten lässt.

Obwohl die Kubatur des alten Rathauses aufgenommen wird, finden die Verfasser für die Neubauten einen eigenen, zeitgemäßen Ausdruck ohne Anbiederung. Zu verfeinern und zu differenzieren sind hier aus Sicht des Preisgerichtes allerdings die konstruktiven Anschlüsse zwischen Alt- und Neubau. Aus denkmalpflegerischer Sicht wird daraufhin gewiesen, dass die Durchdringung des ostseitigen Giebels mit einem Erschließungsgang problematisch erscheint. Insgesamt bietet die Arbeit eine sowohl städtebaulich als auch architektonisch sehr überzeugende Lösung für die Schaffung eines Rathausensembles in der Hansestadt Korbach.