Offener Wettbewerb | 06/2017
Umbau und Erweiterung der JUNG Gründervilla
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
1. Preis
Nehse & Gerstein Architekten BDA
Architektur
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Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Felix Rutenbeck, Pierre Martin, HOJUN NOH, Paul Eichholtz, Fabian Wieczorek
Erläuterungstext
Die Villa Jung in Schalksmühle ist seit Generationen in Familienbesitz und Zeugnis der Entwicklung der Firma JUNG. Diese Bedeutung für JUNG sowie für chalksmühle ist
Leitidee des Entwurfs.
Baukörper
Die Lage und Position der Villa am Hang sind Anlass, den Ort zu stärken: bestehende Blickbezüge des Orts begründen die Lage des Neubaus, flankierend zur historischen Villa. Das bestehende Gebäude wird von Anbauten befreit und so hervorgehoben. Der Neubau fügt sich in das Terrain ein und bildet einen eigenständigen, eleganten und zurückhaltenden Baukörper. Eingelassen ins Gelände des Grundstücks, wird die Wirkung der Villa verstärkt und dem Anspruch an neue, zeitgemäße Präsentationsräume für die Firma JUNG entgegen gekommen.
Bestand
Der Bestand als klassische Villa der zwanziger Jahre bietet große räumliche Qualitäten, deren Qualitäten behutsam herausgearbeitet und verstärkt werden:
Abwechslungsreiche, neue Raumfolgen sind vom Foyer aus erlebbar und verknüpfen die Räume, die von Besuchern zuerst betreten werden: Für Empfänge oder Besprechungen bieten das Kamin- und Konferenzzimmer im Erdgeschoss Raum. Die insgesamt zurückhaltende Repräsentation wird in den Grundrissen und Wandbekleidungen sowie hochwertigen Wand- und Bodenmaterialien zeitgenössisch fortgeführt.
Das Obergeschoss beinhaltet Büro- und Personalräume sowie das Hotelzimmer als Showroom für Produkte der Firma JUNG. Das Dachgeschoss beherbergt zwei Gästewohnungen mit gemeinsamer Teeküche.
Neubau
Seitlich zur Villa, in Richtung des Hangs und mit Blick zum Tal spannt der Anbau neue Perspektiven für die zukünftige Entwicklung der Firma: Im Dialog zwischen Alt und Neu entsteht ein freier Grundriss mit offener Raumstruktur. Drei Kerne definieren verschiedene Bereiche, die in ihrer Abfolge auch als Entwicklung gesehen werden können. Hier kann die Geschichte der Firma JUNG gezeigt werden, an deren Ende mit den Räumen für 3D Plotter die zukünftige Entwicklung steht.
Die Offenheit im Grundriss ermöglicht vielfältige, unterschiedliche Arten an Events und Empfängen sowie temporäre und dauerhafte Ausstellungen. Die fließende, bewegte Raumstruktur mit der visuellen Verbindung zu neuen Innenhöfen und dem weitläufigen Garten unterstreicht zudem den hohen gestalterischen Anspruch der Firma, Produkte für hochwertige Architektur anzubieten. Wenige, ausgewählte Materialien wie Sichtbeton und der polierte Bodenbelag sind ein zurückhaltender und Wirkungsvoller Hintergrund für Präsentationen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Neubau ist als offener Grundriss mit drei eingestellten Volumen konzipiert, der mit vielfältigsten Nutzungsszenarien bespielt werden kann. Die gesamte Lastabtragung der darüber liegenden Terrasse erfolgt über die eingestellten Volumina, wodurch die Fassaden freigespielt werden und in logischer Konsequenz als dreiseitig umlaufende Glasfassade mit sehr zarten Profilen ausgebildet werden können. Durch diese Maßnahme scheint die Terrasse über dem Gebäude zu schweben. Eine neue, gut ausgebildete Treppe im UG dient als Verbindung zwischen alt und neu, jedoch kann die Hinführung vom EG zum UG mit der Qualität des Verbindungselements nicht mithalten.
Die Arbeit besticht durch ihre architektonischen Qualitäten, durch die Situierung und Proportionierung des Neubaus und durch den respektvollen Umgang mit der bestehenden Villa. Hier ist insbesondere die Neufassung der Fenster zu erwähnen, die deutlich zu Qualitätssteigerung der Fassaden beiträgt. Die Jury hinterfragt jedoch die Fassung der Fenster im UG der Villa und warum diese nicht zum Boden geführt worden sind.
Die Grundrisse in der Villa sind sehr zurückhaltend entwickelt worden. Hier merkt die Jury an, dass noch wesentliche Verbesserungen im Falle einer Realisierung vorzunehmen seien.
Unterschiedliche Nutzungen, ob öffentlich, halböffentlich oder intern bei gleichzeitiger Einbeziehung der Gartenanlage sind sehr gut vorstellbar. Die Jury sieht das Anforderungsprofil der Ausschreibung in dieser Arbeit in einem hohen Maße qualitätsvoll erfüllt.
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
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©Nehse & Gerstein Architekten BDA
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Lageplan
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Ursprungszustand
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Freistellen
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Zonierung
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Fassade
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Dach
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
Ensemble
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Erdgeschoss
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
1. Untergeschoss
©Nehse & Gerstein Architekten BDA
2. Untergeschoss